Gertrud Rünger

Gertrud Rünger, auch Gertrude Rünger (* 1899 in Posen, Deutsches Reich; † 11. Juni 1965 in Berlin) war eine deutsche Opernsängerin (Alt-Sopranistin, später auch Dramatischer Sopran).

Leben

Sie erhielt ihre Ausbildung bei Hertha Dehmlow in Berlin und begann 1922 als Chorsängerin am Stralsunder Theater. 1923 wechselte sie an das Theater Erfurt, wo sie ihre ersten Solopartien übernahm. 1924 bis 1926 sang sie als Solistin am Theater von Gera, 1926 bis 1928 am Theater Magdeburg, 1928 bis 1929 am Opernhaus Köln und 1929 bis 1930 am Stadttheater Nürnberg.

1930 bis 1935 gehörte sie zum Ensemble der Wiener Staatsoper, wo sie 1931 als Eboli in Don Carlos und 1933 als Lady Macbeth in Macbeth bekannt wurde. 1934 bis 1948 wirkte sie an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin. 1936 bis 1937 war sie an der Metropolitan Opera in New York engagiert, wo sie Brünnhilde in der Walküre und in der Götterdämmerung sowie Fricka in Das Rheingold und Ortrud in Lohengrin darstellte.

Außerdem gastierte sie an den Staatsopern von Dresden, München, Amsterdam, Haag, an der Pariser Oper (1933), in London (Royal Opera House, 1934), Antwerpen (1937–38) und Rom (1939, 1940). 1931 gab sie ihr Debüt bei den Salzburger Festspielen im Rosenkavalier und trat in Folge in den 30er Jahren immer wieder bei den Festspielen zu sehen. Seit 1938 trat sie wieder vorwiegend an der Wiener Staatsoper auf.

Rünger war auch Konzertsängerin und später als Gesangslehrerin in Berlin tätig. Man schätzte sie vor allem als Wagner-Interpretin. Weitere bedeutende Rollen waren sowohl die Titelheldin als auch die Klytämnestra in Elektra und Leonore in Fidelio.

Rünger stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Rünger, Gertrude. In: Theodor Kellenter: Die Gottbegnadeten : Hitlers Liste unersetzbarer Künstler. Kiel: Arndt, 2020 ISBN 978-3-88741-290-6, S. 232