Georg Preidler

Georg Preidler
Georg Preidler (2010)
Zur Person
Geburtsdatum17. Juni 1990 (33 Jahre)
NationOsterreich Österreich
DisziplinStraße
Karriereende2019
Doping
03/2018 – 02/2019Eigenblutdoping
Internationale Team(s)
2010
2011
2012
2013–2017
2018–2019
ARBÖ Gourmetfein Wels
Tyrol Team
Team Type 1-Sanofi
Argos / Giant / Sunweb
Groupama-FDJ
Letzte Aktualisierung: 13. März 2024

Georg Preidler (* 17. Juni 1990 in Graz) ist ein ehemaliger österreichischer Radrennfahrer.

Sportlicher Werdegang

Georg Preidler begann seine internationale Karriere 2010 beim österreichischen Continental Team ARBÖ Gourmetfein Wels und wurde in diesem Jahr Zweiter der österreichischen Bergmeisterschaften.[1] Preidler studierte neben dem Radsport Bergbau auf der Montanuniversität Leoben.[2]

Im Jahr 2011 wechselte er zum Tyrol Team. Als erster Österreicher gewann er das zum Rad-Nationencup der Männer U23 gehörende Etappenrennen Toscana-Terra di Ciclismo-Coppa delle Nazioni und in derselben Woche den Gran Premio Palio del Recioto. Bei den Österreichischen Straßenmeisterschaften der U23 wurde er Dritter.[3]

Nach einem Jahr beim Professional Continental Team Type 1-Sanofi wechselte Preidler 2013 zum ProTeam Argos-Shimano. Für diese Mannschaft bestritt er seine ersten Grand Tours: Er wurde 36. der Vuelta a España 2013 und beendete den Giro d’Italia 2014 auf Rang 27.

2015 wurde der Österreicher nationaler Meister im Einzelzeitfahren und bestritt zum ersten Mal die Tour de France, wo er Elfter im Nachwuchsklassement wurde. Beim Giro d’Italia wurde Preidler auf der 14. Etappe aus einer dreiköpfigen Gruppe heraus Dritter und wurde am Ende 26. im Gesamtklassement. 2017 wurde Preidler zum wiederholten Male österreichischer Meister im Einzelzeitfahren.

2018 wechselte er nach fünf Jahren bei Sunweb zur französischen Mannschaft Groupama-FDJ und wurde mit 4,5 Sekunden Vorsprung auf den Vorarlberger Matthias Brändle zum dritten Mal Staatsmeister im Zeitfahren und Dritter im Straßenrennen. Des Weiteren entschied er die 6. Etappe der Polen-Rundfahrt für sich, nachdem er sich kurz vor dem Ziel von der Gruppe der Favoriten auf die Gesamtwertung absetzen konnte und verzeichnete somit seinen ersten Sieg in der UCI WorldTour.[4]

Im Zuge der „Operation Aderlass“ wurde im März 2019 bekannt, dass Preidler eine Selbstanzeige wegen versuchten Blutdopings erstattet hat.[5] Er habe sich zweimal Blut abnehmen, aber nie rückführen lassen.[6] Zugleich erklärte er seinen sofortigen Rücktritt.[7] Im Juni 2019 wurde bekannt, dass Preidler doch aktiv Doping betrieben haben soll, weshalb ihm alle 2018 erbrachten Leistungen aberkannt wurden und er, sowie sein Kollege Stefan Denifl, für vier Jahre vom Radsport gesperrt wurden[8].

Im September 2019 wurde Georg Preidler von der Staatsanwaltschaft Innsbruck wegen „gewerbsmäßigen schweren Betrugs“ angeklagt, nachdem er im März Selbstanzeige erstattet hatte. Er habe ab Beginn des Giro d’Italia 2017 mit dem Doping begonnen.[9] Am 14. Jänner 2020 musste sich Preidler zusammen mit dem Skilangläufer Dominik Baldauf am Landesgericht Innsbruck wegen des Vorwurfs des gewerbsmäßigen schweren Betrugs verantworten.[10] Am 16. Jänner 2020 wurde berichtet, dass Preidler vor Gericht zugegeben habe, "Blutdoping betrieben zu haben".[11] Preidler wurde vom Landesgericht Innsbruck wegen schweren Betrugs zu zwölf Monaten bedingt (auf Bewährung) verurteilt.[12]

Erfolge

Preidler beim Giro 2016
2010
  • Silbermedaille Österreichische Meisterschaft – Berg
2011
2012
2013
2015
  • Österreichischer Meister – Einzelzeitfahren
2017
  • Bergwertung Ruta del Sol
  • Österreichischer Meister – Einzelzeitfahren
2018

Grand-Tour-Platzierungen

Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen.
Commons: Georg Preidler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 2010 Österr. StaatsmeisterInnen & MeisterInnen auf radsportverband.at abgerufen am 31. August 2014
  2. Den Respekt hat sich Preidler erarbeitet. In: kleinezeitung.at. 24. September 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. September 2014; abgerufen am 4. März 2019.
  3. 2011 Österr. StaatsmeisterInnen & MeisterInnen auf radsportverband.at abgerufen am 31. August 2014
  4. Bombs away! Preidler descends to first WorldTour win in Tour de Pologne. In: cyclingnews.com. 9. August 2018, abgerufen am 4. März 2019.
  5. Magdalena Ennemoser: Nächster Dopingfall: WM-Starter Preidler erstattet Selbstanzeige. In: tt.com. 4. März 2019, abgerufen am 4. März 2019.
  6. Radprofi Preidler erstattete Selbstanzeige
  7. Doping: Preidler informiert Team
  8. Denifl und Preidler für vier Jahre gesperrt
  9. Staatsanwaltschaft klagt Radprofi Preidler an. In: rad-net.de. 18. September 2019, abgerufen am 18. September 2019.
  10. Operation Aderlass – Prozesse gegen Preidler und Baldauf starten (12. Jänner 2020)
  11. rad-net.de, veröffentlicht am 16.01.2020, 12:39:50: Preidler bekennt sich bei Doping-Prozess teils schuldig - Content. Abgerufen am 17. Januar 2020.
  12. Zwölf Monate Bewährung für ehemaligen Radprofi Preidler (20. Juli 2020)

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