Georg von Hülsen-Haeseler
Georg von Hülsen, ab 1909 Graf von Hülsen-Haeseler (* 15. Juli 1858 in Berlin; † 21. Juni 1922 ebenda) war ein preußischer Hofbeamter und Theaterintendant.
Leben
Graf Hülsen war Sohn des königlich preußischen Hoftheaterintendanten Botho von Hülsen (1815–1886) und seiner Gattin, der Schriftstellerin Helene von Hülsen (1829–1892), geb. Gräfin von Haeseler. 1877 trat er in die preußische Armee ein, diente zuerst im Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1, anschließend bei den Gardekürassieren und wurde 1888 persönlicher Adjutant des kunstsinnigen Prinzen Georg von Preußen. 1893 nahm er als Rittmeister seinen Abschied und wurde zum Intendanten des Königlichen Staatstheaters Wiesbaden bestellt, wo er 1896 unter dem Protektorat Kaiser Wilhelms II. die ersten Internationalen Maifestspiele organisierte. Seit 1903 war er, in der Nachfolge des entlassenen Bolko von Hochberg, Generalintendant aller königlichen Schauspielhäuser in Preußen, seit 1908 auch für die Provinz Hannover. Er blieb in dieser Position, die schon sein Vater innegehabt hatte, bis zur Auflösung des preußischen Hofes beim Zusammenbruch 1918.
Hülsen-Haeseler war ein treuer Diener und enger Vertrauter des Kaisers, folgte ihm aber nicht in allen ästhetischen Fragen. Der vom Monarchen wenig geschätzte, weil zu moderne Richard Strauss etwa konnte unter Hülsens Regie an der Berliner Staatsoper nahezu ungehindert wirken.
Georg v. Hülsen gehörte zum Liebenberger Kreis Philipp zu Eulenburgs. Im Zuge der Harden-Eulenburg-Affäre 1907 wurde auch er der Homosexualität „verdächtigt“.[1] Sein älterer Bruder war Dietrich von Hülsen-Haeseler, von 1901 bis 1908 Chef des preußischen Militärkabinetts und ebenfalls Mitglied des Kreises. Beide liegen auf dem Invalidenfriedhof zu Berlin begraben.
Georg von Hülsen wurde am 27. Januar 1909 durch Wilhelm II. in den preußischen Grafenstand erhoben, geknüpft an das von Haeselersche Geldfideikomiss.[2]
Literatur
- Hans Knudsen: Hülsen, Georg Graf von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7, S. 738 f. (Digitalisat).
- John Röhl: Kaiser, Hof und Staat. Wilhelm II. und die deutsche Politik. München, 3. Auflage 1988.
- Hans-Günther Reichel: Das Königliche Schauspielhaus unter Georg Graf von Hülsen-Haeseler. Berlin 1962.
- Isabel Hull: The entourage of Kaiser Wilhelm II. Cambridge 1982.
Weblinks
- Literatur von und über Georg von Hülsen-Haeseler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Hülsen-Haeseler, Georg von. Hessische Biografie. (Stand: 11. Januar 2024). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. Röhl, S. 108.
- ↑ A. Freiherr von Houwald: Brandenburg-Preußische Standeserhebungen und Gnadenakte für die Zeit 1873-1918. Görlitz 1939, S. 170.
Personendaten | |
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NAME | Hülsen-Haeseler, Georg von |
KURZBESCHREIBUNG | preußischer Hofbeamter und Theaterintendant |
GEBURTSDATUM | 15. Juli 1858 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 21. Juni 1922 |
STERBEORT | Berlin |
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Portrait of Georg von Hülsen-Haeseler (1858-1922), Preussian official, director (Intendant) of a theater in Wiesbaden.
Autor/Urheber: Norbert Radtke (Dramburg), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Grave of Georg von Hülsen-Haeseler