Gerner von Lilienstein

Die Gerner von Lilienstein waren ein württembergisches Adelsgeschlecht, das 1640 geadelt wurde.
Geschichte
Die Vorfahren des 16. Jahrhunderts der Familie Gerner stammen aus Heidelsheim, Sebastian Gerner ist 1560 des Innern Rats zue Eppingen, Abraham Gerner 1590 Innerer Rat Eppingen, Johannes Gerner 1620 Innerer Rat der kaiserlichen Stadt Wimpfen. Abraham Gerner von Lilienstein und seine Brüder Andreas, Adam und Josias – eine Rats-, Juristen- und Arztfamilie aus Wimpfen – wurden am 18. Mai 1640 von Kaiser Ferdinand III. in den Adelsstand erhoben.
Abraham Gerner (ca. 1610–1677) studierte während seiner europäischen Kavalierstour in verschiedenen Ländern, unter anderem von 1630 bis 1631 an der Universität Straßburg[1] und erlangte den Doktortitel der Medizin und Philosophie. Abraham wurde das Prädikat „von Lilienstein“, das Palatinat (Pfalzgraf) und eine Wappenbesserung verliehen. 1652 kaufte er, mit seinem Bruder Adam, das 17000 Gulden kostende Wollenberg im Kraichgau und sie hießen dann Gerner von Lilienstein zum Wollenberg. Abraham heiratete 1663 Sibilla (Sybille) von Weitershausen (?–1666). Die Ehe blieb kinderlos. 1664 huldigten die Schatthausener Untertanen ihrem Ortsherren Abraham Gerner von Lilienstein, der den Ort durch die Heirat erwarb. Im kaiserlichen Reichskammergericht in Speyer wirkte er als Advokat (1664 belegt).
Seine Geschwister waren
- Andreas Gerner von Lilienstein, er erlangte auch einen Doktortitel der Medizin,
- Adam Gerner von Lilienstein wird als Doct. Practicus in der kaiserlichen Stadt Wimpfen genannt,
- Josias Gerner von Lilienstein,
- Johan Gerner „Med. Doct. Practicus in der keyserlichen Reichsstatt Wimpfen“,
- Maria Barbara Annemarie Agnes Gerner.
Güter und Hausplätze
- Speyer: Dort besaßen die Brüder Gerner in der Herdstraße einen Hausplatz und weitere zwei Gärten. 1705 wurde das Renaissancehaus mit einem Neubau überbaut. Das Haus Maximilianstr.14 hat im Erdgeschoss am Rudiment eines Renaiccancetreppenturmes ein Allianzwappen mit Lilien- und Einhorndarstellung. Die Säulenfüße haben links ein Hauszeichen (4 mit M) und rechts eine Lilie.
Wappen 1571, Speyer Maximilianstr.14 - Wollenberg, ein Ort im Kraichgau
- Schatthausen: 1677 übertrug man Wollrad von Brüggen, dem Schwiegersohn von Adam, die Herrschaft mit dem Wasserschloss.
- Heidelsheim
- Eppingen
- Bad Wimpfen
Wappen
Die gleichen Wappeninitialen, auch in Teilen, wurden für die Familien Gerner, Görner, Gernert und Gernet vergeben. Das Wappen im alten Siebmacher-Wappenbuch im Teil 4 ist das älteste bekannte Gerner-Wappen.
Literatur
- Wappenbuch, Alter Siebmacher. Teil IV. Tafel Beadelte. Tafel 70.
- Adolf Pfisterer: Chronik der Gemeinde Schatthausen. 1955.
- Klaus Gaßner: Schatthausen. Eine Vogtsherrschaft in der frühen Neuzeit. Universitätsverlag C. Winter, Heidelberg 1994.
- Günther Groh: Das Personal des Reichskammergerichts in Speyer. I. Teil: Familienverhältnisse. S. 110.
Quellen
- Wien, Abschrift des im Allgemeinen Verwaltungsarchiv verwahrten Adelsaktes der Reichskanzlei, datiert vom 18. Mai 1640 (Adelsstand mit dem Prädikat "Lilienstein", Wappenbesserung und Palatinat für Abraham Gerner und seine Brüder Andreas, Adam und Josias)
- B8 Urkunden der Herrschaft Schlitz 6/206 Kaiserl. Pfalzgraf Abraham Gerner von Lilienstein als Aussteller und Siegler der Befreiung vom Erfordernis des 25. Lebensjahres von Philipp Friedrich v. Schlitz gen. v. Görtz, bearbeitet von Friedrich Battenberg Hessisches Staatsarchiv Darmstadt 1979–2006, S. 167.
Weblinks
- Gerner, ein Familienname
- Gernet Wappen: Liste der Adels- und Patriziergeschlechter namens Gernet
- Gerner Wappen: Liste der Adels- und Patriziergeschlechter namens Gerner
- Gernert Wappen: Liste der Adels- und Patriziergeschlechter namens Gernert
Einzelnachweise
- ↑ Katalog der Deutschen Nationalbibliothek. Abgerufen am 28. Dezember 2018.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Rotes Siegel des Abraham Gerner von Lilienstein zum Wollenberg, kaiserlicher Pfalzgraf, B8 Urkunde der Herrschaft Schlitz 6/206 , 1664 Juli 12, aus Repertorien des hessischen Staatsarchivs Darmstadt, Stand: August 2006
Wappen , D. GERNER, Siebmacher(alt) Teil 4/ Tafel 70 Beadelte
Wappen der Gerner (von Lilienstein)
Autor/Urheber: 16Exul82, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Wappen 1571 mit Einhorn und Liliendarstellung im Erdgeschoß Maximilianstraße 14
1640 wird in der Nobilitation zum Adelstitel für Abraham Gerner von Lilienstein durch Ferdinandt den Dritten das vorherige bürgerliche Wappen der Gerner wie abgebildet beschrieben. Nachgestaltet und gezeichnet durch Jürgen Gerner
Autor/Urheber: 16Exul82, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Das Allianzwappen zeigt rechts das der Gerner von Lilienstein , es wurde 1670 als Torschmuck in Schatthausen in Sandstein gefertigt