Georg Friedrich vom Holtz zu Niederholz

Georg Friedrich vom Holtz zu Niederholz (* 1. November 1597; † 10. August 1666) war ein Obristwachtmeister und Generalfeldzeugmeister im Dreißigjährigen Krieg. Er war ein Angehöriger des schwäbischen Adelsgeschlechts Vom Holtz.

Der Namenszusatz zu Niederholz bezieht sich nicht auf einen damals oder heute existierenden Ort.

Leben

Von Holtz war Teilnehmer am Böhmischen Krieg und an den Kämpfen in der Unteren Pfalz im Regiment Baur von Eyseneck. Als Obristwachtmeister war er zunächst im Dienst der Katholischen Liga, danach in württembergischen Diensten. 1628 erwarb er für sich und seine Familie das Untere Schloss in Alfdorf. Der General Johann t’Serclaes von Tilly erklärte ihm 1630, dass er wegen seiner Konfession (er war Protestant) kein „Avancement“ erwarten dürfe. 1633 versprach man ihm als Donation für seine schwedischen Dienste das ellwangische Lehnsgut Leinzell im Oberamt Gmünd, welches er dann jedoch nicht erhielt. Er wird als Generalquartiermeister erwähnt, der 1639 das ehemalige salzburgische Fußregiment Mortaigne übernommen hatte. Nach der Reorganisation der Armee nach der Werth'schen Revolte war er kurbayerischer Generalfeldzeugmeister und überzeugter Anhänger Maximilians I. von Bayern.[1] Nach der Niederlage von Nördlingen und dem Friedensschluss war er Generalkommandeur aller württembergischen Festungen und Kriegsvölker in württembergischen Diensten. 14. April 1640 erhielt er von Herzog Eberhard III. das Obere Schloss Alfdorf für geleistete Kriegsaufwendungen.[2] Seit 1644 war er Direktor des Ritterkantons Kocher.[2][3]

Die Wasserbelagerung von Villingen von 1634

Belagerung Villingens, Gemälde im Franziskanermuseum Villingen-Schwenningen

Mit dem 18./28. Februar 1634 übernahm er das Kommando über ein neu zusammengestelltes Regiment, um Vorbereitungen zu einer erneuten Belagerung der Stadt Villingen zu treffen. Von Rottweil aus nahm er am 13. April Vöhrenbach ein, doch die Villinger attackierten ihn hier so stark, dass er nach Hochemmingen ausweichen musste (1. Mai). Von hier aus rekognoszierte er Villingen. Herzog Eberhard sandte ihm seinen Baumeister Marx Eysenkrämer um vor Villingen ein und ander Werk, wie es die Notdurft erfordern wird, zu bauen und verfertigen. Als weiteren Helfer sandte ihm Gustaf Horn den Oberst und späteren Marschall Johannes dé Gaisson (* in Bearn; † 2. Oktober 1647 in Lens) mit einem in schwedischen Diensten stehenden und wohl hauptsächlich französischem Reiterregiment, dem Régiment de Gassion. Am 6./16. Mai 1634 versuchte er, die ausfallenden Villinger Truppen von dem Stadttor wegzulocken, was ihm nicht gelang. Später wurde er vor Villingen verwundet.

Nachdem nun unklar war, wie man weiter vorgehen wollte, kam auch auf Druck Herzog Eberhards der Vorschlag auf, Villingen ins Wasser zu setzen. Die Schanzarbeiten erforderten weitere Fachleute, so kamen der Werkmeister Kilian Kesenbroth und der Feuerwerker, Artillerie- und Zeugmeister Friedrich Reichstetter dazu. Im Juli waren die Schanzarbeiten fertig und man begann, den Damm zu errichten. Dieser sollte so bald als möglich angeflutet werden, doch es kam nicht mehr zur Fertigstellung, denn nach der Niederlage bei Nördlingen befahl Graf Eberhard am 29. August den Rückzug, der vom 30. August bis zum 9. September erfolgte. Als erster verließ Konrad Widerholt mit hundert Musketieren das Feldlager. So entkam Villingen der Wassernot.

Literatur

  • Maximilian Gottfried Friedrich vom Holtz, Generalfeldzeugmeister Georg Friedrich vom Holtz auf Alfdorf, Hohenmühringen, Aichelberg u.s.w. Ein Lebensbild aus dem 17. Jahrhundert. Stuttgart, 1891 Internet Archive.
  • Paul Revellio, Beiträge zur Geschichte der Stadt Villingen, 1964

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Mitteldeutsche Selbstzeugnisse der Zeit des Dreißigjährigen Krieges online
  2. a b Webpräsenz der Gemeinde Alfdorf: Die Familie vom Holtz. Eingesehen am 18. Juni 2017.
  3. Thomas Schulz: Der Kanton Kocher der Schwäbischen Reichsritterschaft 1542–1805 (= Stadtarchiv Esslingen [Hrsg.]: Esslinger Studien. Band 7). Jan Thorbecke, Esslingen am Neckar 1986.

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Franziskanermuseum Villingen, Baden-Württemberg