Gimmeldinger Tal

Gimmeldinger Tal
Gimmeldinger Tal vom Stabenberg aus

Gimmeldinger Tal vom Stabenberg aus

LageRheinland-Pfalz, Deutschland
GewässerMußbach
GebirgeMittlerer Pfälzerwald
Geographische Lage49° 23′ 0″ N, 8° 8′ 10″ O
Gimmeldinger Tal (Rheinland-Pfalz)
(c) Karte/Map: NordNordWest/Lencer, Lizenz/Licence: Creative Commons by-sa-3.0 de
TypKerbtal
GesteinBuntsandstein
Höhe400 bis 180 m ü. NHN
Länge8 km
Vorlage:Infobox Gletscher/Wartung/Bildbeschreibung fehlt

Als Gimmeldinger Tal wird das Tal des Mußbach im Pfälzerwald bezeichnet. Beim Zufluss des Bachs „Schnokebrunnen“ zweigt das Benjental ab und beim Zufluss des Silbertalbach das namensgebende Tal.

Geographie

Brücke am Abzweig des Benjentals
Karte der Mittelhaardt mit farblich markiertem Gimmeldinger Tal

Lage und Landschaft

Das Gimmeldinger Tal ist ein in Ost-West-Richtung verlaufendes Kerbtal.[1] Das Tal beginnt am Zusammenfluss der beiden Quellbäche des Mußbachs unterhalb des Hohen Stoppelkopf im Drachenfelsmassiv. Etwa einen Kilometer nach der Quelle des Mußbach macht das Tal einen Rechtsknick in Richtung Südosten und tritt in die, in Nord-Süd-Richtung verlaufende, Lambrechter Verwerfung ein, in der es sich verbreitert. In diesem breiteren Talabschnitt liegt der Kurpfalz-Park.[2] Weiter südlich tritt das Tal, nach der Einmündung des Silbertal, wieder aus der Verwerfung aus und verläuft in einem engen Talabschnitt zwischen Weinbiet im Süden und Stabenberg im Norden. In diesem Abschnitt mündet dann auch noch das Benjental ein, welches unterhalb des Stabenberg beginnt. Kurz darauf folgen zwei Wanderhütten, das Forsthaus Benjental[3] und das Alte Jagdhaus Looganlage.[4] Das Tal endet mit dem Austritt aus dem Gebirge im Ort Gimmeldingen. Somit ist es ein Seitental des Oberrheintal.

Gemeinden

Der obere Tal Abschnitt bis zur Einmündung des Silbertal liegt auf Wachenheimer Gemarkung. Der mittlere Teil bis zum Benjental gehört zu Deidesheim und der untere Abschnitt samt dem Weindorf Gimmeldingen ist Teil der Kreisfreien Stadt Neustadt an der Weinstraße.

Geschichte

Historische Nutzung des Gimmeldinger Tals

Im Gimmeldinger Tal und an dessen Ausgang gab es früher insgesamt zwölf Mühlen, die vom Mußbach angetrieben wurden.[5] Diese haben jedoch im Laufe der Zeit ihre Bedeutung verloren. Heute steht davon nur noch die 300 Jahre alte Talmühle.[6] Entlang der ehemaligen Standorte der Mühlen verläuft heute ein Wanderweg mit Informationstafeln, an vielen Stellen befinden sich auch noch die alten Mühlsteine.

Früher wurde der gesamte Deidesheimer Talabschnitt als Benjental, von das „bännige Tal“, bezeichnet, da die Bewohner der Kurpfalz hier nur eingeschränkte Holzrechte besaßen. So finden sich in alten Schriften auch die Bezeichnungen „Bengental“ oder „Bingental“.[7] Der Name des Forsthauses Benjental zeugt davon noch heute, es steht ein gutes Stück unterhalb der Mündung des Benjentaler Bachs.

