Gig Young
Gig Young (eigentlich Byron Elsworth Barr; * 4. November 1913 in St. Cloud, Minnesota; † 19. Oktober 1978 in New York City) war ein US-amerikanischer Schauspieler. Für seinen Auftritt in Nur Pferden gibt man den Gnadenschuß gewann er den Oscar als Bester Nebendarsteller.
Leben
Bekannt wurde Young in vielen Kino- und TV-Rollen als Darsteller von meist liebenswerten Charakterrollen. Als Byron Elsworth Barr geboren begann er seine Karriere in den 1940er-Jahren und übernahm 1942 seinen Rollennamen Gig Young aus dem Film The Gay Sisters mit Barbara Stanwyck. Anschließend spielte er unter anderem neben Bette Davis in In Freundschaft verbunden sowie als Musketier Porthos im aufwendigen Mantel-und-Degen-Film Die drei Musketiere (1948) neben Gene Kelly und Lana Turner. Er hatte ebenfalls einen Einsatz im Zweiten Weltkrieg. 1951 erhielt er mit seiner Leistung in dem Alkoholiker-Drama Come Fill the Cup (mit James Cagney) eine erste Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller. Die Thematik des Films war Young vertraut, da er selbst schon früh Alkoholiker wurde und viele gescheiterte Beziehungen hatte.
Mitte der 1950er-Jahre betätigte sich Young auch als Moderator der Serie Warner Bros. Presents, wo Warner Bros. seine neuesten Filmproduktionen vorstellte. In diesem Zusammenhang machte Young auch das berühmte Interview mit James Dean, wo dieser Autofahrer auffordert, vorsichtig zu sein – nur wenige Wochen vor seinem Tod bei einem Autounfall. 1957 spielte Young in der Komödie Eine Frau, die alles weiß den egoistischen und bindungsunwilligen Liebhaber einer emanzipierten Frau (Katharine Hepburn), die ihn gern endlich heiraten würde, sich dies angesichts ihrer liberalen Ansichten jedoch nicht eingestehen mag und am Ende in den Armen von Spencer Tracy landet. 1958 führte Youngs Rolle in der Komödie Reporter der Liebe mit Doris Day und Clark Gable zu einer weiteren Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller. Dieser Erfolg führte jedoch lediglich zu ähnlichen Rollen. Youngs Karriere stagnierte, während seine persönlichen Probleme zunahmen.
1969 wurden ihm schließlich für die Nebenrolle des skrupellosen Zeremonienmeisters eines Tanzmarathons in dem Filmdrama Nur Pferden gibt man den Gnadenschuß mit Jane Fonda der Oscar und der Golden Globe verliehen. Nach diesen Auszeichnungen folgten für Young nur wenige Auftritte in meist zweitrangigen Filmen, weil sein Alkoholismus zunehmend auch seine Arbeitsfähigkeit[1] beeinträchtigte: So besetzte ihn Mel Brooks 1974 für eine Hauptrolle in der Westernparodie Der wilde wilde Westen, doch wurde er nach wenigen Drehtagen wegen Unzuverlässigkeit durch Gene Wilder ersetzt.[2]
Gig Young war fünfmal verheiratet, unter anderem mit den Schauspielerinnen Elaine Williams, mit der er eine Tochter (* 1964) hatte, und von 1956 bis 1963 mit Elizabeth Montgomery. Am 27. September 1978 heiratete er die deutsche Magazinredakteurin Kim Schmidt (* 1947). Drei Wochen später erschoss Gig Young diese in seinem New Yorker Apartment (in der Suite 1BB der Osborne Apartments, West 57th Street) und danach sich selbst.[3][4] Die Gründe für die Tat blieben unklar.
