Ginglymodi

Ginglymodi
© Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

Gefleckte Knochenhechte (Lepisosteus oculatus) in einem Aquarium des Aquazoo in Düsseldorf.

Zeitliches Auftreten
Anisium (Mitteltrias) bis heute
247,2 bis 0 Mio. Jahre
Fundorte
  • Weltweit (rezent nur noch in Nord- und Mittelamerika und auf Kuba)
Systematik
Unterstamm:Wirbeltiere (Vertebrata)
Überklasse:Kiefermäuler (Gnathostomata)
Klasse:Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse:Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse:Knochenganoiden (Holostei)
Ginglymodi
Wissenschaftlicher Name
Ginglymodi
Cope, 1872

Die Ginglymodi sind ein Taxon (eine systematische Gruppe) urtümlicher Knochenfische, das seit der mittleren Trias in der Fossilüberlieferung nachzuweisen ist und mit den sieben Arten der Knochenhechte bis heute überlebt hat. Zu den Ginglymodi gehören alle Taxa, die näher mit Lepisosteus verwandt sind als mit Dapedium, Amia oder Pholidophorus.

Merkmale

Die Ginglymodi sind Neuflosser (Neopterygii), die u. a. durch folgende charakteristische Merkmale diagnostiziert werden können:

Das Exoccipitale, ein Knochen an der Schädelbasis, ist nach vorn erweitert und umschließ den Nervus vagus. Das Prämaxillare hat einen nasalen Auswuchs. Das Suboperculare ist gut entwickelt und hat einen sich verjüngenden dorsalen Auswuchs. Die Breite des Suboperculare beträgt weniger als die Hälfte der Breite des Operculare (beides Knochen des Kiemendeckels). Eine knöcherne Kehlplatte (Gulare) zwischen den beiden Ästen des Unterkiefers fehlt. Das Quadratojugale ist schienenartig. Das Nasale (Nasenbein) ist lang und schmal. Die Augen umschließt ein geschlossener Ring aus kleinen Knochen (Circumorbitalring). Die Supraorbitalia (Circumorbitalknochen dorsal vom Auge) sind groß. Zahlreiche Supraorbitalknochen stehen in einer Reihe und reichen bis vor die Orbita. Das Supracleithrum, ein Deckknochen des Schultergürtels, artikulierte über konkave Gelenkfläche mit dem Hinterschläfenknochen (Posttemporale). Eine Reihe von Zähnchen liegt auf dem Grates zwischen den Kiemen und den Seitenflächen des Cleithrum. Am Oberrand der Schwanzflosse findet sich ein schuppenartiger Flossenstrahl.

Systematik

Fossil von Ophiopsis procera im Museum für Naturkunde Berlin

Die Ginglymodi bestehen aus zwei Hauptkladen, die Knochenhechtartigen (Lepisosteiformes) und die ausgestorbenen Semionotiformes. Daneben gibt es zwei ausgestorbene Gattungen, die keiner der beiden Kladen zugeordnet werden können (incertae sedis), Neosemionotus und Kyphosichthys[1].

 Ginglymodi  
 Lepisosteiformes  
 Lepisosteoidei  
 Lepisosteoidea  

 Knochenhechte (Lepisosteidae)


   

 Obaichthyidae



   

 Pliodetes


   

 Araripelepidotes


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 Isanichthys


   

 Scheenstia


   

 Lepidotes


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 Neosemionotus


   

 Kyphosichthys


  Semionotiformes  

 Callipurbeckiidae


   

 Macrosemiidae


   

 Semionotidae


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Literatur

Einzelnachweise

  1. GuangHui Xu, FeiXiang Wu: A deep-bodied ginglymodian fish from the Middle Triassic of eastern Yunnan Province, China, and the phylogeny of lower neopterygians. In: Chinese Science Bulletin. Bd. 57, Nr. 1, Januar 2012, ISSN 0250-7862, S. 111–118, doi:10.1007/s11434-011-4719-1.

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Kaimanfische (Lepisosteus).jpg
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Kaimanfische (Lepisosteus platyrhincus) im Aquazoo Löbbecke-Museum Düsseldorf
Ophiopsiella procera.jpg
Autor/Urheber: User:Haplochromis, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Ophiopsis procera AGASSIS, 1834 from Solhofen, Germany, Upper Jurassic