Gilde-Filmpreis

Der Gilde-Filmpreis wurde 1977 von der „Gilde deutscher Filmkunsttheater“ ins Leben gerufen und wird seit 2004 vom fusionierten Verband Arbeitsgemeinschaft Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater an die besten Arthouse-Filme des Kinojahres vergeben. Bei der Auswahl der prämierten Produktionen spielt nicht nur deren künstlerische Qualität eine Rolle, sondern auch die Rezeption des Publikums und das Engagement des Verleihers. Der Preis wird – 1979 bis 2004 in Gold und Silber – jeweils für den besten deutschen bzw. ausländischen Film vergeben. Seit dem Jahr 2004 werden außerdem Dokumentarfilme ausgezeichnet und seit 2011 Kinderfilme. Der Bewertungszeitraum umfasste früher meist Mai/Juni bis April/Mai und seit 2004 Juli bis Juni.

Ausgezeichnete Filme

Aufgeführt ist jeweils das Jahr, in dem die Preisverleihung stattgefunden hat.

Bester internationaler und nationaler Film

JahrAusländischer FilmDeutscher Film
1977Barry LyndonDie Marquise von O.
1978Der StadtneurotikerDer Mädchenkrieg
1979Gold: Coming Home – Sie kehren heim
Silber: Die Spitzenklöpplerin
Gold: Die linkshändige Frau
Silber: Messer im Kopf
1980Gold: Die Schweizermacher
Silber: Manhattan
Gold: 1 + 1 = 3
Silber: Woyzeck
1981Gold: Fame – Der Weg zum Ruhm
Silber: Kleine Fluchten
Gold: Lena Rais
Silber: Die wunderbaren Jahre
1982Gold: Wie ein wilder Stier
Silber: Mephisto
Gold: Desperado City
Silber: Berlin Chamissoplatz
1983Gold: Die Frau nebenan
Silber: Die Stunde des Siegers
Gold: Fitzcarraldo
Silber: Céleste
1984Gold: Carmen und Gandhi
Silber: nicht vergeben
Gold: Kehraus
Silber: Die Heartbreakers
1985Gold: Amadeus
Silber: The Killing Fields – Schreiendes Land
Gold: Oberst Redl
Silber: Paris, Texas
1986Gold: Jenseits von Afrika
Silber: Die Ehre der Prizzis
Gold: Rosa Luxemburg
Silber: Männer
1987Gold: Zimmer mit Aussicht
Silber: Gottes vergessene Kinder
Gold: Meier
Silber: Der Flieger
1988Gold: Der letzte Kaiser
Silber: Auf Wiedersehen, Kinder
Gold: Out of Rosenheim
Silber: Der Himmel über Berlin
1989Gold: Gefährliche Liebschaften
Silber: Der Bär
Gold: Herbstmilch
Silber: Yasemin
1990Gold: Der Club der toten Dichter
Silber: Mein linker Fuß
Gold: Das Spinnennetz
Silber: Georg Elser – Einer aus Deutschland
1991Preis nicht vergeben[1]
1992Gold: Der mit dem Wolf tanzt
Silber: Cyrano von Bergerac
Gold: Bis ans Ende der Welt
Silber: Homo Faber
1993Gold: Wiedersehen in Howards End
Silber: Delicatessen
Gold: Schtonk!
Silber: Ein Mann für jede Tonart
1994Gold: Drei Farben: Blau
Silber: Viel Lärm um nichts
Gold: Das Geisterhaus
Silber: Kaspar Hauser
1995Gold: Vier Hochzeiten und ein Todesfall
Silber: Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa
Gold: Das Versprechen
Silber: Mario und der Zauberer, Der bewegte Mann
1996Gold: Der Postmann
Silber: Sinn und Sinnlichkeit
Gold: Schlafes Bruder
Silber: Der Totmacher
1997Gold: Der englische Patient
Silber: Lügen und Geheimnisse
Gold: Jenseits der Stille und Rossini
Silber: nicht vergeben
1998Gold: Sieben Jahre in Tibet
Silber: Brassed Off – Mit Pauken und Trompeten
Gold: Comedian Harmonists
Silber: Winterschläfer
1999Gold: Das Leben ist schön
Silber: Elizabeth
Gold: Lola rennt
Silber: Aimée & Jaguar, Zugvögel … Einmal nach Inari
2000Gold: Lang lebe Ned Devine!
Silber: Die Legende vom Ozeanpianisten
Gold: Gloomy Sunday
Silber: Marlene
2001Gold: Chocolat – Ein kleiner Biss genügt
Silber: Brot und Tulpen
Gold: Der Krieger und die Kaiserin
Silber: Gran Paradiso
2002Gold: Die fabelhafte Welt der Amélie
Silber: Das Zimmer meines Sohnes
Gold: Heaven
Silber: Nirgendwo in Afrika
2003Gold: Eine Schwalbe macht den Sommer
Silber: Kick It Like Beckham
Gold: Good Bye, Lenin!
Silber: Solino
2004Gold: Lost in Translation
Silber: Dogville
Gold: Gegen die Wand
Silber: Lichter
2005Das Meer in mirSophie Scholl – Die letzten Tage
2006Wie im HimmelDas Leben der Anderen
2007Volver – ZurückkehrenEmmas Glück
2008Schmetterling und TaucherglockeKirschblüten – Hanami
2009Waltz with BashirWolke 9
2010A Single ManDas weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte
2011Nader und Simin – Eine TrennungAlmanya – Willkommen in Deutschland
2012LiebeBarbara
2013Das Mädchen WadjdaHannah Arendt
2014Boyhood und Grand Budapest HotelDie andere Heimat – Chronik einer Sehnsucht
2015Taxi TeheranDer Staat gegen Fritz Bauer
2016FrantzToni Erdmann
2017The SquareDie Blumen von gestern
2018Three Billboards Outside Ebbing, MissouriGundermann
2019ParasiteLara
2020Niemals Selten Manchmal ImmerUndine
2021Nomadland und Der RauschSchachnovelle
2022Triangle of SadnessMittagsstunde[2]
2023The Zone of Interest
Perfect Days[3]
Die Theorie von Allem