Pfälzischer Aufstand 1849

Am nördlichen Hang des Tals, nahe der Einmündung des Benjentals, befindet sich eine Felsenhöhle, genannt Hohler Fels. Nach einer örtlichen Erzählung dienten die Felsen Revolutionären aus der Umgebung während des Pfälzischen Aufstandes von 1849 als Unterschlupf.[8]

Infrastruktur

Zwischen Weinbietmassiv und Stoppelkopf, im Drachenfelsmassiv, liegt auf 340 m ü. NHN eine Passhöhe zum Schlangental, die von der Kreisstraße 16 von Lindenberg nach Wachenheim überquert wird. Diese Straße führt einmal quer durchs Gimmeldinger Tal zu einer Passhöhe zum Wachenheimer Burgtal zwischen Vorderem Langenberg und Seekopf auf 380 m ü. NHN. An der Einmündung des Silbertals zweigt von der K16 eine einspurige Straße, die Kreisstraße 15, hinab nach Gimmeldingen[9]. Diese ist auf eigene Gefahr zu befahren.

Seit Juni 2021 ist die Talstraße K15 vom Parkplatz an der Looganlage bis zur Abzweig an der K16 aufgrund von Unwetterschäden gesperrt (Stand 12. Juli 2021). Es kam auf Höhe der Einmündung des Benjentals zu Rissen im Asphalt und zum Abrutschen von Teilen der Straße, Leitplanke und Stützmauer in Richtung Tal, diese trafen dort einen Wanderweg.[10]

Literatur

  • Berthold Schnabel: Die ehemaligen Eselsmühlen im Benjental. In: Heimatfreunde Deidesheim und Umgebung e. V. (Hrsg.): Heimatblätter Deidesheim und Umgebung. Nr. 17, 1975.

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz: Naturpark Pfälzerwald Mittel- und Unterhaardt. In: Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Naturpark Pfälzerwald. 2. Auflage. Band 4, 2010, ISBN 978-3-89637-400-4.
  2. Kurpfalz-Park: Kurpfalzpark Lage. Kurpfalz-Park, abgerufen am 14. September 2020.
  3. Forsthaus Benjental: Forsthaus Benjental. In: Forsthaus Benjental. Forsthaus Benjental, abgerufen am 14. September 2020.
  4. Loog-Anlage: Loog-Anlage. In: Loog-Anlage. Loog-Anlage, abgerufen am 14. September 2020.
  5. Ein Angebot der Gimmeldinger Gästeführer. Ortsteil Gimmeldingen, abgerufen am 14. September 2020.
  6. Die Talmühle BnB: Die Talmühle BnB. Die Talmühle BnB, abgerufen am 14. September 2020.
  7. Schnabel (1975)
  8. Rund um den Stabenberg. pwv-lambrecht.de, 19. April 2015, abgerufen am 29. Oktober 2020.
  9. red: Sperrung der ehemaligen Kreisstraße ins Gimmeldinger Tal wegen Schneebruchgefahr. Die Rheinpfalz, 29. Dezember 2014, abgerufen am 14. September 2020.
  10. SWR Aktuell: Starkregen spült Waldwege bei Bad Dürkheim weg. SWR Aktuell, 8. Juli 2021, abgerufen am 12. Juli 2021.

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Überreste, Mauerwerk und Mühlstein, der Unteren Mühle im Gimmeldinger Tal
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Hohler Fels am Westhang des Stabenbergs auf der Gemarkung der pfälzischen Landstadt Deidesheim
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Benjentalbrücke über den Müßbach am Ausgang Benjantal/Gimmeldinger Tal
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Ausschnitt aus den Topographischen Karten des Landesvermessungsamtes Rheinland-Pfalz. Eigenständige Markierung des Gimmeldinger Tals. ©GeoBasis-DE / LVermGeoRP (Jahr des Datenbezugs), dl-de/by-2-0, http://www.lvermgeo.rlp.de [Daten bearbeitet]
Talmühle Gimmeldingen 20210501.jpg
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Talmühle im Gimmeldinger Tal von Norden