Gerhard Hauer

Gerhard Hauer
Gerhard Hauer (2018)
(c) Isiwal/Wikimedia Commons/CC BY-SA 4.0
Voller NameGerhard Hauer junior
NationOsterreich Österreich
Geburtstag1985 (40 Jahre)
GeburtsortLinz, Österreich
BerufBanker
Karriere
DisziplinAbfahrt, Super-G, Riesenslalom,
Slalom, Kombination
VereinSchibob Union Linz
TrainerMarkus Moser
Statuszurückgetreten
Karriereende28. Jänner 2018
Medaillenspiegel
Weltmeisterschaften6 × Goldmedaille10 × Silbermedaille3 × Bronzemedaille
Juniorenweltmeisterschaften0 × Goldmedaille1 × Silbermedaille2 × Bronzemedaille
Skibob-WeltmeisterschaftenVorlage:Medaillen_Wintersport/Wartung/unerkannt
SilberKirchberg/Tirol 2010Riesenslalom
BronzeKirchberg/Tirol 2010Slalom
BronzeKirchberg/Tirol 2010Kombination
GoldNauders 2011Riesenslalom
SilberNauders 2011Slalom
SilberNauders 2011Kombination
GoldDeštné 2012Slalom
SilberAigen/Mühlkreis 2012Kombination
BronzeDeštné 2012Riesenslalom
GoldBad Hofgastein 2013Slalom
SilberBad Hofgastein 2013Super-G
SilberBad Hofgastein 2013Kombination
GoldSpital/Semmering 2014Riesenslalom
GoldSpital/Semmering 2014Slalom
GoldSpital/Semmering 2014Kombination
SilberGrächen 2017Super-G
SilberGrächen 2017Riesenslalom
SilberGrächen 2017Slalom
SilberGrächen 2017Kombination
Skibob-Junioren-WMVorlage:Medaillen_Wintersport/Wartung/unerkannt
SilberGosau 2004Slalom
BronzeGosau 2004Super-G
BronzeGosau 2004Kombination
Platzierungen im Skibob-Weltcup

Debüt im Weltcup17. Dezember 2004
Weltcupsiege39
Skibob-Weltcup1. (2009/10, 2010/11, 2011/12,
2012/13, 2013/14, 2014/15)
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
 Super-G572
 Riesenslalom20124
 Slalom1482
 Super-Kombination001
 

Gerhard Hauer junior (* 1985 in Linz, Oberösterreich) ist ein ehemaliger österreichischer Skibobfahrer. Mit sechs Weltmeistertiteln und 39 Weltcupsiegen gehört er zu den erfolgreichsten Athleten der nichtolympischen Sportart. Zwischen 2010 und 2015 gewann der Linzer sechsmal in ununterbrochener Folge den Skibob-Gesamtweltcup.

Biografie

Gerhard Hauer kam im Alter von acht Jahren durch seinen älteren Bruder Klaus zum Skibobsport und startete seit Kindheitstagen für die Schibob Union (SBU) Linz.[1] Sein Vater Gerhard Hauer (senior), früher selbstständiger Kaufmann für Klima- und Lüftungsanlagen, war 1967 Gründungsobmann und langjähriger Präsident des Vereins sowie später Präsident der Sportunion Oberösterreich, der Fédération Internationale de Skibob (FISB) und der Fédération Internationale Catholique d’Education Physique et Sportive (FICEP).[2][3][4]

Hauer gab in der Saison 2000/01 sein Debüt im Jugend-Europacup und erreichte in der Gesamtwertung mit vier Punkten Platz zwölf. In den folgenden Jahren konnte er sich stetig verbessern und den Winter 2003/04 nach mehreren Podiumsplätzen als Dritter abschließen. Bei seinen letzten Juniorenweltmeisterschaften in Gosau gewann er Silber im Slalom sowie Bronze im Super-G und in der Kombination. Am 17. Dezember 2004 startete er im Riesenslalom von Ischgl erstmals im Weltcup und wurde auf Anhieb Achter. Ohne zuvor auf das Podest gefahren zu sein, gewann er das letzte Rennen der Saison, einen Slalom in Missen, und klassierte sich im Gesamtweltcup auf Rang sechs. In der nächsten Saison blieb er ohne Podestplätze und kam auch bei seinen ersten Weltmeisterschaften in Grächen nicht über die Ränge vier, acht und zehn in Slalom, Super-G und Abfahrt hinaus. Im Winter darauf wurde er dank eines Sieges in Kirchberg Gesamtweltcup-Dritter, musste seine Heimweltmeisterschaften in Aigen im Mühlkreis aber ohne Erfolgserlebnis verlassen. Auch zwei Jahre später, als er in der Weltcup-Gesamtwertung hinter dem Tschechen David Krejčí Platz zwei belegte, glückte ihm im Rahmen der Weltmeisterschaften in Ustroń kein Medaillengewinn.

