Georg Böhning

Georg Böhning

Georg Böhning, vielfach auch: Böning (* 7. Januar 1788 in Wiesbaden; † 17. August 1849 in Rastatt) war ein deutscher Uhrmacher und Protagonist der Revolution von 1848/49. Im zeitgenössischen Schrifttum erscheint Böhning überwiegend in der Schreibweise „Böning“, oft als „der alte Böning“.[1]

Leben

Der 1788 geborene Böhning lernte zunächst das Uhrmacherhandwerk, kam jedoch wie viele Handwerker in der Zeit des Niedergangs des Feudalismus bald in Kontakt mit politischen Ideen. Er geriet dadurch in Konflikt mit dem Gesetz und wurde im Jahr 1841 vor dem Hofgericht Usingen angeklagt, Böhning wurde jedoch freigesprochen.

Als 1848 die europäische Revolutionsbewegung auch in Deutschland ausbrach, jedoch bald ins Stocken geriet, bildeten sich insbesondere im Rahmen der Reichsverfassungskampagne von 1849 Volkswehren zur Verteidigung der bedrohten Revolution, darunter schon 1848 die Bürgerwehr von Wiesbaden, wo ihr Kommandant Böhning auch den ersten Arbeiterverein der Stadt mitbegründete.[2] In diese Spätphase der Revolution fällt auch der Badische Aufstand, in dem Georg Böhning sich beteiligte. Johann Philipp Becker initiierte damals neben der regulären badischen Volkswehr auch eine sogenannte „Deutsche Legion in der Schweiz“, die wegen des starken Zulaufs durch flüchtige Demokraten aus anderen deutschen Staaten aber bald die „Flüchtlingslegion“ genannt wurde. Befehligt wurde sie von dem damals bereits 60-jährigen Georg Böhning.

Die revolutionären Truppen wurden jedoch überwältigt, und wegen seiner Beteiligung an diesen Kämpfen wurde Böhning 1849 in Rastatt standrechtlich erschossen.[3]

Literatur

  • Gerhard Beier: Georg Böhning (1788–1849). Das unbekannte Leben des ausgeforschten Uhrmachers und mobilen Perpetuisten der Revolution. In: Jahrbuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung, 1/2002, S. 135–148. (Enth. „Lebenschronik“.), auch online bei specknet.de
  • Heinrich Raab: Revolutionäre in Baden 1848/49, Kohlhammer, Stuttgart 1998, ISBN 3-17-015373-0, S. 99.
  • Otto Renkhoff: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten. 2. Auflage. Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1992. ISBN 3-922244-90-4, S. 65, Nr. 369.
  • Winfried Schüler: Das Herzogtum Nassau 1806–1866 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau. Bd. 75). Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 2006.

Einzelnachweise

  1. So z. B. in: Der bayerische Volksfreund, 21. August 1849, S. 530. Digitalisat; Bönning bei Arbeitsgemeinschaft hauptamtlicher Archivare im Städtetag Baden-Württemberg (Herausgeber): Revolution im Südwesten. Stätten der Demokratiebewegung 1848/49 in Baden-Württemberg, 2. Auflage, Karlsruhe 1998, ISBN 3-88190-219-8, S. 490
  2. Gedenk-Steinfliese in Wiesbaden nennt Böhning als Wiesbadener Kommandeur und Arbeitervereinsmitbegründer. siehe auch speck.net, Archivalien: Einstellung eines Verfahrens in Wiesbaden gegen Böhning
  3. Winfried Schüler: Das Herzogtum Nassau 1806–1866 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau. Bd. 75). Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 2006, ISBN 3-930221-16-0, S. 164.

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"W. Böning" - tatsächlich Georg Böhning oder Böning wie aus dem Kontext des Buches von Blos hervorgeht.