Gerald Fleischmann

Gerald Fleischmann (* 23. Oktober 1973 in Wien) ist ein österreichischer Kommunikationsleiter.^[1][2] Er studierte an der Universität Wien Politik- und Kommunikationswissenschaft und schloss die Ausbildung mit einem Magistertitel ab.^[3]

Ausbildung und Beruf

Nach Abschluss seines Studiums der Politik- und Kommunikationswissenschaften an der Universität Wien arbeitete er von 1998 bis 2004 als Journalist unter anderm für die NEWS-Verlagsgruppe und für die Österreichische Tageszeitung „Der Standard“. Im September 2004 wechselt er in die niederösterreichische Medienpolitik und übernimmt die Funktion des Pressesprechers der Volkspartei Niederösterreich und die Leitung der Abteilung Presse, Medien und Öffentlichkeitsarbeit. Seine Kommunikationsqualitäten führten ihn schließlich im Februar 2007 als Pressesprecher und Leiter der Öffentlichkeits- und Kommunikationsabteilung in die ÖVP Bundespartei.^[4]

Karriere

2011 wechselt Fleischmann als Kommunikationsexperte zum damaligen Staatssekretär Sebastian Kurz in das Staatssekretariat für Integration. In weiterer Folge begleitet er Sebastian Kurz als Kommunikationschef auch ins Außenministerium und ins Bundeskanzleramt der Republik Österreich. In der Koalition von ÖVP und FPÖ ab 2017 wird Fleischmann stellvertretender Kabinettchef im Büro des Bundeskanzlers Sebastian Kurz und Leiter der strategischen Kommunikationsplanung.^[5] Später, in der Koalition von ÖVP und Grünen ab 7. Jänner 2020, wurde er Kanzlerbeauftragter für Medienpolitik.^[6] Als Moderator der täglichen Pressekonferenzen zu Beginn der Pandemie, erlangte er hohe Bekanntheit in der Öffentlichkeit. Im selben Jahr wird Fleischmann für seine weitreichend auffällige Kampagnenarbeit zur Corona-Pandemie ausgezeichnet. Im Rahmen des jährlichen Ranking der 500 wichtigsten und erfolgreichsten Marketingleiter Österreichs, wird er von einer 25-köpfigen Jury zum besten Marketingmanager des Jahres 2020 gekürt.^[7]

Seitdem Thomas Schmid im Zuge der Ermittlungen rund um die ÖVP-Korruptionsaffäre Fleischmann schwer belastet, ermittelt die österreichische Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) gegen Fleischmann als Beschuldigten. Er steht im Verdacht der Untreue und Bestechlichkeit.^[8][9] Seit November 2022 ist er erneut Kommunikationsleiter der ÖVP.^[10]

Anfang 2023 veröffentlichte Fleischmann sein Buch „Message Control“, das es auf Platz 1 der Bestsellerliste schaffte.^[11]

Privates

In seinen jungen Jahren widmete sich Fleischmann leidenschaftlich der Rockmusik und agierte als Leadsänger und Frontmann einer burgenländischen Rockerband.^[12]

Publikationen

• 2023: Message Control: Was Sie schon immer über Politik und Medien wissen wollten, Edition a, Wien 2023, ISBN 978-3-99001-630-5.^[13]

Einzelnachweise

1. ↑ ÖVP: Gerald Fleischmann wird Kommunikationsleiter der Volkspartei. Abgerufen am 15. Juni 2023. 
2. ↑ FLEISCHMANN Gerald Fleischmann (ÖVP, Sebastian Kurz) - dieMedien.at. Abgerufen am 5. Dezember 2022. 
3. ↑ Gerald Fleischmann neuer Pressesprecher der ÖVP-Bundespartei, APA, 6. Februar 2007, abgerufen am 13. Februar 2023.
4. ↑ Gerald Fleischmann neuer Pressesprecher der ÖVP-Bundespartei. Abgerufen am 15. Juni 2023. 
5. ↑ Kanzler Kurz erklärt seinen Medienbeauftragten Fleischmann – Neos sehen "Interessenkonflikt" bestätigt. Abgerufen am 5. Dezember 2022 (österreichisches Deutsch). 
6. ↑ Anna Gasteiger, Ann Kathrin Hermes, Benjamin Brandtner: Was Österreich über Sebastian Kurz wissen will. 9. März 2021, abgerufen am 15. Juni 2023. 
7. ↑ Anna Gasteiger, Ann Kathrin Hermes, Benjamin Brandtner: Was Österreich über Sebastian Kurz wissen will. 9. März 2021, abgerufen am 15. Juni 2023. 
8. ↑ Neuer ÖVP-Kommunikationschef: Fleischmann-Rückkehr sorgt für Irritation. 24. November 2022, abgerufen am 5. Dezember 2022. 
9. ↑ WELT: Österreich: Hausdurchsuchungen in ÖVP-Zentrale und Kanzleramt. In: DIE WELT. 6. Oktober 2021 (welt.de [abgerufen am 5. Dezember 2022]). 
10. ↑ Gerald Fleischmann wird Kommunikationsleiter der Volkspartei, horizont.at, 23. November 2022, abgerufen am 21. Januar 2023.
11. ↑ Buch von Kurz' Ex-Medienberater auf Platz 1 der Beststellerliste. 23. Februar 2023, abgerufen am 15. Juni 2023. 
12. ↑ Inside Türkis - Die Kurz-Brothers: Vom Rockmusiker bis zum Opus-Dei-Alumni. 11. Mai 2020, abgerufen am 15. Juni 2023. 
13. ↑ Kurz-Intimus Fleischmann schrieb Buch über Message Control. In: DerStandard.at. 21. Januar 2023, abgerufen am 23. Januar 2023.