Georg Fischler

Georg Fischler
Georg Fischler bei der Einkleidung des österreichischen Teams für die Olympischen Winterspiele 2014
NationOsterreich Österreich
Geburtstag3. Juli 1985 (37 Jahre)
GeburtsortHall in TirolÖsterreich
Größe173 cm
Gewicht74 kg
BerufSportsoldat
Karriere
VereinHLSZ
Nationalkaderseit 2003
Statuszurückgetreten
Karriereende1. August 2018
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen0 × Goldmedaille1 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
WM-Medaillen0 × Goldmedaille3 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
EM-Medaillen1 × Goldmedaille1 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
Tiroler Meisterschaften5 × Goldmedaille? × Silbermedaille? × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Silber2018 PyeongchangDoppel
Bronze2018 PyeongchangTeamstaffel
 Rennrodel-Weltmeisterschaften
Bronze2012 AltenbergDoppel
Silber2015 SiguldaDoppel
Silber2016 KönigsseeDoppel Sprint
Silber2017 Innsbruck-IglsDoppel Sprint
 Rennrodel-Europameisterschaften
Gold2012 ParamonowoDoppel
Bronze2013 OberhofDoppel
Silber2015 SotschiDoppel
Platzierungen im Rennrodel-Weltcup
 Debüt im Weltcup2004
 Gesamtweltcup DS3. (2012/13, 2015/16)
 

Georg Fischler (* 3. Juli 1985 in Hall in Tirol) ist ein ehemaliger österreichischer Rennrodler.

Werdegang

Georg Fischler ist Sportsoldat und lebt in Absam. Der gelernte Karosseriebautechniker rodelt seit 1992 und startet für den RV Swarovski Halltal-Absam. Er bildete bis zu seinem Karriereende im August 2018 mit Peter Penz einen Rennrodel-Doppelsitzer. Beide waren zu Beginn der 2000er-Jahre erfolgreich im Juniorenbereich, unter anderem gewannen sie Gold bei den Juniorenweltmeisterschaften in Calgary. Seit der Saison 2004/05 starten sie im Rennrodel-Weltcup. Sie beendeten die Saison als 17. des Gesamtweltcups, in der Saison darauf belegten sie den 14. Platz und 2006/07 wurden sie Neunte. Im zweiten Rennen der Saison 2008/09 in Sigulda fuhren Penz/Fischler als Drittplatzierte erstmals auf das Podium. Die Rennrodel-Weltmeisterschaften 2005 in Park City beendeten Penz/Fischler als 16., 2007 belegten sie den achten Platz im Doppelsitzer und gewannen die Bronzemedaille mit dem österreichischen Team. Bei der Europameisterschaft 2006 in Winterberg wurden sie Elfte. 2009 gewannen sie die Silbermedaille bei den Rennrodel-Weltmeisterschaften 2009 in Lake Placid im Mannschaftswettbewerb und wurden Achte im Rennen der Doppelsitzer. In Altenberg belegte das Doppel im Dezember 2009 mit Rang zwei ihr bestes Weltcup-Resultat und musste sich dabei nur den Gesamtweltcupsiegern der Saison, André Florschütz und Torsten Wustlich, geschlagen geben.

Bei den Rennrodel-Europameisterschaften 2010 in Sigulda fuhren Penz/Fischler auf den fünften Rang. Im Gesamtwertung der Saison 2009/10 reichte es für beide nur zu Rang 11. In der folgenden Saison konnten sie sich deutlich verbessern und wurden am Ende Fünfte des Gesamtweltcups. Jedoch konnten sie die Leistungen nicht zu den Rennrodel-Weltmeisterschaften 2011 in Cesana Pariol mitnehmen und wurden nur 14. im Doppel. In der Saison 2011/12 gelang ihm bereits im ersten Weltcup auf dem Olympia Eiskanal Igls in Innsbruck-Igls der Sieg vor den Russen Juschakow/Machnutin und ihren Mannschaftskollegen Linger/Linger. Auch in Whistler feierten sie als Zweite einen weiteren Podestrang. Bei der abschließenden Europameisterschaft 2012 in Paramonowo (Moskau) feierten sie mit ihrem Titelgewinn auch einen weiteren Weltcupsieg und wurden damit Vierter der Weltcup-Gesamtwertung.

In der Saison 2012/13 konnten Penz/Fischler ihre Leistungen weiter steigern. Bis auf einen Weltcup standen sie in allen Rennen auf dem Podium, meist mussten sie sich nur den Deutschen Tobias Wendl und Tobias Arlt geschlagen geben. Bei den Rennrodel-Europameisterschaften 2013 feierten beide die Bronzemedaille. Bei den folgenden Rennrodel-Weltmeisterschaften 2013 wurden Penz/Fischler Fünfte. In der Gesamtweltcup-Wertung wurden sie zum Abschluss der Saison Dritte hinter den beiden Teams aus Deutschland.

Zu Beginn der Olympiasaison 2013/14 sicherten sich beide im zweiten Weltcup in Innsbruck-Igls mit Rang drei den ersten Podestrang der Saison. In Winterberg mussten sie sich diesen Platz mit den Italienern Ludwig Rieder und Patrick Rastner teilen. Zudem sicherten sie sich auf gleicher Bahn jedoch auch Rang drei in der Teamstaffel. Bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi lagen Penz/Fischler nach dem ersten Lauf noch auf Rang drei, fielen aber nach Fahrfehlern auf Platz 19 zurück. Den Gesamtweltcup beendeten beide wenig später auf Rang vier.

