Gianmarco Tamberi

Gianmarco Tamberi

(c) Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0

Gianmarco Tamberi in München 2022
NationItalien Italien
Geburtstag1. Juni 1992 (31 Jahre)
GeburtsortCivitanova MarcheItalien
Größe189 cm
Gewicht71 kg
Karriere
DisziplinHochsprung
Bestleistung2,39 m
VereinATL-Etica San Vendemiano
TrainerMarco Tamberi
Nationalkaderseit 2009
Statusaktiv
Medaillenspiegel
Olympische Spiele1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Europaspiele1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Hallenweltmeisterschaften1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
Europameisterschaften2 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Halleneuropameisterschaften1 × Goldmedaille1 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
U20-Europameisterschaften0 × Goldmedaille0 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
GoldTokio 20202,37 m
Logo der Europäischen Olympischen Komitees Europaspiele
Gold2023 Chorzów2,29 m
Logo der World Athletics Weltmeisterschaften
GoldBudapest 20232,36 m
Logo der World Athletics Hallenweltmeisterschaften
GoldPortland 20162,38 m
BronzeBelgrad 20222,31 m
Logo der EAA Europameisterschaften
GoldAmsterdam 20162,32 m
GoldMünchen 20222,30 m
Logo der EAA Halleneuropameisterschaften
GoldGlasgow 20192,32 m
SilberToruń 20212,35 m
Logo der EAA U20-Europameisterschaften
BronzeTallinn 20112,25 m
letzte Änderung: 30. September 2023

Gianmarco Tamberi (* 1. Juni 1992 in Civitanova Marche) ist ein italienischer Hochspringer. Mit 2,39 m hält er den italienischen Freiluftrekord im Hochsprung und wurde 2021 Olympiasieger und siegte 2016 bei den Hallenweltmeisterschaften und den Europameisterschaften. 2023 wurde er Weltmeister. Er gehört zur Gruppi Sportivi Fiamme Gialle, einer Sportfördergruppe der Guardia di Finanza, und wird von seinem Vater Marco Tamberi trainiert.

Sportliche Laufbahn

Tamberi nahm an den Jugendweltmeisterschaften 2009 in Brixen und an den Juniorenweltmeisterschaften 2010 in Moncton teil, verpasste jedoch jeweils den Finaleinzug. Einen ersten internationalen Achtungserfolg erreichte er bei den Junioreneuropameisterschaften 2011 in Tallinn, als er mit persönlicher Bestleistung von 2,25 m die Bronzemedaille gewann. Bei den Europameisterschaften 2012 in Helsinki belegte er mit übersprungenen 2,24 m den fünften Platz. Kurz darauf konnte er sich bei seinem Sieg bei den Italienischen Meisterschaften in Brixen auf 2,31 m steigern. Bei den Olympischen Spielen in London kam er nicht über eine Höhe von 2,21 m hinaus und scheiterte somit bereits in der Qualifikation.

2013 wurde Tamberi bei den Halleneuropameisterschaften in Göteborg mit 2,29 m Fünfter und bei den Mittelmeerspielen in Mersin mit 2,21 m Sechster. Bei den U23-Europameisterschaften in Tampere schied er mit 2,17 m in der Qualifikation aus. 2014 reichten ihm 2,22 m, um zum zweiten Mal Italienischer Meister zu werden. Bei den Europameisterschaften in Zürich belegte er mit 2,26 m den geteilten siebten Rang.

Bei den Halleneuropameisterschaften 2015 in Prag wurde Tamberi mit 2,24 m Siebter. In der Freiluftsaison stieß er dann in die absolute Weltspitze vor. Zunächst verbesserte er beim Hochsprung-Meeting mit Musik in Köln den italienischen Rekord seines Konkurrenten Marco Fassinotti um einen Zentimeter auf 2,34 m.[1] Als Zweiter beim London Grand Prix und Dritter bei der Stockholmer DN Galan erzielte er außerdem seine ersten Podestplatzierungen in der IAAF Diamond League. Wenige Tage später steigerte er beim Internationalen Hochsprung-Meeting Eberstadt den italienischen Landesrekord zunächst auf 2,35 m und schließlich auf 2,37 m.[2] Bei den Weltmeisterschaften in Peking konnte er allerdings nicht an diese Leistungen anknüpfen und belegte lediglich den achten Platz mit einer übersprungenen Höhe von 2,25 m.

