Gipsy Kings

Gipsy Kings

Gipsy Kings live (2007)
Allgemeine Informationen
Genre(s)Rumba catalana, Flamenco
Gründung1970er Jahre als José Reyes et Los Reyes
Websitehttp://www.gipsykings.com/
Aktuelle Besetzung
Gesang, Gitarre
Nicolas Reyes
Solo-Gitarre
Tonino Baliardo
Ehemalige Mitglieder
Gesang, Gitarre
Chico Bouchikhi (bis 1991)
Gesang, Gitarre
Pablo „Paul“ Reyes (bis 2017)
Gesang, Gitarre
François Canut Reyes (bis 2017)
Gesang, Gitarre
Patchaï Reyes (bis 2017)
Gesang, Gitarre
André Reyes
Gitarre
Diego Baliardo
Gesang, Gitarre
Paco Baliardo
Bassist
Xavier Padilla (seit 2001)
Schlagzeug
Chico Bouchikhi (bis 2001)
© Jörgens.mi, CC BY-SA 3.0
Gipsy Kings auf dem ZMF 2016 in Freiburg im Breisgau
© Jörgens.mi, CC BY-SA 3.0
Zelt-Musik-Festival 2016

Die Gipsy Kings sind eine französische Musikgruppe, deren Gründungsmitglieder aus Familien in Südfrankreich ansässiger Gitans stammen, einer zur Ethnie der Calé gehörenden Untergruppe der Roma. Die Band wurde durch die Kombination von Elementen populärer Flamencogenres und der insbesondere von lateinamerikanischer Popmusik beeinflussten Rumba catalana kommerziell äußerst erfolgreich und erlangte seit Ende der 1980er Jahre durch Hits wie Bamboléo und Volare internationale Bekanntheit.

Bandgeschichte

Seit 1974 ließ sich der Flamencosänger José Reyes von seinen Söhnen sowie seinem Schwiegersohn Chico Bouchikhi begleiten. Diese Gruppe nannte sich José Reyes et Los Reyes und spielte auf Festivals und bei Hochzeiten, aber auch bei Straßenauftritten. Bei einem Treffen in Arles einigten sich Nicolas und André Reyes mit den drei Brüdern Diego, Paco und Tonino Baliardo, Söhnen des Gitarristen Manitas de Plata, auf eine Zusammenarbeit.[1] Später änderten sie ihren Bandnamen in Gipsy Kings.[2] Doch der große Durchbruch blieb zuerst aus; die ersten beiden Alben zogen 1982 und 1983 nur wenig Aufmerksamkeit auf sich. Zu diesem Zeitpunkt orientierten sich die Gipsy Kings noch am Repertoire des populären Flamenco der 1960er und 1970er Jahre. Unter dem Produzenten Claude Martinez wurde der Sound der Gruppe moderner und orientierte sich mehr an den aktuellen Strömungen der Rumba catalana und deren Beeinflussung durch populäre Musik aus Lateinamerika und Nordafrika.[1]

Die Band veröffentlichte 1987 Djobi, djoba und Bamboleo auf einem Independent-Label; damit erzielte sie zwei Hiterfolge in Frankreich.[1] Ihr 1988 veröffentlichtes Debütalbum Gipsy Kings verkaufte sich in Frankreich hervorragend und landete in 12 europäischen Ländern in den „Top Ten“ der Albumcharts.[1] Ende der 1980er Jahre traten die Gipsy Kings erstmals in den USA auf. 1989 gaben sie ein ausverkauftes Konzert in der Royal Albert Hall.[1]

Zu Beginn war der Sound der Band überwiegend vom Gesang und den akustischen Gitarren geprägt; zunehmend, etwa auf dem Album Mosaïque (1989), kamen jedoch Synthesizer, E-Bass und Schlagzeug hinzu.[3] Elemente der Popmusik und auch des Reggae (Escucha Me, Maxi-Single von 1993) bezogen die Gypsy Kings in ihren Flamenco-Rumba-Stil ein.[4] Allein in den Jahren 1989/90 erhielt die Gruppe für ihre Verkäufe Gold- und Platinauszeichnungen aus 15 Ländern.