Filmografie (Auswahl)
- 1940: Misbehaving Husbands
- 1941: The Tanks Are Coming Kurzfilm
- 1941: Sein letztes Kommando (They Died with Their Boots On)
- 1941: Mit einem Fuß im Himmel (One Foot in Heaven) ungenannt
- 1941: Dive Bomber ungenannt
- 1942: Helden der Lüfte (Captains of the Clouds)
- 1942: The Gay Sisters
- 1943: In Freundschaft verbunden (Old Acquaintance)
- 1943: In die japanische Sonne (Air Force)
- 1948: Im Banne der roten Hexe (Wake of the Red Witch)
- 1948: Die drei Musketiere (The Three Musketeers)
- 1949: Flitterwochen mit Hindernissen (Tell It to the Judge)
- 1951: Bis zum letzten Atemzug (Only the Valiant)
- 1951: Come Fill the Cup
- 1951: Zu jung zum Küssen (Too Young to Kiss)
- 1953: Arena
- 1953: Ein verwöhntes Biest (The Girl Who Had Everything)
- 1953: Herzen im Fieber (Torch Song)
- 1953: Chicago – 12 Uhr Mitternacht (City That Never Sleeps)
- 1954: Das Fenster zum Hof (Rear Window) nur Stimme
- 1955: Man soll nicht mit der Liebe spielen (Young at Heart)
- 1955: An einem Tag wie jeder andere (The Desperate Hours)
- 1957: Eine Frau, die alles weiß (Desk Set)
- 1958: Reporter der Liebe (Teacher’s Pet)
- 1958: Babys auf Bestellung (The Tunnel of Love)
- 1959: Sensation auf Seite 1 (The Story on Page One)
- 1959: Immer die verflixten Frauen (Ask Any Girl)
- 1962: Ein Hauch von Nerz (That Touch of Mink)
- 1962: Die dritte Dimension (Le couteau dans la plaie)
- 1962: Kid Galahad – Harte Fäuste, heiße Liebe (Kid Galahad)
- 1963: Eine kitzlige Sache (A Ticklish Affair)
- 1964: Gauner gegen Gauner (The Rogues)
- 1965: Fremde Bettgesellen (Strange Bedfellows)
- 1967: Die verschlossene Tür (The Shuttered Room)
- 1969: Nur Pferden gibt man den Gnadenschuß (They Shoot Horses, Don’t They?)
- 1970: Liebhaber und andere Fremde (Lovers and Other Strangers)
- 1974: Bring mir den Kopf von Alfredo Garcia (Bring Me the Head of Alfredo Garcia)
- 1975: Die Hindenburg (The Hindenburg)
- 1975: Die Killer-Elite (The Killer Elite)
- 1976: Sherlock Holmes in New York
- 1976: Gibbsville
- 1978: Bruce Lee – Mein letzter Kampf (Game of Death)
Auszeichnungen
- Academy Award
- 1970 Bester Nebendarsteller They Shoot Horses, Don't They?
- 1959 Nominiert Bester Nebendarsteller Teacher's Pet
- 1952 Nominiert Bester Nebendarsteller Come Fill the Cup
- Golden Globe
- 1970 Bester Nebendarsteller They Shoot Horses, Don't They?
- 1959 Nominiert Bester Nebendarsteller Teacher's Pet
- Primetime Emmy Award
- 1971 Nominiert Bester Hauptdarsteller The Neon Ceiling
- BAFTA Award
- 1971 Nominiert Bester Nebendarsteller They Shoot Horses, Don't They?
- Kansas City Film Critics Circle Awards
- 1970 Bester Nebendarsteller They Shoot Horses, Don't They?
- Laurel Awards
- 1963 Bester Nebendarsteller That Touch of Mink
- 1959 Bester Nebendarsteller The Tunnel of Love
- 1958 4. Platz bei Bester Komödiant Teacher's Pet
- New York Film Critics Circle Awards
- 1969 dritter Platz Bester Nebendarsteller They Shoot Horses, Don't They?
- Walk of Fame
- 1960 Stern auf dem Walk of Fame am 6821 Hollywood Blvd.
Einzelnachweise
- ↑ Artikel über Gig Young
- ↑ Virginia Rohan: Mel Brooks reveals the stories behind 'Blazing Saddles'. Abgerufen am 20. September 2020 (amerikanisches Englisch).
- ↑ [1]
- ↑ Archivlink (Memento des Originals vom 9. Januar 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Weblinks
- Gig Young in der Internet Movie Database (englisch)
- Alan Parker: The Bizarre Death and Mysterious Burial of a Hollywood Oscar Winner In: Blogs.canoe.com, 2. März 2011.
Personendaten | |
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NAME | Young, Gig |
ALTERNATIVNAMEN | Barr, Byron Elsworth (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 4. November 1913 |
GEBURTSORT | St. Cloud, Minnesota |
STERBEDATUM | 19. Oktober 1978 |
STERBEORT | New York City |