Geweihförmige Holzkeule

Geweihförmige Holzkeule

Geweihförmige Holzkeule (Xylaria hypoxylon)

Systematik
Klasse:Sordariomycetes
Unterklasse:Xylariomycetidae
Ordnung:Holzkeulenartige (Xylariales)
Familie:Holzkeulenverwandte (Xylariaceae)
Gattung:Holzkeulen (Xylaria)
Art:Geweihförmige Holzkeule
Wissenschaftlicher Name
Xylaria hypoxylon
(L.) Grev.

Die Geweihförmige Holzkeule (Xylaria hypoxylon) ist ein schwach bioluminiszenter[1] Schlauchpilz aus der Gattung der Holzkeulen (Xylaria).

Merkmale

Die Hauptfruchtform ist vollständig schwarz gefärbt.
Farbtafel der Geweihförmigen Holzkeule (Xylaria hypoxylon) aus Jean Baptiste François Bulliards Herbier de la France (1780)
Xylaria hypoxylon im Dezember

Makroskopische Merkmale

Die Geweihförmige Holzkeule bildet aus vegetativem Myzel 2–5(–8) cm hohe, dunkle und zähe Stromata (Sammelfruchtkörper), in deren Bauchteilen die eigentlichen Fruchtkörper (Perithecien) eingesenkt sind. Anders als die Rinde zeigt das Fleisch des Stroma eine weißliche Färbung. Unreife Stromata erinnern in ihrer Form an ein verzweigtes Hirschgeweih und sind an den Spitzen durch zahlreiche Konidiosporen weiß bepudert. Im Frühjahr verschwindet die Bestäubung und der Bauchteil schwillt an. Die Oberfläche erscheint durch die zahlreichen Perithecien rau – durch jene Öffnungen gelangen die Ascosporen schließlich ins Freie. Die Farbe des Sporenpulvers ist schwarz.

Mikroskopische Merkmale

Die dunkelolivbraunen Sporen sind elliptisch-bohnenförmig, glatt und besitzen zwei hellere Öltröpfchen sowie eine Keimspalte. Die Maße betragen 11–15,5 × 4,5–6,5 µm.

Ökologie

Die Geweihförmige Holzkeule ist ein saprobiontischer Bewohner von Laubholzstümpfen und abgefallenen Ästen, auf Nadelholz kommt sie dagegen nur selten vor. Sie kann im Konidienstadium das ganze Jahr über in Wäldern mit geeigneten Substraten gefunden werden und ist sehr häufig. Perithecien werden im Frühjahr gebildet und sind etwa von März bis Mai zu finden.

Bedeutung

Die Geweihförmige Holzkeule kommt allein schon aufgrund der zähen Konsistenz als Speisepilz nicht in Frage, als Holzzersetzer ist die Art nicht von wirtschaftlicher Bedeutung.

Quellen

Literatur

  • Hans E. Laux: Der große Kosmos-Pilzführer. Alle Speisepilze mit ihren giftigen Doppelgängern. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2001, ISBN 3-440-08457-4.
  • Josef Breitenbach, Fred Kränzlin (Hrsg.): Pilze der Schweiz. Beitrag zur Kenntnis der Pilzflora der Schweiz. Band 1: Ascomyceten (Schlauchpilze). Mykologia, Luzern 1981, ISBN 3-85604-010-2.
  • Ewald Gerhardt: BLV Handbuch. Pilze. BLV Verlag, München. 2006. ISBN 3-83540-053-3.
Commons: Geweihförmige Holzkeule (Xylaria hypoxylon) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Xylaria hypoxylon, Candlesnuff Fungus. Abgerufen am 27. Mai 2024.

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Geweihförmige Holzkeule - Staghorn fungus - Xylaria hypoxylon - 01.jpg
Autor/Urheber: Norbert Nagel, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Geweihförmige Holzkeule (Xylaria hypoxylon), Hessen, Deutschland.
Xylaria hypoxylon1.jpg
Autor/Urheber: Amadej Trnkoczy, Lizenz: CC BY-SA 3.0
The candlestick fungus, species Xylaria hypoxylon (L.) Grev. Specimen located in East side of Bovec basin near the trail to Planina Golobar, East Julian Alps, Posocje, Slovenia. See Mushroom Observer site for more details about habitat.
1780 Xylaria hypoxylon.jpg
Geweihförmige Holzkeule (Xylaria hypoxylon)
Xylaria hypoxylon Teleomorphe.JPG
Autor/Urheber: Toffel, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Hauptfruchtform der Geweihförmigen Holzkeule (Xylaria hypoxylon)