Gimmlitztal
Das Gimmlitztal erstreckt sich vom Kalkwerk Hermsdorf bis zur Talsperre Lichtenberg bzw. bis zur Einmündung in die Freiberger Mulde unterhalb von Lichtenberg im Osterzgebirge. Es wird von der Gimmlitz, einem rechten Nebenfluss der Freiberger Mulde, durchflossen. Das Tal bildet bis zur Bundesstraße 171 die östliche Grenze des Naturparkes Erzgebirge/Vogtland in Sachsen.
In der Nähe des Kalkwerkes befinden sich unter Naturschutz stehende Wiesen, wo unter anderem Orchideen, Arnika und Wollgras zu finden sind.
Einige ehemalige Wassermühlen sind im Tal noch vorhanden, wobei die Weicheltmühle und die Illingmühle als funktionsfähige Wassermühlen (Technisches Denkmal) erhalten sind.
Tal der Mühlen
Das Gimmlitztal wird auch als „Tal der Mühlen“ bezeichnet. Im etwa 25 km langen Nebenfluss der Freiberger Mulde standen um 1900 noch etwa 23 Wassermühlen. Viele sind um 1970 dem Bau der Talsperre Lichtenberg zum Opfer gefallen und existieren nicht mehr. Im Einzelnen sind dies die folgenden Mühlen (flussabwärts):
- Schmutzlermühle
- Weicheltmühle (Mahlmühle, Ölmühle, Futterstampfe/Knochenstampfe, Wassermühle mit noch funktionsfähiger Mühlentechnik, Technisches Denkmal)
- Müllermühle oder Niedere Weicheltmühle (1869 erbaut, war ein Sägewerk)
- Illingmühle (seit 1791, Sägemühle bis 1989, Wassermühle mit noch funktionsfähiger Mühlentechnik, Technisches Denkmal)
- Kummermühle (zu Frauenstein), auch Sandmühle (erst Erzwäsche, später Sägemühle)
- ehemalige Finsterbuschmühle (Silberwäsche)
- ehemalige Ratsmühle (älteste Frauensteiner Mühle, 1970 abgerissen)
- ehemalige Walkmühle(vermutlich älteste Mühle im Tal, 1970 abgerissen)
- ehemalige Schillermühle (1970 abgerissen)
- ehemalige Kempemühle (1970 abgerissen)
- ehemalige Steinmühle (1862–1897) im Tal der Kleinen Gimmlitz (zu Nassau)
- ehemalige Erlermühle (zu Burkersdorf, 1970 abgerissen)
- Teichhaus Burkersdorf (1970 abgerissen)
Heute sind die meisten Mühlen an Privatleute verkauft und dienen als Pensionen bzw. Wohnungen.
Weblinks
Literatur
- Gerhard Platz: Die Gimmlitz. Ein Wald- und Wiesenkind unseres Erzgebirges. in: Mitteilungen des Landesverein Sächsischer Heimatschutz Band XXVI, Heft 1–4/1937, Dresden 1937, S. 29–42
Auf dieser Seite verwendete Medien
Gimmlitztal mit Weicheltmühle
Autor/Urheber: Jörg Blobelt , Lizenz: CC BY-SA 4.0
13.06.2017 01762 Reichenau (Hartmannsdorf-Reichenau), Gimmlitztal 42 b,c,e : Die Müllermühle oder Niedere Weicheltmühle im Gimmlitztal (GMP: 50.774219,13.585446) wurde 1869 als Sägemühle erbaut, später auch Kistenfabrik. Bis Anfang der 1950er Jahre in Betrieb. Areal heute privat für Wohnzwecke genutzt. Außerdem: Alternativenergienutzung im Wandel der Zeiten - von Wasserkraft zur Solarenergie. [SAM0236.JPG]20170613310DR.JPG(c)Blobelt
Autor/Urheber: Jörg Blobelt , Lizenz: CC BY-SA 4.0
13.06.2017 01762 Reichenau (Hartmannsdorf-Reichenau), Gimmlitztal 103: Illingmühle (GMP: 50.774267,13.568495). Wassermühlen entstanden im Gimmlitztal schon kurz nach der Besiedlung des Erzgebirges. Die Sägemühle geht auf das Jahr 1791 zurück. Heutiger Bau von 1909. Der letzte Sägemüller, Kurt Illing, betrieb sie bis zu seinem Tode 1989. Heute Technisches Denkmal. Hier die Sägemühle mit Werksgleis und Drehscheibe. Straßenseite. [SAM0173.JPG]20170613160DR.JPG(c)Blobelt
Autor/Urheber: Jörg Blobelt , Lizenz: CC BY-SA 4.0
13.06.2017 01776 Hermsdorf/Erzgebirge, Gimmlitztalweg 5 (GMP: 50.757860,13.610884): Schmutzlermühle, als Sägemühle errichtet, ist sie seit dem 1. Weltkrieg artfremd genutzt worden. Sie diente als Wanderheim, Jugendherberge, Wohnung für die in Dresden ausgebombten Familien, für ehemalige Sudetendeutsche, die von den Tschechen ausgewiesen wurden und als ehemaliges Ferienheim der Stadt Freital für behinderte Kinder. Heute Privatbesitz, Nutzung für Wohnzwecke. Sicht von Südosten. [SAM0329.JPG]20170613520DR.JPG(c)Blobelt