Am 4. Februar 2016 verbesserte Tamberi bei seinem Sieg beim Hochsprung-Meeting in Banská Bystrica den italienischen Hallenrekord um einen Zentimeter auf 2,35 m. Der bisherige alleinige Rekordhalter Marco Fassinotti erreichte im selben Wettkampf dieselbe Höhe.[3] Wenige Tage später steigerte Tamberi den Rekord in Hustopeče auf 2,38 m und übernahm zugleich die alleinige Führung in der Weltjahresbestenliste.[4] Bei den Hallenweltmeisterschaften in Portland feierte er seinen ersten Titelgewinn bei internationalen Meisterschaften. Mit übersprungenen 2,36 m gewann er die Goldmedaille vor dem Briten Robert Grabarz und dem US-Amerikaner Erik Kynard (beide 2,33 m).[5] Bei den nationalen Meisterschaften in Rieti gewann er mit 2,36 m seinen dritten italienischen Meistertitel.[6] Auch bei den Europameisterschaften in Amsterdam setzte Tamberi sich durch. Hier reichten ihm 2,32 m zum Sieg vor Robert Grabarz und den beiden Drittplatzierten Chris Baker und Eike Onnen. Wenige Tage später verbesserte er seinen Landesrekord beim Herculis in Monaco auf 2,39 m. Allerdings zog er sich bei dem Wettkampf eine Bänderverletzung im Sprungfuß zu, die seine Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro verhinderte.[7]

2021 gewann er bei den Halleneuropameisterschaften in Toruń mit Saisonbestleistung von 2,35 m die Silbermedaille hinter dem Weißrussen Maksim Nedassekau. Beim Hochsprungwettbewerb der Olympischen Sommerspiele in Tokio hatten Tamberi und der Katari Mutaz Essa Barshim beide gleich viele Versuche nach übersprungenen 2,37 m und dreifach missglückten Sprüngen über 2,39 m. Ein Offizieller des IOC fragte beide, ob sie die Regeln kennen, dass ein Stechen mit einem letzten Sprung den Olympiasieger küren könne. Auf die Frage von Barshim, ob die guten Freunde beide mit der Goldmedaille ausgezeichnet werden können, bestätigte dies der Kampfrichter und der Wettkampf endete mit zwei Olympiasiegern. Tamberi sprang Barshim glücklich in die Arme. Tamberi äußerte in einem Interview nach der Entscheidung, er „hätte [s]eine Medaille niemals mit jemand anderem geteilt“ außer mit Barshim, da beide gut befreundet wären und beide dieselbe Verletzung durchgemacht hätten.[8] Im Jahr darauf gewann er bei den Hallenweltmeisterschaften in Belgrad mit 2,31 m die Bronzemedaille hinter dem Südkoreaner Woo Sang-hyeok und Loïc Gasch aus der Schweiz. Bei den Europameisterschaften der Leichtathletik 2022 in München wurde er Europameister mit 2,30 m.

In den Jahren 2012, 2014, 2016 sowie 2018 und 2020 wurde Tamberi italienischer Meister im Hochsprung im Freien sowie 2016, 2019 und 2021 auch in der Halle.

Bei der Team-Europameisterschaft im Rahmen der Europaspiele 2023 gewann er mit 2,29 m die Goldmedaille. Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2023 in Budapest gewann er die Goldmedaille im Hochsprung.[9]

Persönliche Bestleistungen

  • Hochsprung: 2,39 m, 15. Juli 2016 in Monaco (italienischer Rekord)
  • Hochsprung (Halle): 2,38 m, 13. Februar 2016 in Hustopeče (italienischer Rekord)

