Gerd Rinder

Gerd Rinder

Gerd Rinder (* 3. Juli 1935 in München; † 20. Januar 2022 in Haar) war ein deutscher Schachspieler, Schachkomponist und Softwareentwickler des Stundenplanprogramms MOSAIK. Er ist der Sohn der Schachspielerin Friedl Rinder und von Alfons Rinder.

Turnierschach

1954 wurde er in Braunschweig deutscher Jugendmeister im Schach.[1] Inzwischen ein Titel der U18-Spieler war dieses Turnier bis 1999 für die U20 ausgeschrieben.[2] In den Jahren 1955, 1958 und 1959 wurde er Einzelmeister der Stadt München, 1960 gewann er in Bamberg die Einzelmeisterschaft des Bayerischen Schachbunds.[3] Rinder nahm mit dem Münchener SC 1836 zwischen 1959 und 1965 sechsmal an der Endrunde der deutschen Mannschaftsmeisterschaft teil und gewann diese 1962, 1963, 1964 und 1965.

Schachkomposition

  • 1966 und 1968: Bayerischer Problemmeister (Schachkomposition)
  • 1977, 1978 und 1980: Deutscher Meister im Lösen von Schachproblemen

Danach war Rinder als Preisrichter für den Weltschachbund FIDE eingesetzt und wurde vom Weltschachbund mit dem Titel FIDE-Meister für Schachkomposition ausgezeichnet. Er publizierte mehr als 80 Kompositionen, darunter etwa 30 Studien. Zahlreiche seiner Arbeiten erschienen in der Zeitschrift Die Schwalbe.

Zu seinen besten gehören die folgenden drei Kompositionen.

Informalturnier der Deutschen Schachblätter, Abteilung Zweizüger 1969/70

Gerd Rinder
1. Preis
 abcdefgh 
8Chess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svg8
7Chess qdt45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svg7
6Chess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess nlt45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svg6
5Chess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess rlt45.svgChess --t45.svg5
4Chess --t45.svgChess qlt45.svgChess --t45.svgChess pdt45.svgChess --t45.svgChess kdt45.svgChess --t45.svgChess --t45.svg4
3Chess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess rlt45.svgChess --t45.svg3
2Chess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess nlt45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svg2
1Chess --t45.svgChess bdt45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess klt45.svgChess --t45.svg1
 abcdefgh 
Matt in zwei Zügen




1. S2e4? Da5!
1. S6e4? Da3!
1. S6c4? Dd7!
1. S2c4!

Der Preisrichter Werner Issler (CH) schreibt in seinem Entscheid (Deutsche Schachblätter Dezember 1971): „Für den Richter ist es immer besonders angenehm, wenn es über die Zuerkennung der höchsten Auszeichnung – wie in diesem Turnier – kaum Zweifel geben kann. Der 1. Preis gehört dem Juwel Nr. 978 von Gerd Rinder. Zehnsteiner von diesem Format, die auch noch echte Schachrätsel sind, findet man in der gesamten Schachliteratur sehr, sehr selten.“

Informalturnier 1998 der Schwalbe, Abteilung Dreizüger (Nr. 9881)

Gerd Rinder
1. Preis
 abcdefgh 
8Chess --t45.svgChess qlt45.svgChess --t45.svgChess klt45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svg8
7Chess --t45.svgChess blt45.svgChess blt45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svg7
6Chess nlt45.svgChess plt45.svgChess plt45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess plt45.svgChess --t45.svgChess --t45.svg6
5Chess --t45.svgChess pdt45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svg5
4Chess --t45.svgChess --t45.svgChess kdt45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess ndt45.svgChess --t45.svg4
3Chess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess rlt45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess pdt45.svg3
2Chess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess plt45.svgChess plt45.svgChess bdt45.svgChess --t45.svg2
1Chess --t45.svgChess nlt45.svgChess bdt45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess qdt45.svg1
 abcdefgh 
Matt in drei Zügen




Der Preisrichter Roland Baier (CH) schreibt: „Was für ein phantastisches weiß-schwarzes Strategie-Spektakel mit Ränken à là „Spion gegen Spion“; die einfache Bahnung 1. Le5? mit Vielfachdrohungen nach dem stillen 2. Dd6 scheitert noch an einem simplen Selbstblock, weil zu wenig weit gedacht/geplant. Die erweiterte Bahnung 1. Lf4!? verpasst aber die notwendige Deckung von d4 und erlaubt dadurch die giftige Konter-Offensive mit einer schwarzen Bahnung für die Fesselung der nun allein drohenden Dame. Erst die geniale Bahnungssteigerung 3. Grades entlarvt auf triumphale Weise das schwarze Gegenspiel als Weissauer-Bahnung – da geht alles Schlag auf Schlag, thematisch dicht verwoben und auf den Punkt gebracht! Höchst originell und faszinierend! - 1. Le5? [2. Dd6 und 3. Db4/Dc5/Dd4/Tc3#] Sxe5 2. Dxe5, aber 1. … Sh6!; 1. … Lf4!? [2. Dd6] Sh6 2. Tc3+ Kd5 3. De5#, aber 1. … Lxc6!! (2. Dd6 Dd5 3. Tc3+ Kd4!); 1. Lg3! [b4 2. Dd6 Kb5 3. Dxb4#] 1. … Lxc6 2. Df4+ Le4 3. Ld5# (2. … De4/Lxf4 3. Dxc1/Sa3#) (1. Lh2? Dxh2!)“

