Gerhard Bondzin

(c) Bundesarchiv, Bild 183-J0430-0046-001 / Franke, Klaus / CC-BY-SA 3.0
Gerhard Bondzin mit Lea Grundig 1970

Gerhard Bondzin (* 29. Juli 1930 in Mohrungen, Ostpreußen; † 20. März 2014) war ein deutscher Maler und Grafiker. Er lebte und arbeitete in Dresden.

Leben und Wirken

Wandbild Der Weg der roten Fahne (1969) in Dresden
Wandbild Mensch und Bildung (1970er-Jahre), Cottbus
Wandbild Fuchs und Trauben (1986) in Dresden

Bondzin war der Sohn eines Buchdruckers. Bereits mit acht Jahren druckte er seinen ersten Holzschnitt,[1] und er hatte auch als Künstler eine besondere Neigung zu dieser Technik. Von 1946 bis 1948 erlernte er an der Industrieschule für Spielzeug und Keramik in Sonneberg den Beruf des Keramik-Modelleurs. Von 1948 bis 1951 studierte er Malerei bei Hans Hoffmann-Lederer an der Hochschule für Baukunst und Bildende Künste Weimar und im Anschluss daran bis 1953 bei Fritz Dähn und Rudolf Bergander an der Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfBK), wo er bis 1957 als Aspirant unterrichtet wurde. Nach seinem Abschluss nahm er 1957 eine Oberassistentenstelle an der Hochschule an. Bondzin nahm in der Öffentlichkeitsgunst der DDR einen raschen Aufstieg.[2] 1962 wurde er Dozent für Malerei und 1965 zum Professor berufen. Im selben Jahr übernahm Bondzin bis 1970 als gewählter Rektor der HfBK Dresden die Leitung der Hochschule. Sein Stellvertreter war bis 1969 Gerhard Präkelt. Bondzin war Lehrer u. a. von Siegfried Besser, Marianne Dextor, Hans-Ulrich Gravenhorst, Dietmar Gubsch, Michael Hofmann, Joachim Kuhlmann, Manfred Ludwig, Sigrid Noack, Anna-Maria Ranft, Rainer Schumacher, Emil Spiess, Klaus Staps, Berndt Wilke und Rolf Wurzer.

Bondzin trat 1953 der SED bei. Von 1969 bis 1984 war er Mitglied der SED-Bezirksleitung Dresden und war von 1969 bis zur Auflösung der Akademie der Künste zu Berlin im Jahr 1993 deren ordentliches Mitglied. Von 1970 bis 1974 war er als Nachfolger von Lea Grundig Präsident des Verbandes Bildender Künstler der DDR.

Bondzin war mit der Malerin Friderun Bondzin verheiratet und Vater eines Sohnes.

Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof in Dresden-Schönfeld.[3]

Studienreisen

  • UdSSR: 1957, 1959, 1967
  • Vietnam, Kuba, Italien: 1962
  • Bulgarien: 1964

Werke (Auswahl)

  • Schichtwechsel (Tafelbild, Öl, 1957)
  • Wer ist mehr? (Holzschnitt, 1958; im Bestand des Sächsischen Kunstfonds)[4]
  • Zyklus Vietnam (Holzschnitt, 1965)
  • Die Unbesiegbaren (Tafelbild, Gouache, 1967; im Bestand der Dresdner Galerie Neue Meister)[5]
  • Der Weg der roten Fahne, 1969 (Wandbild am Kulturpalast Dresden)
  • Drei kubanische Arbeiter, 1976
  • Fuchs und Trauben, 1986 (keramisches Großmosaik am „Club Passage“ in Dresden-Gorbitz)
  • Mensch und Bildung, 197? (Wandbild am Lehrgebäude der Fakultät für Architektur der BTU Cottbus)
  • Mensch und Natur, 198? (keramisches Großmosaik an Uni-Gebäude in Cottbus)
  • keramisches Großmosaik, vermutlich Ende 1980er Jahre, in einem Gebäude der Zollverwaltung in Dresden (Carusufer)

Graphikeditionen (Auswahl)

Ausstellungen

Bondzin hatte eine bedeutende Zahl von Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland, darunter in Hanoi, Sofia, dem damaligen Leningrad, Moskau, Florenz und Livorno. In der DDR war er u. a. von 1953 bis 1983 an der Dritten Deutschen Kunstausstellungen bis zur IX. Kunstausstellung der DDR in Dresden beteiligt.

Einzelausstellungen der letzten Jahre

Ehrungen

Museen und öffentliche Sammlungen (Auswahl)

Literatur

  • Manfred Altner: Gerhard Bondzin. Verlag der Kunst, Dresden, 1985 (Reihe Maler und Werk)
  • Gerhard Bondzin: Gerhard Bondzin – 30 Holzschnitte. Dresden Buch, Dresden 2010, ISBN 978-3-9812287-3-1.
  • Dietmar Eisold (Hrsg.): Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 100.
  • Kurzbiografie zu: Bondzin, Gerhard. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.

Weblinks

Commons: Gerhard Bondzin – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Gerhard Bondzin (Memento vom 10. Februar 2013 im Webarchiv archive.today), Lux’s Kunstgalerie
  2. Lothar Lang: Malerei und Graphik in der DDR. Verlag Philipp Reclam jun. Leipzig, 1983; S. 64
  3. Grabsteine Friedhof Dresden-Schönfeld. Bondzin, Gerhard. In: grabsteine.genealogy.net. Abgerufen am 2. August 2021.
  4. Wer ist mehr! (Schreitender Bauarbeiter). In: Online Collection. Staatliche Kunstsammlungen Dresden, abgerufen am 29. September 2021.
  5. Die Unbesiegbaren. In: Online Collection. Staatliche Kunstsammlungen Dresden, abgerufen am 29. September 2021.
  6. Schrecken der Flucht über das Eis. Grafikzyklus von Gerhard Bondzin. Ostpreußisches Landesmuseum, 2008, abgerufen am 20. November 2021.
  7. https://skd-online-collection.skd.museum/Home/Index?page=1&pId=11103211&smode=And
  8. a b Werke von Gerhard Bondzin im Bildindex der Kunst und Architektur

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DD-Gorbitz-Ring5-Wandbild-c.jpg
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Wandbild "Der Fuchs und die Trauben" von Gerhard Bondzin am Haus Leutewitzer Ring 5 in Dresden-Gorbitz, Kulturdenkmal seit 2018
Weg der Roten Fahne.jpg
Autor/Urheber: Heiko S, Lizenz: CC BY 2.0
"Der Weg der Roten Fahne" am Dresdner Kulturpalast
BTU Cottbus Haupteingang.jpg
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Fassadenbild Mensch und Bildung von Gerhard Krüger am Lehrgebäude der Fakultät für Architektur
Bundesarchiv Bild 183-J0430-0046-001, Berlin, VI. VBKD-Kongress, Lea Grundig, Gerhard Bondzin.jpg
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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Zentralbild Franke 30.4.70 Berlin: VI. Kongreß des Vorstandes Bildender Künstler der DDR wählten neuen Zentralvorstand
Die Delegierten des Kongresses wählten am 30.4.70 zum Abschluß der dreitägigen Beratung den neuen Zentralvorstand und das Präsidium des Verbandes. Als neuer Präsident wurde der Dresdner Maler Prof. Gerhard Bondzin (r.) gewählt. Prof. Lea Grundig wurde nach langjährigem erfolgreichem Wirken aus diesem Amt verabschiedet und zur Ehrenpräsidentin gewählt (l.).