Dokumentarfilm

JahrFilm
2004Die Geschichte vom weinenden Kamel
2005Rhythm Is It!
2006We Feed the World
2007Full Metal Village
2008Trip to Asia
2009Young@Heart
2010Seelenvögel
2011Pina
2012Die Wohnung
2013More than Honey
2014Das Salz der Erde
2015Citizenfour
2016The Music of Strangers
2017Beuys
2018Wildes Herz
2019Anderswo. Allein in Afrika
2020Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien
2021Die Unbeugsamen[4]
2022Bettina
2023Lars Eidinger – Sein oder nicht Sein

Kinderfilm

JahrFilm
2011Tom Sawyer
2012Tom und Hacke
2013Ostwind
2014Rico, Oskar und die Tieferschatten
2015Bibi & Tina: Voll verhext!
2016König Laurin
2017Amelie rennt
2018Die kleine Hexe
2019Mein Lotta-Leben – Alles Bingo mit Flamingo!
2020Meine Freundin Conni – Geheimnis um Kater Mau
2021Mission Ulja Funk[4]
2022Geschichten vom Franz
2023Checker Tobi

Sonstige

  • 2014:
  • 2015:
    • Ehrenpreis: Detlef Roßmann
  • 2017:
    • Sonderpreis „Kinophänomen des Jahres“: Weit. Die Geschichte von einem Weg um die Welt von Patrick Allgaier und Gwendolin Weisser
    • Ehrenpreis: Adrian Kutter
  • 2018:
  • 2019:
  • 2020:
    • Bester Film (Junges Kino): Futur Drei von Faraz Shariat[4]
    • Bester Kurzfilm: Hors Piste von Oscar Malet, Camille Jalabert, Léo Brunel
  • 2021[4]:
    • Ehrenpreis: Hermann Thieken
    • Bester Film (Junges Kino): Ivie wie Ivie von Sarah Blaßkiewitz
    • Publikumspreis der Filmkunstmesse (gestiftet von Arri Media): Lunana – Das Glück liegt im Himalaya von Paso Choyning Dorji
    • Publikumspreis – Bester Kurzfilm (in Zusammenarbeit mit der AG Kurzfilm): Cuckoo von Jörgen Scholtens und Uzi von Dina Velikovskaya
  • 2023:
    • Ehrenpreis: Sandra Hüller[6]
    • Bester Film (Junges Kino): Sonne und Beton
    • Publikumspreis: Heaven Can Wait – Wir leben jetzt
    • Publikumspreis (Kurzfilm): Lilith & Eve
    • Favoriten der Jugendjury: The Quiet Girl, Monster und Olfas Töchter

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Preisträger des Gilde-Filmpreises 1991 wurden Mitte Oktober 1991 bei einer Veranstaltung des HDF (Hauptverband Deutscher Filmtheater) bekanntgegeben, die feierliche Übergabe der Trophäen erfolgte aber erst über ein halbes Jahr später bei der Jahreshauptversammlung der Gilde Ende Mai 1992 (siehe dazu Filmecho/Filmwoche Nr. 42, 18. Oktober 1991, S. 24, und Nr. 23, 5. Juni 1992, S. 5). Der Grund für diese außergewöhnliche Aufteilung konnte nicht ermittel werden.
  2. „Mittagsstunde“ mit Gilde-Filmpreis ausgezeichnet. In: deutschlandfunkkultur.de. 23. September 2022, abgerufen am 23. September 2022.
  3. Schauspielerin Sandra Hüller gewinnt den Gilde-Filmpreis. In: deutschlandfunkkultur.de. 22. September 2023, abgerufen am 22. September 2023.
  4. a b c d Gilde Filmpreise 2021. In: AG Kino – Gilde. 24. September 2020, abgerufen am 26. September 2020.
  5. „Mittagsstunde“ mit Gilde-Filmpreis ausgezeichnet. In: faz.net. 23. September 2022, abgerufen am 23. September 2022.
  6. Janick Nolting: Kinobetreiber küren besten Film 2023 – Ehrenpreis für Sandra Hüller=. In: digitalfernsehen.de. 22. September 2023, abgerufen am 22. September 2023.