Girl from the North Country

Girl from the North Country ist ein Folksong von Bob Dylan. Er wurde 1963 auf seinem zweiten Studioalbum The Freewheelin’ Bob Dylan veröffentlicht.

Geschichte

Dylan schrieb den Song während eines längeren Englandaufenthalts im Jahr 1962. Der Inhalt des melancholischen Stücks, der von der sehnsüchtigen Erinnerung an eine alte Liebe handelt, führte unter Fans und Biographen zu Spekulationen bezüglich der Frage, von welcher realen Person der Song handeln könne. Eine Theorie lautet, dass es sich um ehemalige Freundinnen wie Echo Helstrom und Bonnie Beecher aus seiner Heimat Minnesota handeln könnte, was den Titel Girl from the North Country erklären würde. Am verbreitetsten ist jedoch die Annahme, dass Dylan an Suze Rotolo gedacht hatte, als er den Song komponierte. Rotolo zierte 1963 das Cover des Albums, auf dem das Stück erschienen ist. Es war in einer Zeit entstanden, in der die beiden eine lange räumliche Trennung zu erdulden hatten und die Beziehung zu zerbrechen drohte – was sie 1964, ein Jahr nach Erscheinen des Songs, dann auch tatsächlich tat.

Einfluss

Musikalisch wurde Dylan zu dieser Zeit von englischen Folksongs und Balladen beeinflusst, speziell von den Songs von Martin Carthy, in diesem Fall von dessen Interpretation des bekannten englischen Volksliedes Scarborough Fair, das einen ähnlichen Inhalt hat und in dem eine ähnliche Stimmung vorherrscht. Die Passage “Remember me to one who lives there, she once was a true love of mine” ist wörtlich aus diesem Volkslied übernommen.

Versionen

Auf den Dylan-Konzertalben Real Live und The 30th Anniversary Concert Celebration erschienen Live-Versionen des Titels. Eine der bekanntesten Variationen stammt von Dylan selbst, gesungen 1969 als Duett mit Johnny Cash. Der Song wurde der erste auf Dylans neuntem Studioalbum Nashville Skyline.

Cover-Versionen

  • Hugues Aufray, französische Version auf seinem Album Aufray Chante Dylan (1965).
  • Björn Afzelius, schwedische Version als Flickan Från Landet I Norr auf dem Livealbum Danska Nätter (1982).
  • Leo Kottke, auf dem Album zum Film North Country (2005).
  • Sting, auf der Kompilation Chimes Of Freedom – The Songs Of Bob Dylan – Honouring 50 Years Of Amnesty International (2012).

Weitere bekannte Adaptionen stammen von Künstlern wie Joe Cocker, Roy Harper, Jon Mark, Rod Stewart, Pete Townshend und Peter Maffay (Halleluja).

Literatur

Colleen Josephine Sheehy, Thomas Swiss: Highway 61 revisited: Bob Dylan’s road from Minnesota to the world, Minnesota Press, 2009

Weblinks