Der endgültige Durchbruch gelang Gerhard Hauer in der Saison 2009/10. Bei den Weltmeisterschaften in Kirchberg holte er Silber im Riesenslalom sowie Bronze im Slalom und in der Kombinationswertung. Außerdem sicherte er sich mit vier Siegen erstmals in seiner Karriere den Gewinn des Skibob-Gesamtweltcups, den er in den folgenden fünf Jahren erfolgreich verteidigen konnte. Im Rahmen der Weltmeisterschaften in Nauders gewann er im Riesenslalom seine erste Goldmedaille und hole zudem Slalom- und Kombinationssilber. Im Weltcup entschied er sieben Rennen für sich und hatte in der Gesamtwertung über 100 Punkte Vorsprung auf den zweitplatzierten Schweizer Björn Walter. 2012 gewann er in Deštné v Orlických horách im Slalom seinen zweiten Weltmeistertitel. Diesen konnte er im Jahr danach in Bad Hofgastein erfolgreich verteidigen. Den Weltcup dominierte er mit acht Siegen in zehn Rennen vor seinem Zimmer- und Klubkollegen[5] Christian Ablinger. Bei den Weltmeisterschaften 2014 in Spital am Semmering gewann Hauer gleich drei „Goldene“, sowohl in seinen beiden Paradedisziplinen Riesenslalom und Slalom als auch in der Kombination. Im folgenden Winter holte er mit acht Siegen in elf Rennen zum sechsten Mal hintereinander den Gesamtweltcup, ehe er in der Saison 2015/16 aus beruflichen Gründen eine Pause einlegte.[6]

Bei seinem Comeback war Hauer gleich wieder konkurrenzfähig und gewann drei Staatsmeistertitel[7] sowie zwei Weltcups in Nauders. Als Gesamtweltcup-Zweiter musste er sich wie auch bei den Weltmeisterschaften in Grächen, wo er vier Silbermedaillen gewann, dem Tschechen Pavel Čiháček geschlagen geben. Ende Jänner 2018 gab er im Rahmen der österreichischen Meisterschaften am Hochficht das Ende seiner Laufbahn im Leistungssport bekannt.[8]

Gerhard Hauer war sieben Jahre lang Heeressportler und arbeitete nebenher bei einer regionalen Bank. Er absolvierte ein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Johannes-Kepler-Universität Linz und ist als Banker tätig.[1][6]

Erfolge

Weltmeisterschaften

  • Grächen 2006: 4. Slalom, 8. Super-G, 10. Abfahrt
  • Aigen im Mühlkreis 2007: 6. Riesenslalom, 8. Super-G, 12. Abfahrt
  • Ustroń 2009: 4. Super-G, 5. Kombination, 7. Slalom, 8. Riesenslalom
  • Kirchberg in Tirol 2010: 2. Riesenslalom, 3. Slalom, 3. Kombination, 4. Super-G
  • Nauders 2011: 1. Riesenslalom, 2. Slalom, 2. Kombination, 8. Super-G
  • Aigen im Mühlkreis/Deštné v Orlických horách 2012: 1. Slalom, 2. Kombination, 3. Riesenslalom, 6. Super-G
  • Bad Hofgastein 2013: 1. Slalom, 2. Super-G, 2. Kombination, 5. Riesenslalom
  • Spital am Semmering 2014: 1. Riesenslalom, 1. Slalom, 1. Kombination, 5. Super-G
  • Grächen 2017: 2. Super-G, 2. Riesenslalom, 2. Slalom, 2. Kombination

Weltcup-Platzierungen

SaisonPlatzPunkte
2004/056.106
2005/067.79
2006/073.111
2007/084.164
2008/092.138
2009/101.175
2010/111.309
2011/121.175
2012/131.226
2013/141.155
2014/151.233
2015/16Rennpause
2016/172.204

Weltcupsiege

Hauer errang im Weltcup 75 Podestplätze, davon 39 Siege:

