Gerhard Otte

Gerhard Otte (* 13. April 1935 in Hamm, Westfalen) ist ein deutscher Jurist und Professor an der Universität Bielefeld.

Leben

Gerhard Otte studierte Rechtswissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Universität Wien und Westfälische Wilhelms-Universität in Münster.

Er legte seine erste Staatsprüfung im Jahr 1958 ab und promovierte 1962 in Münster mit der Dissertation Das Privatrecht bei Francisco de Vitoria.[1] Nach seiner zweiten Staatsprüfung im Jahr 1963 arbeitete er als Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Kirchenrecht der Universität Münster. Dort wurde er 1969 habilitiert und erhielt die Lehrbefugnis für „Mittelalterliche und neuere Rechtsgeschichte mit Einschluß der kirchlichen Rechtsgeschichte, Bürgerliches Recht und juristische Methodenlehre“.

Im Jahr 1970 wurde er als Professor an die Universität Bielefeld berufen und hatte den Lehrstuhl für Deutsche Rechtsgeschichte, Bürgerliches Recht und Juristische Methodenlehre inne. Zudem war er von 1973 bis 1995 auch Richter am Oberlandesgericht Hamm. Seit 2000 ist Gerhard Otte emeritiert.[2]

Mitgliedschaften

Gerhard Otte ist Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.St.V. Osning zu Münster und Bielefeld.

Veröffentlichungen

Publikationen und Veröffentlichungen von Gerhard Otte:[3]

  • Das Privatrecht bei Francisco de Vitoria, Forschungen zur neueren Privatrechtsgeschichte, Band 7 (1964)
  • Dialektik und Jurisprudenz, Ius Commune, Sonderheft 1 (1971)
  • Komparative Sätze im Recht. Zur Logik eines beweglichen Systems, in: Jahrbuch für Rechtssoziologie und Rechtstheorie 2, Seiten 301–320 (1972)
  • Über geschichtliche Wirkungen des christlichen Naturrechts, in: Naturrecht in der Kritik, Seiten 61–79 (1973)
  • Der Probabilismus: eine Theorie auf der Grenze zwischen Theologie und Jurisprudenz, in: La seconda scolastica nella formazione del diritto privato moderno, Seiten 283–302 (1973)
  • Der sogenannte mos geometricus in der Jurisprudenz, in: Quaderni Fiorentini per la storia del pensiero giuridico moderno 9, Seiten 179–196 (1979),
  • Recht und Moral, in: Christlicher Glaube in der modernen Gesellschaft, Band 12, Seiten 5 – 36 (1981)
  • Leibniz und die juristische Methode, in: Zeitschrift für die neuere Rechtsgeschichte 5, Seiten 1–21 (1983)
  • Kritik des juristischen Geltungsbegriffs, in: Festschrift für Rudolf Gmür, Seiten 359–368 (1983)
  • Zur Anwendung komparativer Sätze im Recht, in: Das Bewegliche System im geltenden und künftigen Recht, Seiten 271–285 (1986)
  • Die zivilrechtliche Gesetzgebung im „Dritten Reich“, in: Neue Juristische Wochenschrift, Seiten 2836–2842 (1988)
  • Zur Legitimationskrise der staatlichen Eheschließung, in: Juristische Schulung, Seiten 599–604 (1989)
  • Neues zum Prozeß gegen Jesus?, in: Neue Juristische Wochenschrift, Seiten 1019–1026 (1992)
  • Die klassische Entscheidung: Der Bonifatiusfall, in: Juristische Ausbildung, Seiten 643–649 (1993)
  • Die Rechtsprechung des BGH zur formlosen Hoferbenbestimmung als Fortsetzung erbhofrechtlichen Denkens, in: Festschrift für Karl Kroeschell, Seiten 915–932 (1997)
  • Das BGB im ZGB der ehemaligen DDR, in: 100 Jahre BGB – 100 Jahre Staudinger, Seiten 209–219 (1990)
  • Ist die Begriffsjurisprudenz wirklich tot?, in: Festgabe Zivilrechtslehrer 1934/35, Seiten 433–446 (1999)
  • Die Entstehung der Lehre von der anspruchsbegründenden Unmöglichkeit, in: Gedenkkolloquium für Christian Wollschläger, Seiten 5–14 (2000)
  • Einleitung zum Erbrecht und Kommentierung der §§ 1923, 1937–1957 BGB (Bearbeitung 2012) sowie §§ 2064–2099 und 2147–2196 BGB, in: Staudinger (Gesetzeskommentar) (2003)
  • Zu A.F.J. Thibauts „Theorie der logischen Auslegung des römischen Rechts“, in: Theorie der Interpretation vom Humanismus bis zur Romantik – Rechtswissenschaft, Philosophie, Theologie, Seiten 191–201 (2001)
  • Das Pflichtteilsrecht – Verfassungsrechtsprechung und Rechtspolitik, in: Archiv für die civilistische Praxis, Seiten 317–362 (2003)
  • Vermietung als Verfügung, in: Gedächtnisschrift für Jürgen Sonnenschein, Seiten 181–199 (2003)
  • Vom Nutzen der historischen Auslegung – dargestellt am Problem des Erwerbs schuldnerfremder Sachen in der Zwangsversteigerung, in: Festschrift Hans Hattenhauer, Seiten 385–395 (2003)
  • Die Bedeutung der „Hohenzollern“-Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts für die Testierfreiheit, in: Zeitschrift für Erbrecht und Vermögensnachfolge, Seiten 393–398 (2004)
  • Das Elend der Verwirkungsklauseln, in: Festschrift für Heinz Holzhauer, Seiten 527–537 (2005)
  • Die Schiedsklausel im Erbvertrag des Hauses Hohenzollern, in: Zeitschrift für das gesamte Familienrecht, Seiten 309–312 (2006)
  • Zur Erbfähigkeit der Personengesellschaften, in: Festschrift für Harm Peter Westermann, Seiten 535–551 (2008)
  • Offenen Fragen testamentarischer Schiedsgerichtsbarkeit, in: Schriften zum Notarrecht 4, Seiten 62–79 (2008)
  • Die historische Topik und ihre Rezeption durch Theodor Viehweg, in: Akten des 36. Deutschen Rechtshistorikertages, Seiten 427–438 (2008)
  • „Got is selve recht“: Recht oder gerecht?, in: Festschrift für Hermann Nehlsen, Seiten 163–172 (2008)
  • Privatautonomie im Erbrecht, in: Zeitschrift für die gesamte erbrechtliche Praxis, Seiten 2–9 (2009)
  • Cicero oder Boethius? Zum Verständnis der Argumente a minore und a maiore, in: Festschrift für Okko Behrends, Seiten 445–454 (2009)
  • Das eigenhändige Testament als ordentliche Errichtungsform nach dem BGB – Gründe und Einwände, in: Schriften zum Notarrecht 23, Seiten 31–45 (2011)
  • Die Naturrechtsprechung der Nachkriegszeit, in: Rom, Recht, Religion – Symposium für Udo Ebert zum 70. Geburtstag, Seiten 189– 204 (2011)
  • Gilt noch der enge Familienbegriff, in: Zeitschrift für das gesamte Familienrecht, Seiten 585 – 588 (2011)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Datensatz der Dissertation auf d-nb.info (zuletzt abgerufen am 30. Oktober 2021).
  2. Universität Bielefeld, Gerhard Otte - Beruflicher Werdegang
  3. Universität Bielefeld, Gerhard Otte - Veröffentlichungen