Georg Zivier
Georg Zivier (* 13. Februar 1897 in Breslau; † 19. März 1974 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller, Theaterkritiker und Journalist.
Leben
Georg Zivier war Sohn des Historikers und Schriftstellers Ezechiel Zivier.[1] Nach einem Studium in Greifswald und Berlin arbeitete er als Schriftsteller und Journalist. 1937 wurde Georg Zivier aufgrund seiner jüdischen Herkunft aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen und später zur Zwangsarbeit verpflichtet.[2] Er schrieb dennoch weiter unter dem Pseudonym „Hans Gregor“ sowohl für die Vossische Zeitung als auch für das Berliner Tageblatt. In Zusammenarbeit mit seinem Schulfreund Hans Nowak (* Groß-Wartenberg 1897; † Burgsteinfurt 1958) entstanden die gemeinsamen Romane Zink wird Gold (Breslau 1937), Verdi (Berlin 1938) und Wenn es Tag wird (Berlin 1942), die unter Nowaks Namen erschienen.[3]
1946 verpflichtete ihn Arno Scholz als Leiter des Ressorts „Kulturpolitik“ für den Berliner Telegraf. Bis 1955 arbeitete er auch für Die Neue Zeitung als Theaterkritiker.[4] Neben seiner journalistischen Arbeit schrieb er Erzählungen und Hörspiele. Für sein Theaterstück „Perlicke, perlacke“ erhielt er 1963 den Brüder-Grimm-Preis des Landes Berlin.[5][6]
Georg Zivier wurde auf dem Waldfriedhof Zehlendorf (Feld 002-185) beigesetzt.
Werke (Auswahl)
- Harmonie und Ekstase: Mary Wigman (1956)
- Komödianten und fahrende Poeten (1956)
- Ernst Deutsch und das Deutsche Theater (1964)
- Das Romanische Café. Erscheinungen und Randerscheinungen rund um die Gedächtniskirche (1965)
- Berlin und der Tanz (1968)
- Deutschland und seine Juden (1971)
Literatur
- Walter Tetzlaff: 2000 Kurzbiographien bedeutender deutscher Juden des 20. Jahrhunderts. Askania, Lindhorst 1982, ISBN 3-921730-10-4
Weblinks
- Literatur von und über Georg Zivier im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Abbildungen aus seinem Nachlass und Biographie beim Deutschen Tanzarchiv Köln.
- Georg Zivier: Würdig vor der Weißen mit Schuß. In: Die Zeit, Nr. 24/1964
Einzelnachweise
- ↑ Deutsche Biographische Enzyklopädie. 2. Auflage (Rudolf Vierhaus, Hrsg.), Band 10, Saur, München 2008, S. 874.
- ↑ Wolfgang Kessler: Schöpferische Kräfte Schlesiens? Schriftsteller(innen) aus Schlesien in der Bundesrepublik Deutschland 1955–1970. Stiftung Kulturwerk Schlesien, Würzburg 2016, S. 26 (online).
- ↑ Wolfgang Kessler: Schöpferische Kräfte Schlesiens? Schriftsteller(innen) aus Schlesien in der Bundesrepublik Deutschland 1955–1970. Stiftung Kulturwerk Schlesien, Würzburg 2016, S. 26 (online).
- ↑ Susanne Grebner: Der Telegraf. Entstehung einer SPD-nahen Lizenzzeitung in Berlin 1946 bis 1950. LIT Verlag, Berlin/Hamburg/Münster 2002, ISBN 3-8258-4540-0. (S. 142)
- ↑ Georg Zivier 75 Jahre alt, PDF (Memento des vom 1. Februar 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Hamburger Abendblatt, 11. Februar 1972.
- ↑ Zum Tod von Georg Zivier, PDF (Memento des vom 1. Februar 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Hamburger Abendblatt, 21. März 1974
Personendaten | |
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NAME | Zivier, Georg |
ALTERNATIVNAMEN | Gregor, Hans (Pseudonym) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller, Theaterkritiker und Journalist |
GEBURTSDATUM | 13. Februar 1897 |
GEBURTSORT | Breslau |
STERBEDATUM | 19. März 1974 |
STERBEORT | Berlin |
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Autor/Urheber: Bernhard Diener, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Grabstätte Georg Zivier