Gerichtsbezirk Kindberg

Ehemaliger Gerichtsbezirk
Kindberg
Basisdaten
BundeslandSteiermark
BezirkMürzzuschlag
Sitz des GerichtsKindberg
Vorlage:Infobox Gerichtsbezirk/Wartung/Keine Kennziffer
zuständiges Landesgericht LGS Graz
LGZ Graz
Fläche373,77 km2
(1991)
Einwohner24.637
Aufgelöst1. Juli 2002
Zugeteilt zuMürzzuschlag


Der Gerichtsbezirk Kindberg war ein dem Bezirksgericht Kindberg unterstehender Gerichtsbezirk im Bundesland Steiermark. Der Gerichtsbezirk umfasste den südlichen Teil des politischen Bezirks Mürzzuschlag und wurde 2002 dem Gerichtsbezirk Mürzzuschlag zugeschlagen.

Geschichte

Der Gerichtsbezirk Kindberg wurde durch eine 1849 beschlossene Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission geschaffen und umfasste ursprünglich die acht Gemeinden Allerheiligen, Dorf Veitsch, Kindberg Land, Kindberg Markt, Krieglach, Mürzhofen, Stanz und Wartberg.[1][2]

Der Gerichtsbezirk Kindberg bildete im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung[3] ab 1868 gemeinsam mit den Gerichtsbezirken Aflenz, Bruck, Mariazell und Mürzzuschlag den Bezirk Bruck.[4]

Ab 1. Jänner 1902 bildeten die Gerichtsbezirke Mürzzuschlag und Kindberg unter dem Namen Mürzzuschlag einen neuen Bezirk.[5]

Während der Bezirk Mürzzuschlag im Zuge der nationalsozialistischen Verwaltungsänderungen um den Gerichtsbezirk Mariazell erweitert wurde,[6] blieb der Umfang des Gerichtsbezirke Mürzzuschlag und Kindberg unverändert. Mariazell wurde 1945 wieder dem Bezirk Bruck an der Mur zugeschlagen, der Umfang des Gerichtsbezirkes Kindberg blieb hingegen seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts praktisch unverändert.[7][8]

Durch die Neuordnung der Gerichtsbezirke 2002 wurde der Gerichtsbezirk Kindberg per 1. Juli 2002 aufgelöst und das Gebiet dem Gerichtsbezirk Mürzzuschlag zugeteilt.[9] 2013 wurde das ehemalige Gebiet des Gerichtsbezirks Kindberg Teil des Bezirks Bruck-Mürzzuschlag.[10]

Gerichtssprengel

Der Gerichtssprengel umfasste zum Zeitpunkt seiner Auflösung mit den acht Gemeinden Allerheiligen im Mürztal, Kindberg, Krieglach, Mitterdorf im Mürztal, Mürzhofen, Stanz im Mürztal, Veitsch und Wartberg im Mürztal den südlichen Teil des Bezirks Mürzzuschlag, wobei Mitterdorf 1906 von Wartberg abgespalten worden war.

Einzelnachweise

  1. Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark, 1850, XXI. Stück, Nr. 378: Erlass des Statthalters vom 20. September 1850, womit die nach dem provisorischen Gesetze vom 17. März 1849 errichteten neuen Ortsgemeinden mit ihrer Zutheilung in die politischen Gerichts- und Steueramts-Bezirke in dem Kronlande Steiermark bekannt gemacht werden.
  2. Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark, 1850 (Beilage Kreis Bruck)
  3. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich, Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44: „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen…“
  4. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich, Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868
  5. Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Herzogthum Steiermark. 1902, XXVI. Stück, Nr. 63: „Kundmachung des k. k. Statthalters in Steiermark, betreffend die Theilung des dermaligen politischen Bezirkes Bruck a. d. Mur in zwei Bezirke und die Errichtung einer Bezirkshauptmannschaft in Mürzzuschlag“
  6. Verordnungsblatt für den Amtsbereich des Landeshauptmannes für Steiermark, Jahrgang 1938, Stück 6, Nr. 11: Verordnung des Landeshauptmannes über die Einteilung des Landes Steiermark in Verwaltungsbezirke
  7. k.k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Steiermark. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910, Wien 1917
  8. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hrsg.): Ortsverzeichnis 1991, Steiermark 1. Teil, Wien 1993
  9. BGBl. II Nr. 82/2002: „Verordnung der Bundesregierung über die Zusammenlegung von Bezirksgerichten und über die Sprengel der verbleibenden Bezirksgerichte in der Steiermark (Bezirksgerichte-Verordnung Steiermark)“
  10. ORF Steiermark „Weitere Bezirksfusionen: Aus 6 werden 3“, 19. April 2012

Literatur

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