DatumOrtLandDisziplin
11. März 2005MissenDeutschlandRiesenslalom
10. Februar 2007Kirchberg in TirolÖsterreichSuper-G
8. März 2009ErlbachDeutschlandSlalom
16. Jänner 2010Neukirchen am GroßvenedigerÖsterreichSlalom
17. Jänner 2010Neukirchen am GroßvenedigerÖsterreichRiesenslalom
18. Februar 2010WisłaPolenRiesenslalom
20. Februar 2010Deštné v Orlických horáchTschechienRiesenslalom
29. Jänner 2011Jablonec nad JizerouTschechienRiesenslalom
4. Februar 2011LackenhofÖsterreichRiesenslalom
12. Februar 2011NaudersÖsterreichRiesenslalom (WM)
11. März 2011Aigen im MühlkreisÖsterreichRiesenslalom
11. März 2011Aigen im MühlkreisÖsterreichSuper-G
12. März 2011Aigen im MühlkreisÖsterreichSlalom
2. April 2011GrächenSchweizRiesenslalom
23. Februar 2012BrennaPolenRiesenslalom
24. Februar 2012BrennaPolenSlalom
10. März 2012Aigen im MühlkreisÖsterreichSlalom
12. Jänner 2013Deštné v Orlických horáchTschechienRiesenslalom
13. Jänner 2013Deštné v Orlických horáchTschechienSlalom
19. Jänner 2013Neukirchen am GroßvenedigerÖsterreichSlalom
20. Jänner 2013Neukirchen am GroßvenedigerÖsterreichRiesenslalom
16. Februar 2013Bad LeonfeldenÖsterreichSlalom
23. Februar 2013NaudersÖsterreichRiesenslalom
24. Februar 2013NaudersÖsterreichSuper-G
9. März 2013Aigen im MühlkreisÖsterreichSlalom
1. Februar 2014St. Valentin auf der HaideItalienSlalom
8. März 2014NaudersÖsterreichSuper-G
8. März 2014NaudersÖsterreichRiesenslalom
9. März 2014NaudersÖsterreichRiesenslalom
24. Jänner 2015NassfeldÖsterreichRiesenslalom
25. Jänner 2015NassfeldÖsterreichSlalom
25. Jänner 2015NassfeldÖsterreichSlalom
7. Februar 2015NaudersÖsterreichRiesenslalom
13. Februar 2015Bad LeonfeldenÖsterreichRiesenslalom
14. Februar 2015Bad LeonfeldenÖsterreichSlalom
15. Februar 2015Aigen im MühlkreisÖsterreichRiesenslalom
15. Februar 2015Aigen im MühlkreisÖsterreichSlalom
11. Februar 2017NaudersÖsterreichRiesenslalom
12. Februar 2017NaudersÖsterreichSuper-G

Juniorenweltmeisterschaften

  • Wisła 2003: 5. Riesenslalom, 5. Slalom, 5. Kombination, 9. Super-G
  • Gosau 2004: 2. Slalom, 3. Super-G, 3. Kombination, 4. Riesenslalom

Weitere Erfolge

  • 23 österreichische Staatsmeistertitel in verschiedenen Disziplinen

Auszeichnungen

Commons: Gerhard Hauer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Stefan Paul: Die Nummer 1 der Welt. Meinbezirk.at, 20. Februar 2013, abgerufen am 18. Februar 2025.
  2. Reinhard Waltenberger: Exklusiv-Meeting mit Papst Franziskus im Vatikan. Kronen Zeitung, 31. Juli 2021, abgerufen am 18. Februar 2025.
  3. Reinhard Spitzer: Gerhard Hauer: Bis 2023 an der Weltverband-Spitze. Tips, 1. Mai 2019, abgerufen am 18. Februar 2025.
  4. Ehrenzeichen: Goldregen für Gerhard Hauer. Oberösterreichische Nachrichten, 30. September 2010, abgerufen am 18. Februar 2025.
  5. Reinhold Pühringer: Das Hoffen auf schmutzige Bettwäsche. Laola1.tv, 25. Februar 2012, abgerufen am 18. Februar 2025.
  6. a b Reinhard Spitzer: Sportliche Skibob-Familie: Weltklasseläufer, Spitzenfunktionär und Jungunternehmer. Tips, 6. Februar 2016, abgerufen am 18. Februar 2025.
  7. Reinhard Spitzer: Sieben Staatsmeistertitel für zwei Skibob-Asse. Tips, 22. Januar 2017, abgerufen am 18. Februar 2025.
  8. Skibob Staatsmeisterschaft – Hochficht 2018. Hubert Huemer/YouTube, 30. Januar 2018, abgerufen am 18. Februar 2025.

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Österreichische Staatsmeisterschaften 2018 Skibob; Super G; Gerhard Hauer vom Klub SBU Linz