Weblinks

Commons: Gianmarco Tamberi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Silke Morrissey: Tamberi siegt in Köln – Onnen über 2,30 Meter. leichtathletik.de, 1. Juli 2015, abgerufen am 9. August 2015.
  2. Diego Sampaolo: Tamberi and Fassinotti lead Italy into golden age of high jumping. IAAF, 3. August 2015, abgerufen am 9. August 2015 (englisch).
  3. Jon Mulkeen: Tamberi and Fassinotti set Italian indoor high jump record in Banska Bystrica. IAAF, 4. Februar 2016, abgerufen am 5. Februar 2016 (englisch).
  4. Steven Mills: Tamberi clears world-leading 2.38m in Hustopece - indoor round-up. IAAF, 14. Februar 2016, abgerufen am 14. Februar 2016 (englisch).
  5. Phil Minshull: Report: Men's high jump – IAAF World Indoor Championships Portland 2016. IAAF, 20. März 2016, abgerufen am 20. März 2016 (englisch).
  6. Diego Sampaolo: Tamberi jumps 2.36m at Italian Championships. IAAF, 26. Juni 2016, abgerufen am 18. Juli 2016 (englisch).
  7. Jan-Henner Reitze: Flash-News des Tages. leichtathletik.de, 16. Juli 2016, archiviert vom Original am 16. Juli 2016; abgerufen am 16. Juli 2016.
  8. Hochspringer teilen sich freiwillig Olympia-Gold. Abgerufen am 1. August 2021.
  9. Gianmarco Tamberi ha vinto la medaglia d’oro ai Mondiali di atletica. Abgerufen am 22. August 2023 (italienisch).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Athletics pictogram.svg
Pictograms of Olympic sports – . This is an unofficial sample picture. Images of official Olympic pictograms for 1948 Summer Olympics and all Summer Olympics since 1964 can be found in corresponding Official Reports.
Sport records icon NR.svg
Sport records icon to be used for national records.
Gold medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Goldmedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Silver medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Silbermedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Bronze medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Bronzemedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Gold medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A gold medal
Silver medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A silver medal
Bronze medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A bronze medal
Olympic rings without rims.svg
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here pertains to the 2016 Olympics in Rio de Janeiro.
European Games (wordmark).svg
Wordmark of The European Games
World Athletics icon logo.svg
Icon logo of World Athletics
Flag of the United States (1891-1896).svg
US Flag with 44 stars. In use 4 July 1891–3 July 1896. Created by jacobolus using Adobe Illustrator, and released into the public domain.
Flag of the United States (1891–1896).svg
US Flag with 44 stars. In use 4 July 1891–3 July 1896. Created by jacobolus using Adobe Illustrator, and released into the public domain.
Flag of the United States (1896-1908).svg
US Flag with 45 stars. In use 4 July 1896–3 July 1908. Created by jacobolus using Adobe Illustrator, and released into the public domain. This flag was used during the Spanish-American War.
Flag of the United States (1896–1908).svg
US Flag with 45 stars. In use 4 July 1896–3 July 1908. Created by jacobolus using Adobe Illustrator, and released into the public domain. This flag was used during the Spanish-American War.
Flag of the United States (1912-1959).svg
US Flag with 48 stars. In use for 47 years from July 4, 1912, to July 3, 1959.
Canadian Red Ensign (1921-1957).svg
The Canadian Red Ensign used between 1921 and 1957.

This image has compared for accuracy (mainly colors) using an image from World Statesmen. The only change is making the maple leaves green from red. This image has compared for accuracy (mainly colors) using an image from World Statesmen. The most recent version of this image has changed the harp into one with a female figure; see [http://flagspot.net/flags/ca-1921.html FOTW
Flag of Australia (converted).svg

Flag of Australia, when congruence with this colour chart is required (i.e. when a "less bright" version is needed).

See Flag of Australia.svg for main file information.
Flag of the Soviet Union (1955-1980).svg
(c) I, Cmapm, CC BY-SA 3.0
The flag of the Soviet Union (1955-1991) using a darker shade of red.
Schematic of the flag as adopted in 1955.
Flag of the Soviet Union (dark version).svg
(c) I, Cmapm, CC BY-SA 3.0
The flag of the Soviet Union (1955-1991) using a darker shade of red.
Schematic of the flag as adopted in 1955.
Flag of Poland (1928-1980).svg
Flag of Second Polish Republic and later People's Republic of Poland in period from 1928 to 1980. Red shade used here is HTML "vermilion" #E34234. Proportion 5:8.
Flag of Poland (1927–1980).svg
Flag of Second Polish Republic and later People's Republic of Poland in period from 1928 to 1980. Red shade used here is HTML "vermilion" #E34234. Proportion 5:8.
Flag of Canada (Pantone).svg
Flag of Canada introduced in 1965, using Pantone colors. This design replaced the Canadian Red Ensign design.
Flag of the United States (1908-1912).svg

US Flag with 46 stars. In use 4 July 1908–3 July 1912. Created by jacobolus using Adobe Illustrator, and released into the public domain.

Other version: Image:US 46 Star Flag.svg
2022-08-18 European Championships 2022 – Men's High Jump by Sandro Halank–035.jpg
(c) Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
Hochsprung der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften im Rahmen der European Championships 2022 in München
Flag of Canada (1921–1957).svg
The Canadian Red Ensign used between 1921 and 1957.

This image has compared for accuracy (mainly colors) using an image from World Statesmen. The only change is making the maple leaves green from red. This image has compared for accuracy (mainly colors) using an image from World Statesmen. The most recent version of this image has changed the harp into one with a female figure; see [http://flagspot.net/flags/ca-1921.html FOTW