Georg Neugebauer

Georg Neugebauer (* 14. Januar 1901 in Glatz; † 17. Oktober 1984 in Rheine) war ein deutscher Nationalsozialist.

Leben und Wirken

Neugebauer besuchte bis 1915 die katholische Volksschule in Glatz. Anschließend wurde er vier Jahre lang zum Maschinenschlosser ausgebildet. Während des Krieges trat er in die Freien Gewerkschaften (Metallarbeiterverband) ein, die er nach dem Krieg wieder verließ.[1]

1919 trat er in das Fliegerlager in Liegnitz ein. Nach dessen Auflösung trat er in das Infanterieregiment 51 ein und beteiligte sich am Grenzschutz. Später wurde er zum Freikorps Kühme versetzt, bevor er mit der technischen Compagnie des VI. Artillerie-Regiments an den Kämpfen in Oberschlesien teilnahm. Während dieser Zeit wurde er mit dem Schlesischen Adler I. und II. Klasse ausgezeichnet.[1]

Ab 1921 war Neugebauer wieder in seinem Beruf als Maschinenschlosser tätig, den er bis 1923 im Ruhrgebiet, danach in Breslau, ausübte. Mitte der 1920er Jahre trat er in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) ein, für die er ab 1929 dem Kreistag des Kreises Glatz angehörte. Ein Jahr später, 1930, wurde er dort Stadtverordneter.[1]

Bei der Reichstagswahl Juli 1932 zog Neugebauer erstmals in den Berliner Reichstag ein, in dem er bis zum November desselben Jahres den Wahlkreis 7 (Breslau) vertrat. Nach einer viermonatigen Absenz vom Parlament in der Zeit von November 1932 bis März 1933 konnte er anlässlich der Wahl vom März 1933 ins Parlament zurückkehren, dem er nun bis zum November desselben Jahres angehörte. Während seiner Abgeordnetenzeit stimmte Neugebauer u. a. für die Annahme des Ermächtigungsgesetzes vom März 1933, das die juristische Grundlage für die Errichtung der NS-Diktatur bilden sollte.[1]

Literatur

  • Joachim Lilla, Martin Döring, Andreas Schulz: Statisten in Uniform. Die Mitglieder des Reichstags 1933–1945. Ein biographisches Handbuch. Unter Einbeziehung der völkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924. Droste, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4, S. 437.
  • Martin Schumacher (Hrsg.) unter Mitwirkung von Ulrike Höroldt und Christian Ostermann: Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung 1933–1945. Eine biographische Dokumentation. Mit einem Forschungsbericht zur Verfolgung deutscher und ausländischer Parlamentarier im nationalsozialistischen Herrschaftsbereich. 3. erheblich erweiterte und überarbeitete Auflage, Veröffentlichungen der Kommission des Parlamentarismus und der politischen Parteien e.V., Droste Verlag, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5183-1, S. 339.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d Lilla, S. 437