Gerhard Woitzik
Gerhard Woitzik (* 15. November 1927 in Meleschwitz bei Breslau; † 29. Januar 2023 in Dormagen[1]) war ein deutscher Politiker der Zentrumspartei und bis zum März 2021 Bundesvorsitzender der Partei. Auf dem Bundesparteitag des Zentrums am 27. März 2021 wurde Woitzik zum Ehrenvorsitzenden gewählt.
Familie und Beruf
Woitzik, der aus Schlesien stammte, war Soldat im Zweiten Weltkrieg. Er kam nach Kriegsende als Heimatvertriebener ins Rheinland. Dort absolvierte er ab 1947 eine Verwaltungslehre. Über Aufstiegskurse kam er in den gehobenen Verwaltungsdienst und arbeitete beim Landschaftsverband Rheinland in Köln. Sein Sohn Hans-Joachim Woitzik (* 1957) gehört ebenfalls der Zentrumspartei an und ist seit 2004 Fraktionsvorsitzender der Partei im Dormagener Stadtrat und seit März 2021 Schatzmeister der Bundespartei.[2]
Politische Betätigung
Woitzik war von 1974 bis 1986 sowie von 1996 bis 2009 Vorsitzender der Deutschen Zentrumspartei, die eine christlich-sozialkonservative Grundeinstellung vertritt. Ob er[3] oder Alois Degler[4] 2009 bis 2011 Vorsitzender der Partei gewesen ist, war umstritten. Am 19. Februar 2011 wurde der Bundesvorstand der Zentrumspartei neu gewählt und Woitzik als Vorsitzender im Amt bestätigt.[5][6] Auf dem Bundesparteitag am 27. März 2021 wurde Woitzik zum Ehrenvorsitzenden des Zentrums gewählt; als Vorsitzender der Zentrumspartei folgte ihm der Mediziner Klaus Brall aus Neuss nach.[2]
Woitzik gehörte seit den 1950er Jahren dem Gemeinderat von Nievenheim an und war bis zur Eingemeindung nach Dormagen 1975 Bürgermeister der Gemeinde. Danach war er in Dormagen Mitglied des Stadtrats, zeitweilig zweiter Bürgermeister und bis 2004 Fraktionsvorsitzender. Ab 1999 saß er auch im Kreistag des Rhein-Kreises Neuss. Zu den Kommunalwahlen 2020 trat Gerhard Woitzik nicht mehr an.[7][8] Im Sommer 2020 gab er außerdem den örtlichen Parteivorsitz an seinen Sohn Hans-Joachim Woitzik ab.[9]
Weblinks
- NGZ online: Gerhard Woitzik vollendet Freitag sein 75. Lebensjahr (Memento vom 20. Februar 2013 im Webarchiv archive.today), zuletzt aktualisiert am 14. November 2002 21:27
- Taz: Der Letzte und Erste, vom 2. Januar 2006
Einzelnachweise
- ↑ Klaus-Dieter Schumilas: Urgestein des Zentrums in Dormagen: Partei trauert um Gerhard Woitzik. In: Neuß-Grevenbroicher Zeitng. 31. Januar 2023, abgerufen am 31. Januar 2023.
- ↑ a b Website der Zentrumspartei, abgerufen am 18. April 2021.
- ↑ Bundesmitgliederversammlung vom 20.02.2009. Zentrumspartei, 11. Januar 2010, archiviert vom am 20. Juli 2011; abgerufen am 29. Januar 2014.
- ↑ Kontakt. (Nicht mehr online verfügbar.) Deutsche Zentrumspartei, 18. August 2010, ehemals im ; abgerufen am 18. August 2010. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Bundesvorstand der Deutschen Zentrumspartei, Angaben auf zentrumspartei.eu, aktualisiert am 22. Februar 2011 (Memento vom 20. Juli 2011 im Internet Archive)
- ↑ Zwei Schleswig-Holsteiner im neuen Bundesvorstand, Angaben auf der Homepage des Landesverbandes des ZENTRUMS Schleswig-Holstein, aktualisiert am 21. Februar 2011 (Memento vom 19. Juli 2011 im Internet Archive)
- ↑ Rhein-Kreis Neuss: Öffentliche Bekanntmachung des Kreiswahlleiters für die Wahlen zum Kreistag und zum Landrat des Rhein-Kreises Neuss am 13.09.2020. Abgerufen am 7. März 2021.
- ↑ Kommunalwahl 2020: Ihr Team für Dormagen. In: Zentrumspartei Dormagen. Abgerufen am 7. März 2021.
- ↑ Klaus-Dieter Schumilas: Politik in Dormagen: Sohn folgt Vater als Zentrums-Chef. 29. Juni 2020, abgerufen am 7. März 2021.
Personendaten | |
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NAME | Woitzik, Gerhard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker der Zentrumspartei und deren Parteivorsitzender |
GEBURTSDATUM | 15. November 1927 |
GEBURTSORT | Meleschwitz bei Breslau |
STERBEDATUM | 29. Januar 2023 |
STERBEORT | Dormagen |