Georg Beer (Orgelbauer)

Johann Georg Beer (* 14. Februar 1816 in Lauterbach b. Steingaden; † 16. Januar 1876 in Erling) war ein deutscher Orgelbauer.

Leben und Wirken

Georg Beer lernte bei Joseph Pröbstl den Orgelbau und arbeitete anschließend bei Franz Joseph Schin (ca. 1787–1843) in Neuburg a.d.Donau und bei Joseph Schweinacher in Landshut. 1845 machte er sich in Erling selbständig und betrieb nebenbei noch Landwirtschaft. Bis 1875 hat er mehr als 50 Orgeln gebaut, meist mit Schleifladen.[1]

Sein Sohn Johann Georg II. († 7. April 1896) führte das Geschäft bis 1890 fort, danach übernahm der andere Sohn Roman Heinrich (* 9. August 1866 in Erling; † 23. Juli 1929 ebenda) den Betrieb. Im Jahr 1911 übergab er ihn seinem Neffen Ludwig Eisenschmid.

Ab 1870 wurden zunächst im Pedal teilweise Kegelladen gebaut, ab 1880 überwiegend ganze Orgeln mit mechanischen Kegelladen.

Werkliste (Auszug)

Kursivschreibung zeigt an, dass die Orgel nicht mehr oder nur noch der Prospekt erhalten ist. In der fünften Spalte bezeichnet die römische Zahl die Anzahl der Manuale, ein großes „P“ ein selbständiges Pedal, ein kleines "p" ein angehängtes Pedal. Die arabische Zahl gibt die Anzahl der klingenden Register an. Die letzte Spalte bietet Angaben zum Erhaltungszustand und zu Besonderheiten sowie Links mit weiterführender Information.

JahrOrtGebäudeBildManualeRegisterBemerkungen
1846PählSt. Laurentius
II/P20Orgel
1848ErlingSt. VitusI/P10
1849/1850GilchingSt. Vitus (alte Pfarrkirche)
II/P12Orgel
1853–1856FürstenfeldbruckSt. MagdalenaII/P24nicht erhalten
1856WeichsSt. Martin
II/P141922 neues Orgelwerk von G. F. Steinmeyer & Co. op. 1320 mit II/21. 1968 Umbau durch Wilhelm Stöberl.
1857StarnbergSt. JosefII/P17erhalten; 1894 Umbau durch Georg Summer → Orgel
1862RaistingSt. Remigius
I/P10
1863KlosterlechfeldWallfahrtskirche Maria Hilf
II/P181961 Umbau auf III/30 durch Gebr. Sandtner, Steinheim. 1990 Umbau auf III/28 durch Orgelbau Sandtner.
1867UnterfinningZur Schmerzhaften Muttergottes
I/P8
1868SchöngeisingSt. Johannes Baptist
I/P8Orgel
1867Arnzell (Markt Indersdorf)St. VitusI/p6erhalten; angehängtes Pedal → Orgel
1868UntermeitingenSt. StephanII/P14nicht erhalten
1871LangengeislingSt. MartinII/P17
1878Pellheim (Dachau)St. Ursula
II/P14erhalten;[2] Pedal nur bis a°
1878Inning am AmmerseeSt. Johann Baptist
II/P13erhalten → Orgel
~1880München-AubingSt. QuirinI/P11nicht erhalten; 1965 durch Neubau von Julius Zwirner ersetzt[3]
1884HohenkammerSt. Johannes EvangelistII/P17nicht erhalten; 1975 durch Neubau von Anton Staller ersetzt[4]
1887Aufkirchen (Berg)Mariä Himmelfahrt
II/P17erhalten; mech. Kegelladen → Orgel

Literatur

  • Georg Brenninger: Orgeln in Altbayern. Bruckmann, München 1982, ISBN 3-7654-1859-5.
  • Hermann Fischer: 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister 1891–1991. Orgelbau-Fachverlag Rensch, Lauffen 1991, ISBN 3-921848-18-0.
  • Hermann Fischer und Theodor Wohnhaas: Lexikon süddeutscher Orgelbauer. Florian Noetzel Verlag, Heinrichshofen-Bücher, Wilhelmshaven 1994, ISBN 3-7959-0598-2.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Orgeldatenbank Bayern online
  2. Dachau/Pellheim, St. Ursula – Organ index, die freie Orgeldatenbank. Abgerufen am 30. April 2023.
  3. München/Aubing, St. Quirin – Organ index, die freie Orgeldatenbank. Abgerufen am 30. April 2023.
  4. Hohenkammer, St. Johannes Evangelist – Organ index, die freie Orgeldatenbank. Abgerufen am 30. April 2023.

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Wallfahrtskirche Maria Hilf (Klosterlechfeld, Landkreis Augsburg, Bayerisch-Schwaben). Langhaus, Blick zur Orgel. Eigene Aufnahme, Okt. 2006 / Pilgrimage Church Klosterlechfeld near Landsberg am Lech, Bavaria, Germany. Interior, looking to the organ. Own photo, Oct. 2006
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Orgel von St. Martin in Weichs (1856, G. Beer, II/14, 1922 neues Orgelwerk von G.F. Steinmeyer op. 1320 mit II/21)
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Katholische Pfarrkirche Zur Schmerzhaften Muttergottes in Unterfinning (Finning) im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech (Bayern/Deutschland), Empore mit Orgel
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