Diego Ulissi (UAE Team Emirates) gewann den Sprint der mit einer Bergwertung der vierten Kategorie zusammenfallenden Etappenankunft vor Peter Sagan (Bora-hansgrohe), der von Zabel die Maglia Azzurra übernahm. Ganna verteidigte die Maglia Rosa des Gesamtführenden.[2]
Luca Wackermann und Etienne van Empel (beide Vini Zabù KTM) stürzten im Zielbereich, nachdem ein TV-Hubschrauber Absperrgitter aufgewirbelt hatte. Wackermann musste das Rennen aufgeben.[5]
Filippo Ganna (Ineos Grenadiers), der Mitglied einer frühen Ausreißergruppe war, setzte sich an der letzten Bergwertung des Tages, einem 24 Kilometer langem Anstieg der ersten Kategorie von seinen letzten Begleitern ab und gewann die Etappe als Solist. Zweiter wurde Patrick Konrad (Bora-hansgrohe), der den Sprint der Favoritengruppe mit 34 Sekunden Rückstand vor João Almeida (Deceuninck-Quick-Step) gewann, der dadurch seine Gesamtführung ausbaute. Der bisherige Gesamtzweite Jonathan Caicedo (EF Pro Cycling) fiel im letzten Anstieg zurück[6] und verlor 16:34 Minuten.
Arnaud Démare (Groupama-FDJ) gewann auf ansteigender Zielgerade überlegen den Sprint des Hauptfelds und übernahm dadurch die Maglia Ciclamino von Peter Sagan (Bora-hansgrohe), der unfreiwillig behindert von einem Teamkollegen nur Achter wurde. In den übrigen Wertungen ergaben sich keine Führungswechsel.[7]
Die mit 51,6 km/h schnellste Massenstartetappe aller bisherigen Giri d’Italia wurde im Massensprint von Arnaud Démare (Groupama-FDJ) gewonnen, der damit seine dritte Etappe gewann. Die Etappe führte trotz zahlreichen Windkantensituationen und Stürzen zu keinen Verschiebungen in den wesentlichen Wertungen.[8]
Alex Dowsett (Israel Start-Up Nation) gewann die hügelige Etappe mit 1:15 Minuten Vorsprung vor Salvatore Puccio (Ineos Grenadiers), der den Sprint der nächsten Verfolger gewann. Die sechs Erstplatzierten setzten sich zu Etappenbeginn vom Hauptfeld ab. Im Finale waren zunächst verschiedene Angriffe erfolglos, bevor sich Dowsett 20 Kilometer vor dem Ziel absetzen konnte und seinen Vorsprung auch mithilfe seines Teamkollegen Matthias Brändle (5. mit 2:10 Minuten Rückstand), der die Verfolgung störte, verteidigen konnte.[9]
Vor dem Start der Etappe musste der als Mitfavorit gestartete Simon Yates (Mitchelton-Scott) den Giro d’Italia aufgeben, weil er am Morgen des Tages positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden war. Zu diesem Zeitpunkt lag er auf Rang 21 der Gesamtwertung.[10]
Ruben Guerreiro (EF Pro Cycling) gewann die zweite Bergankunft der Rundfahrt mit 8 Sekunden Vorsprung auf Jonathan Castroviejo (Ineos Grenadiers) und übernahm damit auch die Führung in der Bergwertung. Die fünf Erstplatzierten der verregneten Abruzzenetappe waren Teil einer ursprünglich achtköpfigen Spitzengruppe, die sich ab dem 60 Kilometer des Rennens nach und nach aus dem Hauptfeld absetzte. Von den Favoriten auf das Gesamtklassement schnitten Wilco Kelderman (Sunweb) und Jakob Fuglsang (Astana) als Achter und Neunter mit je 1:38 Minuten Rückstand am besten ab. João Almeida (Deceuninck-Quick-Step) verteidigte als 19. mit 1:56 Minuten Rückstand die Maglia Rosa.[11]
Nach 461 sieglosen Tagen gewann Peter Sagan (Bora-hansgrohe) die hügilige 10. Etappe als Solist, nachdem er sich an der letzten Bergwertung etwa 12 Kilometer vor dem Ziel von seinem letzten Begleiter Ben Swift (Ineos Grenadiers) absetzen konnte. Die beiden waren die letzten einer ursprünglich siebenköpfigen Ausreißergruppe, die sich gegen den Widerstand von Groupama-FDJ, der Mannschaft des in der Punktewertung vor Sagan liegenden Arnaud Démare, nach 60 Kilometern absetzen konnte. Tageszweiter wurde Brandon McNulty (UAE Team Emirates) mit 19 Sekunden Rückstand. Dritter wurde mit 23 Sekunden Rückstand im Sprint der Verfolgergruppe João Almeida (Deceuninck-Quick-Step). Von den Favoriten verlor Jakob Fuglsang (Astana) als 21. nach einem Defekt 1:38 Minuten.[12]
