Georg III. (Hessen-Darmstadt)

Georg III. von Hessen-Itter

Georg III. von Hessen (* 29. September 1632 in Darmstadt; † 19. Juli 1676 auf Hof Lauterbach bei Vöhl) war der zweite Sohn des Landgrafen Georg II. von Hessen-Darmstadt und dessen Frau Sophie Eleonore von Sachsen (1609–1671).

Leben

Nach dem Tod seines Vaters im Jahre 1661 erhielt er von seinem Bruder Ludwig VI. als Paragium die Herrschaft Itter um Vöhl an der mittleren Eder im ehemaligen Ittergau in Nordhessen. Da Teile der Herrschaft Itter noch an Dritte verpfändet waren,[1] erhielt Georg zusätzlich eine Entschädigung von 1500 Gulden. Auf Georgs Bitten erhob Landgraf Ludwig VI. schon am 12. September 1661 Vöhl zu einem Marktflecken mit dem Recht, jährlich drei Märkte abzuhalten.

Georg residierte abwechselnd auf dem Hof Lauterbach, wo er sich ein von einem Wassergraben umgebenes Schloss errichten ließ, und im alten Schloss Vöhl, das er 1663 gründlich renovieren und umbauen ließ. In Thalitter baute er sich ein Herrenhaus, das „Große Haus“. Die insbesondere wegen der Verwüstungen des Dreißigjährigen Kriegs stark gefallenen Einkünfte aus dem Amt Herrschaft Itter, verbunden mit den hohen Kosten des Schlossbaus und der Hofhaltung, brachten Georg schnell in Finanznot, die sein Bruder auf Georgs Ersuchen durch ein jährliches Deputat von 4650 Gulden in bar, 200 Mütte Korn,[2] 600 Mütte Hafer und 6 Fuder Wein[3] mildern musste.

Georg wollte auch die Itterburg wieder als Residenz ausbauen, starb aber bereits vor Ende der Arbeiten. Da er keine männlichen Erben hinterließ, fiel sein Paragium zurück an Hessen-Darmstadt. Die Hofhaltung in Vöhl wurde aufgelöst. Der Rücktransport des Hausgerätes erfolgte mit zwölf vierspännigen Wagen unter dem Geleit eines Korporals mit zwölf Mann.

Ehen und Kinder

  • Nach Dorotheas Tod heiratete er am 21. Juli 1667 Juliane Alexandrine von Leiningen-Heidesheim (* 21. August 1651, † 1. April 1703), Tochter des Grafen Emich XIII. von Leiningen (1612-1658). (Nach Georgs Tod heiratete sie Karl von Hessen-Wanfried.) Der Ehe Georgs mit Juliane Alexandrine entstammten drei Töchter:
  1. Sofie Juliane (* 17. Juli 1668; † 9. August 1668)
  2. Eleonore Dorothea (* 15. August 1669 in Vöhl, † 4. September 1714 in Darmstadt), unverheiratet
  3. Magdalene Sibylle (* 14. Oktober 1671 in Vöhl, † 21. April 1720 in Bernstadt), unverheiratet

Vorfahren

 
 
 
 
 
Georg I. Landgraf von Hessen-Darmstadt (1547–1596)
 
 
 
 
Ludwig V. Landgraf von Hessen-Darmstadt (1577–1626)
 
 
 
 
 
Magdalena zur Lippe (1552–1587)
 
 
 
Georg II. Landgraf von Hessen-Darmstadt (1605–1661)
 
 
 
 
 
 
Johann Georg Kurfürst von Brandenburg (1525–1598)
 
 
 
Magdalena von Brandenburg (1582–1616)
 
 
 
 
 
Elisabeth von Anhalt (1563–1607)
 
 
 
Georg III. von Hessen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Christian I. Kurfürst von Sachsen (1560–1591)
 
 
 
Johann Georg I. Kurfürst von Sachsen (1585–1656)
 
 
 
 
 
Sophie von Brandenburg (1568–1622)
 
 
 
Sophie Eleonore von Sachsen (1609–1671)
 
 
 
 
 
 
 
 
Albrecht Friedrich von Preußen (1553–1618)
 
 
 
Magdalena Sibylle von Preußen (1586–1659)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Marie Eleonore von Jülich-Kleve-Berg (1550–1608)
 
 

Literatur

  • Eckhart G. Franz (Hrsg.): Haus Hessen. Biografisches Lexikon. (= Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission N.F., Bd. 34) Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2012, ISBN 978-3-88443-411-6, Nr. HD 18, S. 285–286 (Eckhart G. Franz).

Weblinks

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. An Generalmajor Aschenbach in Vöhl, an den fürstlich-braunschweigischen Landdrost Heinrich von Oeynhausen und an den waldeckischen Rat und Hofrichter Dr. Vietor.
  2. 1 Mütte = 220 Liter = 4 Scheffel (Waldeck) (Alte Maße und Gewichte (deutschsprachiger Raum)#Raummaße)
  3. 1 Fuder = 9,375 hl (Hessen, Darmstadt)

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