Georg Dengler

Georg Dengler (* 31. Dezember 1839 in München; † 8. Juni 1896 in Regensburg) war Domvikar in Regensburg und Kunstreferent des Bistums.

Biographie

Nach dem Besuch des Gymnasiums der Benediktiner in Metten studierte Georg Dengler in Regensburg Philosophie und Theologie. Im Jahr 1862 durfte er den Regensburger Bischof Ignatius von Senestrey bei seiner Reise nach Rom begleiten und empfing hier durch Kardinal Karl August von Reisach die Priesterweihe. Nach seiner Rückkehr war er zunächst in Kelheim und Deggendorf in der Seelsorge tätig. Bereits 1863 wurde er an die bischöfliche Kurie in Regensburg berufen und hier 1868 zum Domvikar und bischöflichen Zeremoniar ernannt. In seiner Zeit in Regensburg wurde Dengler immer wieder mit Entwürfen für kirchliche Einrichtungsgegenstände betraut.

Schon in Metten hatte P. Ildephons Lehner OSB das künstlerische Talent Denglers entdeckt und sein Interesse für die kirchliche Kunst geweckt, das im Priesterseminar Regensburg durch die Vorlesungen Georg Jakobs über die kirchliche Kunst vertieft wurde.

Durch die Rettung von ausgelagerten Kunstschätzen, besonders gotischen Skulpturen und Tafelbildern, blieb sein Name bis in die heutige Zeit bekannt. So kaufte Domvikar Georg Dengler auch 1883 das Kloster Reichenbach am Regen, um es vor der endgültigen Zerstörung zu bewahren. Der einzigartige romanische „schlagenden Christus“ aus der ehemaligen Benediktinerabtei Reichenbach blieb so der Nachwelt erhalten.

Als in Regensburg 1892 das alte Postgebäude südlich des Doms abgebrochen wurde, um es durch einen größeren Neubau zu ersetzen, bestand die damals bereits seit 10 Jahren genährte Hoffnung, dem Dom auf der Südseite endlich mehr Freiraum verschaffen zu können. Zusammen mit Bürgermeister Oscar von Stobäus, dem fürstlichen Baurat Max Schultze und der Verlegerfamilie Pustet gründete Dengler das sog. Comité für die Freiheit des Regensburger Domes, das dann systematische Lobbyarbeit betrieb, um die Freilegung des Domes als nationale Angelegenheit zu propagieren.[1] Letztendlich wurden die Pläne erfolgreich umgesetzt und führten in der Folge durch weitere großräumige Abrissmaßnahmen von Gebäuden südlich des Doms zum Erscheinungsbild des heutigen Domplatzes.

Der Domvikar entwarf den Plan für die Pfarrkirche „Zu den Zwölf Aposteln“ in Wunsiedel (Neugotik), der unter Leitung von Maurermeister Retsch realisiert wurde; die Einweihung erfolgte durch Bischof Ignatius von Senestrey am 15. Oktober 1884. Von Dengler stammen außerdem die Pläne für die Pfarrkirche St. Joseph in Marktredwitz, die 1894/95 unter dem örtlichen Baumeister Friedrich Mühlhöfer ausgeführt wurden. Die Weihe dieser Kirche vollzog Bischof von Senestry am 7. Oktober 1895.[2] Weiter entwarf er die Pfarrkirche Maria Virgo de Rosario in Nagel, erbaut 1894/95.

Einzelnachweise

  1. Eugen Trapp: Domplatz, Die Rückkehr des Königs. In: Stadt Regensburg, Amt für Archiv und Denkmalpflege (Hrsg.): Denkmalpflege in Regensburg. Band 12. Friedrich Pustet, Regensburg 2011, ISBN 978-3-7917-2371-6, S. 130.
  2. Kirchengeschichte auf der Homepage der Pfarrei, abgerufen am 6. Februar 2017