Am vorausgegangenen Ruhetag bzw. nach Ende der 9. Etappe wurden zwei Fahrer und sechs Betreuer positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Vier Betreuer gehörten der Mannschaft Mitchelton-Scott an, die bereits den Teamkapitän Simon Yates wegen COVID-19 verloren hatte und nach den Regeln zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie aus dem Rennen genommen wurde. Das Team Jumbo-Visma nahm sich selbst nach seinem positiven SARS-CoV-2-Test von Teamkapitän Steven Kruijswijk aus dem Rennen. Die Teams Sunweb (positiv: Michael Matthews), Ag2r La Mondiale und Ineos Grenadiers (je ein Betreuer) verblieben im Rennen.[13]
Geprägt wurde die hügelige und verregnete Etappe von einer 15-köpfigen Spitzengruppe, die sich nach 20 Kilometern bildete und einen Maximalvorsprung von über 13 Minuten erreichte, bevor das Team des Viertplatzierten der Gesamtwertung Domenico Pozzovivo, NTT Pro Cycling, das Tempo 120 km vor dem Ziel erhöhte. Fünf Fahrer der Ausreißergruppe kamen vor der Favoritengruppe ins Ziel, die 8:25 Minuten Rückstand hatte. Der letzte Begleiter der Etappensiegers Jhonatan Narváez (Ineos Grenadiers), Mark Padun (Bahrain-McLaren) fiel 24 Kilometer vor dem Ziel durch einen Defekt zurück.[15]
Diego Ulissi (UAE Team Emirates) gewann seine zweite Etappe durch den Sieg im Sprint eines 20-köpfigen Vorderfelds vor dem Gesamtführenden João Almeida. Die ersten Fahrer hatten sich vom Restfeld an den beiden Bergwertungen des Tages auf den letzten 30 Kilometern abgesetzt. Im Sprint um den Etappensieg fehlten u. a. die starken Sprinter Peter Sagan (Bora-hansgrohe) mit 23 Sekunden und Arnaud Démare (Groupama-FDJ) mit 41 Sekunden Rückstand.[16]
Tao Geoghegan Hart (Ineos Grenadiers) gewann die Bergankunft im Dreiersprint vor Wilco Kelderman und Jai Hindley. Keldermans Team Sunweb holte zunächst die Ausreißergruppe des Tages ein und sprengte am Schlussanstieg das Vorderfeld. Nachdem sich die drei Tagesersten absetzten, führte Keldermans Teamkollege Hindley die Spitze auf den letzten Kilometer. João Almeida (Deceuninck-Quick-Step) verteidigte als Vierter mit 37 Sekunden Rückstand die Maglia Rosa. Der bisherige Dritte Pello Bilbao (Bahrain-McLaren) fiel als Tagesachter mit 1:36 Minuten Rückstand auf den fünften Platz zurück.[17]
Jan Tratnik (Bahrain-McLaren) gewann die hügelige Etappe mit steilem Schlusskilometer 7 Sekunden vor Ben O’Connor (NTT Pro Cycling). Die beiden waren Teil einer 28-köpfigen Spitzengruppe, die sich bereits nach 20 Kilometern gebildet hatte. In dieser Gruppe kämpften die Führenden in der BergwertungGiovanni Viscont (Vini Zabù KTM, 25. auf 9:52 Minuten) und Ruben Guerreiro (EF Pro Cycling, 27. auf 11:28 Minuten) um die Bergpunkte, bevor sich der spätere Etappensieger absetzte, zu dem der Etappenzweite 10 Kilometer vor dem Ziel zu ihm aufschloss. Der Gesamtführende João Almeida führte als 28. mit 12:54 Minuten Rückstand die Favoriten ins Ziel.[18]
Sieger der Bergankunft wurde der Ben O’Connor (NTT Pro Cycling) mit 31 Sekunden Vorsprung auf Hermann Pernsteiner (Bahrain-McLaren). O’Connor war Teil einer ursprünglich 19-köpfigen Ausreißergruppe, die sich nach 40 Kilometern bildete und versetzte seine letzten Begleiter am Schlussanstieg 8,3 Kilometer vor dem Ziel. Teil der Ausreißergruppe war auch Ruben Guerreiro (EF Pro Cycling), der die ersten beiden Anstiege der ersten Kategorie gewann und die Führung in der Bergwertung übernahm.[19] Die Gruppe der Favoriten hatte im Ziel 5:11 Minuten Rückstand.
