Giesinger Berg

Giesinger Berg
Wappen
Wappen
Straße in München
Giesinger Berg
Giesinger Berg
Ende des Giesinger Berges an der Martin-Luther-Kirche
Basisdaten
LandeshauptstadtMünchen
StadtbezirkAu-Haidhausen, Obergiesing-Fasangarten
Name erhalten1894[1]
Anschluss­straßenHumboldtstraße, Martin-Luther-Straße
QuerstraßenHebenstreitstraße, Ichostraße, Silberhornstraße
Nutzung
NutzergruppenFußverkehr, Radverkehr, Individualverkehr, ÖPNV
Technische Daten
Straßenlänge320 m

Der Giesinger Berg ist eine etwa 20 m hohe Münchner Anhöhe südlich des Kolumbusplatzes, an der Grenze zwischen Obergiesing und Untergiesing. Auch die etwa 320 m lange, heute vierspurige Straße, die diese Anhöhe hinaufführt, trägt diesen Namen.

Geschichte

Die Anhöhe entstand in der Eiszeit als Teil des östlichen Isarhochufers. Später verbindet er als Weg das auf der Isarhangkante gelegene ehemalige Bauerndorf Giesing (heute Obergiesing) an der Ichostraße mit den Siedlungen im Tal am Kolumbusplatz.

Das im 18. und 19. Jahrhundert ansteigende Verkehrsaufkommen machte die steile Berggasse zu einem gefährlichen Wegstück. Das prominenteste Verkehrsopfer war der Unternehmer und Erfinder Joseph von Utzschneider. Seine Kutsche kippte und überschlug sich am 31. Januar 1840 in der „Loherwirtskurve“. Der Begradigung der Gasse musste 1888 auch der Vorgängerbau (St. Peter) der Heilig-Kreuz-Kirche weichen. Oberhalb des Giesinger Bergs steht heute die neue Heilig-Kreuz-Kirche. Geländeregulierungen erfolgten 1890/1892 und 1934/1935 am Giesinger Berg.[2] Die Steigung wurde von stellenweise 15 Prozent auf vier Prozent verringert.[3] Auch beim Bau der U-Bahn 1976/1978 stellte die Steigung noch eine Herausforderung dar.[2] Auf 1894 ist die Erstnennung datiert.[4] Ab 1896 fuhr die Trambahn über den Giesinger Berg, die 1983 eingestellt wurde.[5]

Während der Revolutionszeit nach dem Kriegsende 1918 wurde 1919 der Giesinger Berg gegen Reichswehrtruppen und Freikorpsverbände, die München besetzen wollten, zwei Tage lang (letztlich erfolglos) verteidigt.

Seit mehreren Jahren gibt es Überlegungen eine Fußgänger- und Fahrradbrücke von der Heilig-Kreuz-Kirche zum gegenüber liegenden Giesinger Bräu (bzw. zur Bergstraße dahinter) zu bauen. Damit würde eine Lücke an der größtenteils verkehrsarmen Verbindung entlang der oberen Isarhangkante vom Gasteig bis nach Grünwald geschlossen werden. In einem Alternativkonzept einer Bürgerinitiative wird die völlige Umgestaltung des Verkehrsknotenpunktes in einen untertunnelten, verkehrsfreien Kirchplatz vorgeschlagen.[6]

Der Berg ist heute ein Ort des Kulturgeschichtspfades Obergiesing-Fasangarten.

Abbildungen

Weblinks

Commons: Giesinger Berg – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Hans Dollinger: Die Münchner Straßennamen. 5. Auflage. Ludwig Verlag, München 2004, ISBN 3-7787-5174-3
  2. a b Hildegard Adam: Giesing vom Dorf zum Stadtviertel. Hrsg.: Thomas Guttmann. 4. Auflage. Buchendorfer Verlag, München 2004, ISBN 3-927984-04-3, Untergrund und Oberflächenform Giesings, S. 21 (Erstausgabe: 1990).
  3. PDF
  4. https://stadt-muenchen.net/strassen/d_strasse.php?id=1707
  5. Peter Brenner: Die Trambahnlinie 17. Abgerufen am 29. Juli 2018.
  6. Süddeutsche Zeitung: München: Bürgerinitiative will Tunnel am Giesinger Berg. Abgerufen am 5. April 2022.

Koordinaten: 48° 7′ 2,7″ N, 11° 34′ 37,3″ O

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Giesinger Berg Gedenktafel Muenchen-1.jpg
Autor/Urheber: Rufus46, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Giesinger Berg; Stützmauer der Terrasse, auf welcher die Giesinger Kirche steht (siehe Ichostraße 1), Quadermauerwerk mit barockisierender Gliederung, 1892, von zwei Freitreppen unterbrochen. An der Ecke Giesinger Berg/Ichostraße Brunnengrotte, 1893; darüber Gedenktafel an Straßenkorrektur 1892. Weiter nördlich neben der Treppe zur Kirche weiterer Nischenbrunnen, 1936 von Richard Knecht.
Giesinger Berg Treppe Muenchen-1.jpg
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Giesinger Berg; Stützmauer der Terrasse, auf welcher die Giesinger Kirche steht (siehe Ichostraße 1), Quadermauerwerk mit barockisierender Gliederung, 1892, von zwei Freitreppen unterbrochen. An der Ecke Giesinger Berg/Ichostraße Brunnengrotte, 1893; darüber Gedenktafel an Straßenkorrektur 1892. Weiter nördlich neben der Treppe zur Kirche weiterer Nischenbrunnen, 1936 von Richard Knecht.