Das im Jahr 1991 herausgekommene Album Este mundo, produziert von Nick Patrick (dem Produzenten des Hits Yeke Yeke von Mory Kanté), erreichte im August 1991 Platz drei der deutschen Album-Charts.[2]

Im Jahr 2004 veröffentlichte die Gruppe mit Roots wieder ein Album, auf dem überwiegend nur akustische Instrumente (Gitarren, Bass, Perkussion) zum Einsatz kamen.

Für ihr Album Savor Flamenco wurden die Gipsy Kings bei den Grammy Awards 2014 für das beste Weltmusikalbum des Jahres ausgezeichnet; sie wurden insgesamt achtmal für den Grammy nominiert.[5]

Diskografie

Studioalben

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[6]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE AT CH UK US FR
1982AllegriaFR
Gold
Gold
FR
Erstveröffentlichung: 6. August 1982
1983Luna de fuego
Erstveröffentlichung: 22. April 1983
1987Gipsy KingsDE58
(4 Wo.)DE
AT20
(6 Wo.)AT
CH10
Gold
Gold

(10 Wo.)CH
UK16
Gold
Gold

(29 Wo.)UK
US57
Platin
Platin

(42 Wo.)US
FR
Platin
Platin
FR
Erstveröffentlichung: 21. August 1987
1989MosaïqueDE19
Gold
Gold

(100 Wo.)DE
CH21
Gold
Gold

(10 Wo.)CH
UK27
Gold
Gold

(13 Wo.)UK
US95
Gold
Gold

(19 Wo.)US
FR
Doppelgold
×2
Doppelgold
FR
Erstveröffentlichung: 28. April 1989
1991Este mundoDE3
Platin
Platin

(64 Wo.)DE
AT4
Platin
Platin

(29 Wo.)AT
CH1
Platin
Platin

(38 Wo.)CH
UK19
Silber
Silber

(7 Wo.)UK
US120
(7 Wo.)US
FR
Gold
Gold
FR
Erstveröffentlichung: 19. Juli 1991
1993Love & LibertéDE81
(9 Wo.)DE
AT20
(15 Wo.)AT
CH40
(3 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 1993
1995Estrellas / Tierra gitanaAT25
(3 Wo.)AT
CH30
(6 Wo.)CH
US143
(3 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 27. Oktober 1995
1997CompasAT42
(3 Wo.)AT
CH46
(2 Wo.)CH
US97
(7 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 6. November 1997
2001Somos gitanosCH100
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 24. September 2001
2004RootsUS166
(6 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 16. März 2004
2006PasajeroCH89
(1 Wo.)CH
FR74
(9 Wo.)FR
Erstveröffentlichung: 7. September 2006
2013Savor flamenco
Erstveröffentlichung: 10. September 2013
Grammy als Bestes Weltmusikalbum
2022Renaissance
Erstveröffentlichung: 27. Oktober 2022

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Commons: Gipsy Kings – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b c d e Sandra Brennan: Gipsy Kings Biography. In: AllMusic. Abgerufen am 17. Januar 2024 (englisch).
  2. a b Wieland Harms: The Unplugged Guitar Book 2. Gerig, 1996, ISBN 3-87252-250-7, S. 111.
  3. Mosaique Review (Adam Greenberg; AllMusic) bei AllMusic (englisch)
  4. Kersten Knipp: Flamenco. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-518-45824-8, S. 101.
  5. Gipsy Kings. grammy.com, abgerufen am 17. Januar 2024 (englisch).
  6. Chartquellen: DE AT CH UK US FR

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Gipsy Kings (ZMF 2016) jm17802.jpg
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Bilder vom Zelt Musik Festival 2016 in Freiburg im Breisgau



Gipsy Kings
Gipsy Kings (ZMF 2016) jm65967.jpg
© Jörgens.mi, CC BY-SA 3.0
Bilder vom Zelt Musik Festival 2016 in Freiburg im Breisgau



Gipsy Kings
Gipsy Kings.jpg
Autor/Urheber: Antonio Zugaldia from Brussels, Belgium, Lizenz: CC BY 2.0
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