Georg Gustav Detharding

Georg Gustav Detharding

Georg Gustav Detharding (* 22. Juni 1765 in Rostock; † 3. Februar 1838 ebenda)[1] war ein deutscher Mediziner (Gynäkologe), Botaniker und Malakologe, der niedergelassener Arzt in Rostock war. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Dethard.[2]

Sein Vater Georg Christoph Detharding war ebenfalls Arzt in Rostock. Er besuchte die Stadtschule in Rostock und studierte Medizin in Jena mit der Promotion 1787 (mit einer Dissertation über Entbindung). Danach besuchte er noch bekannte Heilanstalten in Deutschland, bevor er sich in Rostock als Arzt niederließ, wobei er sich auf Geburtshilfe (Gynäkologie) spezialisierte. Ab 1789/90 hielt er dort auch Medizinvorlesungen, gab das aber bald wieder auf.

Neben seiner Tätigkeit als Arzt forschte er vor allem in der Botanik. Er legte dank guter Kontakte zu in- und ausländischen Wissenschaftlern ein Herbarium vivum an[3] und hatte eine Mineralien- und Konchyliensammlung. Darüber hinaus besaß er eine wertvolle naturkundliche Bibliothek. Er veröffentlichte ein Verzeichnis von Weichtieren aus Mecklenburg (1794) und der Samenpflanzen Mecklenburgs (1828).

1800 wurde er Mitglied der Leopoldina.[4] Er war auch Mitglied der naturkundlichen Gesellschaften in Jena, Kassel, Dreißigacker (Forstakademie) und Rostock, in der er 1800 Gründungsmitglied war.

Er war mit Marie Elizabeth Sophie Tarnow (1774–1859) verheiratet und hatte acht Kinder, darunter den Sohn Georg Wilhelm, der Militärarzt in Rostock war.

Schriften

  • Systematisches Verzeichnis der mecklenburgischen Conchylien, Schwerin 1794 (Herausgeber und Vorwort Adolph Christian Siemssen)
  • Conspectus plantarum magniducatuum Megalopolitanorum phanerogamarum, Rostock 1828

Außerdem veröffentlichte er über Gynäkologie und Geburtshilfe.

Literatur

  • Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 2053.
  • Fr. Brüssow: Neuer Nekrolog der Deutschen, 17. Jahrgang 1839, Teil 2, Voigt, Weimar 1841, S. 1030 f.
  • Sabine Pettke (Hrsg.): Biographisches Lexikon für Mecklenburg. Band 1, Schmidt-Römhild, Rostock 1995, ISBN 3-7950-3702-6, S. 69

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Todesdatum gemäß Sterberegister Sankt Marien Rostock. Manchmal wird irrtümlich auch 1839 als Todesdatum angegeben.
  2. Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen für Georg Gustav Detharding beim IPNI
  3. Eine Beschreibung seines Herbariums von Pflanzen aus Mecklenburg im Schweriner Freimüthigen Abendblatt 1819
  4. Mitgliedseintrag von Georg Gustav Detharding bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 22. August 2016.

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