Georg Maikl
Georg Maikl (* 4. April 1872 in Hippach bei Zell am Ziller, Tirol; † 22. August 1951 in Wien) war ein österreichischer Opernsänger. Seine Stimmlage war lyrischer Tenor.
Leben
Georg Maikl entstammte einer Sängerfamilie und studierte in Stuttgart beim Tenor Anton Hromada Gesang.[1]
Nachdem er 1899 von Pollini entdeckt wurde, scheiterte ein Zehnjahres-Engagement an der Hamburger Oper durch diesen, da er kurz darauf verstarb. Stattdessen sang Maikl noch im selben Jahr an der Mannheimer Hofbühne, wo er in der Rolle des Tamino debütierte.
Gustav Mahler holte Maikl 1904 nach Wien an die Hofoper, an der er den Rest seines Lebens wirkte und bis 1942 insgesamt 99 Rollen verkörperte. Daneben war er 1906–1910 bei den Salzburger Mozartfesten und ab 1920 bei den Salzburger Festspielen beschäftigt.
Kammersänger Georg Maikl wurde nach seinem Tode in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof beerdigt (Gruppe 33A/5/17). 1959 wurde die Maiklgasse in Wien-Favoriten nach ihm benannt.
Seine Tochter war die Sopranistin Liselotte Maikl (1925–2014).[2]
Georg Maikl hinterließ Schallplatten der Marken Favorite (Wien 1905–08), Lyrophon (Wien 1905), Odeon (Wien 1906), Columbia (Wien 1906–07) und Gramophone (Wien 1910), außerdem Walzen für Pathé (Wien 1905). Im Jahre 1935 sang er das Tenor-Solo der 9. Symphonie von Beethoven unter Felix von Weingartner auf Columbia.
Leistung
Georg Maikl war vor allem Mozart-Sänger. Daneben sang er aber auch so gut wie alle Partien des lyrischen und des Spielfachs, darunter die Hauptrollen in La Bohème und La traviata, den Don Octavio, Belmonte oder Faust. Insgesamt beherrschte er 99 Rollen und war 3062-mal auf der Wiener Bühne zu sehen. Daher bezeichnete ihn Richard Strauss als das pflichttreueste Mitglied des Hauses.
Auszeichnungen
- Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1929)[3]
- Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper (1941)
- Kammersänger
Literatur
- Rainer E. Lotz, Axel Weggen und Christian Zwarg: Discographie der deutschen Gesangsaufnahmen Band 3, Birgit Lotz Verlag, Bonn 2001, ISBN 3-9805808-6-5
- Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Verlag von Paul List, Leipzig 1903, S. 633, (Textarchiv – Internet Archive).
- Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien Bd. 4. Kremayr & Scheriau, Wien 1995
Weblinks
- Lokales. Jubiläumsfeier Georg Maikls. Badener Zeitung, 28. Dezember 1929, S. 4, Mitte rechts
- Klaus Ulrich Spiegel: Phänomen der Beständigkeit – Bühneneinsätze ohne Zeit- und Fachgrenzen: Georg Maikl, cantore universale auf ku-spiegel.de
- Georg Maikl im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
- Georg Maikls Auftritte an der Wiener Staatsoper
- Georg Maikl Tonaufnahme aus dem Archiv der Österreichischen Mediathek: („In fernem Land“ aus Lohengrin)
Einzelnachweise
- ↑ Alexander Rausch, Monika Kornberger: Familie Maikl. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004, ISBN 3-7001-3045-7.
- ↑ derStandard.at - Kammersängerin Liselotte Maikl gestorben. Artikel vom 11. Dezember 2014, abgerufen am 11. Dezember 2014.
- ↑ Lokales. Kammersänger Georg Maikl. Badener Zeitung, 30. November 1929, S. 2, unten links [1]
Personendaten | |
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NAME | Maikl, Georg |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Opernsänger |
GEBURTSDATUM | 4. April 1872 |
GEBURTSORT | Hippach bei Zell am Ziller, Tirol |
STERBEDATUM | 22. August 1951 |
STERBEORT | Wien |
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Grab des Opernsängers Georg Maikl (Tenor; 1872–1951) und seiner Tochter, der Opernsängerin Liselotte Maikl (Sopran; 1925–2014), auf dem Wiener Zentralfriedhof (33A/5/17)