Jai Hindley (Team Sunweb) gewann die Bergankunft im Sprint vor Tao Geoghegan Hart (Ineos Grenadiers). Die beiden hatten sich mit ihren Teamkollegen Wilco Kelderman und Rohan Dennis an der Cima CoppiStilfser Joch von den übrigen Favoritem um den Gesamtführenden João Almeida abgesetzt. Keldermann konnte im letzten Teil des Stilfser Jochs dem Tempo von Dennis nicht mehr folgen, der bis zum Schlussanstieg die verbliebene Dreiergruppe anführte (22. auf 5:58 Minuten). Geoghegan Hart übernahm von seinem Helfer die Führungsarbeit, die Keldermann Helfer Hindley verweigerte. Keldermann übernahm als Tagesfünfter mit 2:18 Minuten Rückstand von Almeida (7. auf 4:51 Minuten) die Maglia Rosa.[20]
Josef Černý (CCC) gewann die verregnete Etappe nach einem Solo von 21 Kilometern. Er attackierte seine letzten Begleiter einer ursprünglich 14-köpfigen Ausreißergruppe, die sich nach dem Etappenstart aus zwei Gruppen bildete und sich gegen den Widerstand von Peter SagansBora-hansgrohe-Teams, dass die Verfolgung 57 Kilometer vor dem Ziel aufgab, absetzen konnte.[21] Das Peloton mit allen Favoriten erreichte das Ziel mit 11:43 Minuten Rückstand.
Die Etappe sollte ursprünglich mit 253 Kilometern der längste Abschnitt des diesjährigen Giro d’Italia sein und dann aufgrund einer eingestürzten Brücke auf 258 Kilometer verlängert werden. Nach Fahrerprotesten wegen der Etappenlänge, Transfers und Rennumstände, wurde die Etappe auf 124 Kilometer verkürzt.[22] Der Veranstalter RCS Sport kritisierte das Verhalten der Fahrer und behielt die für die Etappe vorgesehenen Preisgelder ein, die er stattdessen an ein Zentrum zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie spendete.[23]
Die dritte Passage der Bergankunft von Sestriere stellte die Zielankunft dar und wurde von Tao Geoghegan Hart (Ineos Grenadiers) im Sprint vor Jai Hindley (Team Sunweb) gewonnen, der aufgrund der Sekundenbruchteile in den bisherigen Einzelzeitfahren die Maglia Rosa vor dem zeitgleichen Geoghegan Hart übernahm. Die beiden Erstplatzierten hatten sich an der zweiten Passage von Sestriere durch die Tempoverschärfung von Geoghegan Harts Teamkollegen Rohan Dennis (Dritter mit 25 Sekunden Rückstand) von dem bisher Gesamtführenden Teamkollegen Hindleys Wilco Kelderman (Achter mit 1:35 Minuten Rückstand) und den anderen Favoriten absetzen können. Unter der Führung von Dennis überholten sie die letzten Mitgliedern einer ursprünglich 21-köpfigen Ausreißergruppe, die sich bereits kurz nach dem Start gebildet hatte.[24]
Nach den Plänen des Veranstalters sollte die Etappe Sestriere über französischen Boden erreichen und dabei die Pässe Colle dell’Agnello, Col d’Izoard und Col de Montgenèvre überqueren. Nachdem dies aufgrund der Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie in Frankreich die französischen Behörden verhindert wurde, erfolgte stattdessen eine dreimalige Passage von Sestriere.[24]
Flag of Portugal.svg Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).