Geschichte der Juden in Saudi-Arabien

Karte des Gebiets des heutigen Saudi-Arabiens

Die Geschichte der Juden in Saudi-Arabien reicht bis ins 1. Jt. v. Chr. zurück. Heute ist jüdischer Gottesdienst im Königreich Saudi-Arabien verboten.

Frühgeschichte

Nach einigen Berichten tauchten Juden erstmals in der Zeit des ersten Tempels im Gebiet des heutigen Saudi-Arabien auf. Ernsthafte Einwanderung in die Arabische Halbinsel begann im 2. Jahrhundert AD. Im 6. und 7. Jahrhundert gab es eine größere jüdische Bevölkerung in Hedschas.

Region von Hedschas (Rote)

Die Stämme von Medina

Es gab drei Hauptstämme der Juden in Medina vor dem Anstieg des Islam: Banu Nadir, Banu Qainuqa und Banu Qurayza.

Die Reise von Benjamin von Tudela

Karte der Route[1]

Rabbi Benjamin von Tudela ging auf eine Reise von 1165 bis 1173 um entlegene jüdische Gemeinden zu besuchen. Er hat auch das Gebiet des heutigen Saudi-Arabien erreicht. Die Karte seiner Route zeigt, dass er Juden in Tayma und Chaibar gefunden hat. (Im Jahre 629 fand der Feldzug von Chaibar zwischen Mohammed und den jüdischen Gemeinde der Stadt statt.) Die Reise Tudelas begann als eine Pilgerfahrt nach dem Heiligen Land.[2] Seine Gründe für die Reise sind umstritten.

Neuzeit

Heute gibt es praktisch keine jüdische Präsenz in Saudi-Arabien. Bevölkerungszählungen erwähnen keine Juden.

Personen mit einem israelischen Regierungsstempel in ihrem Pass, oder Personen, die offen jüdisch leben, werden in das Königreich nicht hineingelassen. In den 1970er Jahren mussten Ausländer, die im Königreich zu arbeiten wünschten, eine schriftliche Erklärung unterschreiben, dass sie nicht jüdisch sind.[3]

Im Dezember 2014 veröffentlichte The Jerusalem Post einen Bericht der saudischen Tageszeitung Al-Watan, wonach das saudische Arbeitsministerium Angehörigen verschiedener Religionen, darunter auch Juden, Arbeitsbewilligungen in Saudi-Arabien ausstellt. Israelische Staatsangehörige erhalten keine Einreisebewilligung, wohl aber jüdische Bürger anderer Staaten.[4]

In der Praxis sind christliche und jüdische Gottesdienste ausschließlich in Privathäusern zulässig, Christen und Juden in Saudi-Arabien dürfen jedoch keine Muslime einladen.

Literatur

  • Norman Stillman: Jews of Arab Lands. Jewish Publications Society, 1979.
  • New Standard Jewish Encyclopedia, 1992, Encyclopedia Publishing, "Aden", "Arabia", "Hadramaut"
  • Kamal Salibi: The Bible Came from Arabia. Jonathan Cape, London 1985

Einzelnachweise

  1. PDF: The Itinerary of Benjamin of Tudela trans. Nathan Marcus Adler. 1907: Inklusive Karte (S. 2) und Kommentar. (PDF; 9,6 MB) teachittome.com. Abgerufen am 21. September 2013.
  2. Shatzmiller, Joseph: "Jews, Pilgrimage, and the Christian Cult of Saints: Benjamin of Tudela and His Contemporaries." After Rome's Fall: Narrators and Sources of Early Medieval History, S. 338. University of Toronto Press, Toronto 1998, .
  3. Saudi Arabia in the 1970s – part 1 – ARAMCO, Riyadh – visitor's impressions. Mai 2005. Abgerufen am 12. Mai 2011.
  4. Saudi Arabia says open to Jewish workers

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Autor/Urheber: Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird NormanEinstein als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben)., Lizenz: CC-BY-SA-3.0

A simple map showing the major cities in Saudi Arabia. Note that the border is pre-2000 Treaty of Jeddah.

Created by NormanEinstein, February 10, 2006.
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