Aufschluss (Geologie)
Ein Aufschluss (bisweilen auch Anriss oder Ausbiss genannt, siehe jedoch → Ausbiss) ist eine Stelle an der Erdoberfläche, an der Gestein, das mit dem regionalen Gesteinsuntergrund verbunden ist (sogenanntes anstehendes Gestein), unverhüllt zu Tage tritt.[1][2] Dieses ist unter humiden (feuchten) Klimabedingungen insbesondere im Flachland oftmals weitgehend durch Boden und Pflanzenbewuchs verdeckt und daher nicht aufgeschlossen. Lassen sich in einem Aufschluss neben der Gesteinsart auch grobe Strukturen wie Klüftung, Schichtung oder Schieferung erkennen und einmessen, spricht man von relativ guten, sind auch Details wie Sedimentstrukturen erkennbar, von idealen Aufschlussverhältnissen. Aufschlüsse sind auch Orte zur Aufnahme von Gesteinsproben für wissenschaftliche oder technische Zwecke.
Arten
Man unterscheidet:
- natürliche Aufschlüsse:
- frei stehende Felsen, einzelne Felswände (z. B. Schichtstufen), oder, besonders großflächig, Hochgebirgsmassive
- Steilufer von Flüssen, Schluchten, Canyons und Steilküsten
- Abrisskanten von Erdrutschen
- künstliche (anthropogene) Aufschlüsse:
- Abbaufronten von Tagebauen und Steinbrüchen, Kiesgruben, Baugruben
- Stollen im Untertage-Bergbau
- Straßen- oder Bahneinschnitte
- Schürfgräben etc.
Im weitesten Sinne kann man auch die Gesteinsproben, die durch geologische Bohrungen gewonnen wurden (→ Bohrkern), als künstlichen Aufschluss bezeichnen.
An künstlichen wie natürlichen, relativ „frischen“ steilen Geländeanschnitten (z. B. an Steilküsten oder in aktiven Steinbrüchen), kann in humiden Klimazonen oberhalb des anstehenden Gesteins oft auch ein Bodenprofil beobachtet werden.
Bedeutung
Aufschlüsse sind die wichtigsten Datenquellen für die Geologie im Allgemeinen[3] (vgl. → Geoarchiv) und für geologische Kartierungen im Besonderen, da man an ihnen die an exakt dieser Stelle anzutreffenden geologischen Verhältnisse ablesen kann. Fehlen Aufschlüsse in einem bestimmten Gebiet, kann anhand von Lesesteinen – gehäuft im Boden auftretenden, losen Gesteinsfragmenten – auf das eventuell tieferliegende Anstehende geschlossen werden.
Zudem können Aufschlüsse je nach Art und Größe als Geotope Einblick in längere Abschnitte der Erdgeschichte bieten oder, mitunter in Gestalt beeindruckender Felsformationen, landschaftsformende Prozesse beispielhaft veranschaulichen. Solche Aufschlüsse werden nicht selten als Naturdenkmale unter gesetzlichem Schutz gestellt, nicht zuletzt auch, weil sie als geotouristische Ziele die Attraktivität einer Region für heimatkundlich oder allgemein interessierte Besucher erhöhen.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Christiane Martin, Manfred Eiblmaier (Hrsg.): Lexikon der Geowissenschaften. Bd. 1: A–Edi, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg [u. a.] 2000, S. 158.
- ↑ Lernort Geologie. Modul H: Geologische Arbeitsmethoden. Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit, Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung, München 2010 (PDF ( vom 29. September 2015 im Internet Archive)), S. 299 ff.
- ↑ siehe z. B. Karl Jüttner: Aufschlüsse als geologische Dokumente im unteren Thayalande. Jahrbuch der Zweigstelle Wien der Reichsstelle für Bodenforschung (Jb. Geol. Bundesanst.). Bd. 89, 1939, S. 377–411 (PDF 2,2 MB).
Weblinks
Auf dieser Seite verwendete Medien
(c) Benjamin Dahlhoff, CC BY-SA 3.0
Geologischer Aufschluss oberhalb der südlichen Weinhänge am Schwanberg bei Iphofen. Zu sehen ist die Schichtsgrenze zwischen Estherienschichten (Liegendes) und Schilfsandstein (Hangendes)
The panoramic camera aboard NASA's Mars Exploration Rover Opportunity acquired this panorama of the "Payson" outcrop on the western edge of "Erebus" Crater during Opportunity's sol 744 (Feb. 26, 2006). From this vicinity at the northern end of the outcrop, layered rocks are observed in the crater wall, which is about 1 meters (3.3 feet) thick. The view also shows rocks disrupted by the crater-forming impact event and subjected to erosion over time.
To the left of the outcrop, a flat, thin layer of spherule-rich soils overlies more outcrop materials. The rover is currently traveling down this "road" and observing the approximately 25-meter (82-foot) length of the outcrop prior to departing Erebus crater.
The panorama camera took 28 separate exposures of this scene, using four different filters. The resulting panorama covers about 90 degrees of terrain around the rover. This approximately true-color rendering was made using the camera's 753-nanometer, 535-nanometer and 423-nanometer filters. Image-to-image seams have been eliminated from the sky portion of the mosaic to better simulate the vista a person standing on Mars would see.