(c) Martin Rulsch, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
Penz/Fischler beim Weltcup in Altenberg 2015

In der Saison 2014/15 stiegen Penz/Fischler nach dem Rücktritt der Linger-Brüder erstmals zum ersten österreichischen Team auf. Ihre guten Leistungen stellten sie mit diversen Podestplatzierungen unter Beweis.

Bei den Weltmeisterschaften 2015 und 2016 gewann das Duo die Silbermedaille.[1][2] Auch bei den Europameisterschaften 2015 in Sotschi gelang beiden dieser Erfolg mit knapp 0,3 Sekunden[3] Rückstand hinter den Deutschen Wendl/Arlt.[4]

Nachdem sie in der Saison 2016/17 beim Weltcup im Whistler den dritten Platz belegten, wurde am 31. Dezember 2016 bei Georg Penz eine Herzmuskelentzündung diagnostiziert.[5] Damit rückten die Heim-Weltmeisterschaften in Innsbruck-Igls in weite Ferne. Schlussendlich bekam er von den Ärzten grünes Licht und konnte bei der Heim-WM starten.[6] Während sie im eigentlichen Doppelsitzer-Wettbewerb mit den vierten Platz hinter den drei deutschen Duos eine Medaille verpassten, gewannen sie im Sprint-Wettbewerb die Silbermedaille.[7]

Nachdem Georg Fischler und sein Partner Peter Penz ihr letztes Rennen in der Saison 2011/12 gewinnen konnten, gewannen sie in der Saison 2017/18 in Lillehammer den Doppelsitzer-Sprint vor den Deutschen Wendl/Arlt und den US-Amerikanern Mortensen/Terdiman.[8] Mit einem Weltcup-Sieg und dem dritten Platz im Doppelsitzer-Weltcup im Rücken reisten sie zu den Olympischen Winterspielen 2018 nach Pyeongchang. Im Doppelsitzer-Wettbewerb holte das Duo mit einem Rückstand von 0,088 Sekunden auf die Olympiasieger Wendl/Arlt die Silbermedaille.[9] Mit der österreichischen Staffel gewannen sie hinter Deutschland und Kanada die Bronzemedaille.[10]

Am 1. August 2018 gaben Fischler und Penz ihr Karriereende bekannt und kündigten eine Abschiedsfahrt im Rahmen des Weltcupauftakts in Igls am 24./25. November 2018. Penz leidet seit Jahren an Rückenschmerzen und hat bereits einen Vertrag als Trainer beim österreichischen Rodelverband. Fischler strebt eine berufliche Karriere bei der Polizei an.[11]

Erfolge

Weltcupsiege

Doppelsitzer

Nr.DatumOrtBahn
1.18. Dez. 2010Vereinigte Staaten Park CityBobbahn Park City
2.26. Feb. 2011Osterreich Innsbruck-IglsOlympia Eiskanal Igls
3.25. Jan. 2012Russland ParamonowoBobbahn Paramonowo
4.21. Jan. 2018Norwegen Lillehammer (Sprint)Bob- und Rennschlittenbahn Hunderfossen

Auszeichnungen

Weblinks

Commons: Georg Fischler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Doppelsitzer Penz/Fischler zu WM-Silber. derStandard.at, 14. Februar 2015, abgerufen am 28. Februar 2015.
  2. Kurier: Penz/Fischler sprinten zu WM-Silber. Artikel vom 29. Jänner 2016, abgerufen am 31. Jänner 2016.
  3. Rodeln: Wendl/Arlt erstmals Europameister – Eggert/Benecken holen Gesamtweltcup. FOCUS online, 28. Februar 2015, abgerufen am 28. Februar 2015.
  4. Rodeln: Penz/Fischler gewinnen EM-Silber. In: DiePresse.com. 28. Februar 2015, abgerufen am 28. Februar 2015.
  5. WM-Einsatz von Rodler Georg Fischler in Gefahr. Salzburger Nachrichten, 31. Dezember 2016, abgerufen am 18. März 2018.
  6. Fischler erhält Starterlaubnis. rodel-austria.at, 19. Januar 2017, abgerufen am 18. August 2018.
  7. Penz/Fischler versilbern WM-Auftakt. Laola1.tv, 27. Januar 2017, abgerufen am 18. März 2018.
  8. Rodeln: Doppelpodium für Kindl, Penz/Fischler siegen. Kurier, 21. Januar 2018, abgerufen am 18. März 2018.
  9. Rodel-Doppelsitzer Penz/Fischler gewinnen Silber. Die Presse, 14. Februar 2018, abgerufen am 18. März 2018.
  10. Olympia 2018 – Rodel-Team holt Staffel-Gold. Eurosport, 15. Februar 2018, abgerufen am 18. März 2018.
  11. Rodelduo Peter Penz/Georg Fischler hört auf orf.at, 1. August 2018, abgerufen 1. August 2018.
  12. Liste der Träger des Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich. Abgerufen am 9. Dezember 2015.

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