A.-W.-Galizky-Gedenkturnier 1963/64, Moskau

Gerd Rinder
3. Preis
 abcdefgh 
8Chess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess rlt45.svgChess rlt45.svgChess --t45.svgChess klt45.svgChess --t45.svg8
7Chess kdt45.svgChess --t45.svgChess pdt45.svgChess --t45.svgChess pdt45.svgChess plt45.svgChess --t45.svgChess --t45.svg7
6Chess --t45.svgChess pdt45.svgChess --t45.svgChess bdt45.svgChess plt45.svgChess pdt45.svgChess plt45.svgChess --t45.svg6
5Chess --t45.svgChess plt45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess plt45.svgChess pdt45.svgChess pdt45.svg5
4Chess --t45.svgChess --t45.svgChess plt45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess pdt45.svgChess --t45.svgChess --t45.svg4
3Chess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess bdt45.svgChess --t45.svgChess --t45.svg3
2Chess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess plt45.svgChess --t45.svgChess qdt45.svg2
1Chess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svgChess --t45.svg1
 abcdefgh 
Matt in sechs Zügen




1. Kh8! Lh1! 2. f3! Lxf3 3. Tg8 Lh1 (Dc2, De2) 4. Ta8+! Lxa8 5. f8D

In seinem Buch Das logische Schachproblem schreibt der Autor Werner Speckmann zu diesem als Nr. 150 aufgeführten Problem: „Nach 1. f8D? Dh1 2. Ta8+ Lxa8 oder 1. Ta8+? Lxa8 2. f8D würde jeweils 3. Db8# erfolgen können, wenn der Te8 hinter der weißen Dame stünde. Deshalb 1. Kh8! mit der einen Loyd-Turton beinhaltenden Drohung 2. Tg8, nach der dann weiter 3. Ta8+ 4. f8D und 3. f8D 4. Ta8+ droht. Schwarz verteidigt sich seinerseits mit dem Turton 1. … Lh1! (2. Tg8? Dg2!) Mit 2. f3 Lxf3 erzwingt Weiß darauf die Rückgängigmachung des schwarzen Turton, und nun kann Schwarz nach 3. Tg8 die obige Doppeldrohung nur noch differenzieren: 3. … Dg2 4. f8D 5. Ta8+ bzw. 3. … Lh1 4. Ta8+ 5. f8D. Den „roten Faden“ in dieser Kombination herauszufinden, bereitet gewiss erhebliche Schwierigkeiten.“

Stundenplanprogramm

Mit dem Stundenplanprogramm MOSAIK entwickelte er ein Programm, das als erstes Programm auf Kleinrechnern (Commodore 3032) einen kompletten Stundenplan erstellen konnte. Er begann schon 1970 mit der Entwicklung eines solchen Programms auf Großrechnern. Dabei verstand er es außerdem, den damals sehr begrenzten Speicherplatz sehr effektiv zu nutzen. Zu diesem Zweck erfand er seine eigene Programmiersprache (Dendra). MOSAIK wurde lange vom Kultusministerium unterstützt und nicht nur von der Stadt München eingesetzt, sondern auch in ganz Bayern. Auch im Ausland verbreitete es sich immer mehr, bevor es von anderen Programmen mit moderneren Benutzeroberflächen verdrängt wurde.

Weblinks

Commons: Gerd Rinder – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. 8. Deutsche Meisterschaft der Jugend (West), Braunschweig 1954
  2. Deutsche Einzelmeisterschaften der männlichen Jugend (Memento vom 12. Februar 2013 im Internet Archive) auf der Webseite des Deutschen Schachbunds
  3. Bayerische Einzelmeisterschaften (Memento des Originals vom 16. April 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schachbund-bayern.de

Auf dieser Seite verwendete Medien

Rinder,Gerd m.jpg
Autor/Urheber: GFHund, Lizenz: CC BY 3.0
Deutscher Schachspieler und Schachkomponist Gerd Rinder, Sohn von Frieda Rinder.
Chess ndt45.svg
Autor/Urheber: Cburnett, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Dark knight on transparent square, default size 45x45
Chess qlt45.svg
Autor/Urheber: Cburnett, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Light queen on transparent square, default size 45x45
Chess pdt45.svg
Autor/Urheber: Cburnett, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Dark pawn on transparent square, default size 45x45
Chess kdt45.svg
Autor/Urheber: Cburnett, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Dark king on transparent square, default size 64x64
Chess klt45.svg
Autor/Urheber: Cburnett, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Light king on transparent square, default size 64x64
Chess --t45.svg
Blank 45x45 square for use in chess templates (2nd version
Chess bdt45.svg
Autor/Urheber: Cburnett, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Dark bishop on transparent square, default size 45x45
Chess blt45.svg
Autor/Urheber: Cburnett, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Light bishop on transparent square, default size 45x45
Chess nlt45.svg
Autor/Urheber: Cburnett, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Light knight on transparent square, default size 45x45
Chess qdt45.svg
Autor/Urheber: Cburnett, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Dark queen on transparent square, default size 45x45
Chess plt45.svg
Autor/Urheber: Cburnett, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Light pawn on transparent square, default size 45x45
Chess rlt45.svg
Autor/Urheber: Cburnett, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Light rook on transparent square, default size 45x45