Gerd Micheel

Gerd Micheel (* 24. Januar 1926 in Schwerin; † 11. Dezember 1996 in Rostock) war ein deutscher Schauspieler.

Leben

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bekam Gerd Micheel 1945 ein Engagement an der Fritz-Reuter-Bühne Schwerin. Gute Kritiken erhielt er in Karl Bunjes Stück Up Düwels Schuvkar. Von 1946 bis 1948 erhielt er Schauspielunterricht bei Lucie Höflich in Schwerin. Eine erste Rolle am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin folgte 1949 in William Shakespeares Was ihr wollt. Gerd Micheel wechselte anschließend an das Eduard-von-Winterstein-Theater in Annaberg-Buchholz, wo er bis 1951 als jugendlicher Held besetzt wurde. Von 1951 bis 1953 war er am Stadttheater Greiz engagiert, bevor er wieder ins Mecklenburgische Staatstheater nach Schwerin ging. Hier spielte er vorrangig Charakterrollen, wie den Marinelli in Ephraim Lessings Emilia Galotti, den Wurm in Friedrich Schillers Kabale und Liebe oder den Ferdinand in Goethes Egmont. 1960 ging Micheel an das Volkstheater Rostock. Er spielte unter anderem in Stücken von Georg Büchner, Tennessee Williams und Peter Weiss. Gerd Micheel gehörte dem Ensemble des Volkstheaters bis 1991 an und wurde 1975 mit dem Conrad-Ekhof-Ring geehrt.[1] Von 1968 bis 1970 war er Direktor der Staatlichen Schauspielschule Rostock.

Von Gerd Micheel gibt es Aufnahmen des gesamten Werks Fritz Reuters für den Rundfunk.

Filmografie

  • 1960: Der neue Fimmel
  • 1965: Terra incognita
  • 1970: Der rote Reiter
  • 1971: Karriere[2][3]
  • 1979: Bi uns tu Hus – niederdeutsche Geschichten von Anno Tobak un vön hüt[4]
  • 1982: Stratenmusik – niederdeutsche Komödie von Paul Schurek, Fernsehen der DDR[5]
  • 1987: Sansibar oder der letzte Grund

Hörspiele

  • 1966: Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats, dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade – Regie: Hanns Anselm Perten (Rundfunk der DDR)
  • 1967: Knut Spelevink – ein finnisches Märchen – Litera 560091 (Regie: Christine van Santen, Cover Text: Hans-Joachim Theil, Gerd Micheel in der Rolle des Petermann)[6]
  • 1968: Onkel Toms Hütte, Hörspiel von Dieter Scharfenberg für Litera
  • 1969: Tambari – vierteiliges Hörspiel – Litera 865193 – Der Vorsitzende, Jans Vater: Gerd Micheel.[7] DNB 1007770449
  • 1973: Der verzauberte Hund – ein schwedisches Märchen – Litera 560093 (Regie: Christine van Santen, Cover Text: Hannelore Hilzheimer, Gerd Micheel in der Rolle des Hundes)
  • 1974: Fritz Reuter (2 Platten Vinyl 7″)[8]
  • 1980: Plattdütsch gistern un hüt. – Litera 865282/283, Erzähler: Gerd Micheel, Helga Gunkel u. a., DNB 1007770252 sowie auf YouTube[9]
  • 2002: De Urgeschicht von Meckelnborg. 2 Audio-CDs, 101 min. Sprecher: Gerd Micheel. Hinstorff, Rostock 2002, ISBN 3-356-00941-9.
  • 2010: Ut mine Stromtid. 11 Audio-CDs, 763 min. Sprecher: Gerd Micheel. Tennemann Media, Schwerin 2010, ISBN 3-941452-04-5.

Literatur

  • Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 6628.

Einzelnachweise

  1. Seraphin Feuchte: Der Conrad-Ekhof-Ring: Ein vergessenes Juwel der Rostocker Theatergeschichte. In: Objekt des Monats März 2021. Historisches Institut der Universität Rostock, März 2021, archiviert vom Original am 12. August 2021; abgerufen am 12. August 2021.
  2. Karriere – DEFA-Trailer
  3. DEFA-Stiftung: Filmdetails: Karriere (1970). Abgerufen am 6. April 2021.
  4. „Bi uns tu Hus“ Niederdeutsche Geschichten von Anno Tobak un vön hüt (1979) im Fernsehen der DDR 1980 ausgestrahlt.
  5. Stratenmusik – Fernsehaufführung der niederdeutschen Komödie von Paul Schurek, „Plattdütsch Späldäl am Volkstheater Rostock“ (1982) präsentiert vom Ostseestudio Rostock im Fernsehen der DDR 1982 / 1983 ausgestrahlt.
  6. Knut Spelevink bei ddr-maerchen.de
  7. Tambari: Teil 1 auf YouTubeTeil 2 auf YouTube – Teil 3 auf YouTube – Teil 4 auf YouTube, abgerufen am 14. April 2021..
  8. Fritz Reuter – Various Artists (1974, 2 Platten Vinyl 7″). Abgerufen am 12. März 2022.
  9. Plattdütsch gistern un hüt auf YouTube, 2. Dezember 2012, abgerufen am 21. März 2022.