Geopark Ries

Der Geopark Ries ist seit Mai 2006 als Nationaler Geopark zertifiziert. Er umfasst neben dem Einschlagskrater Nördlinger Ries den Riesrand und die Gebiete mit den heute noch erhaltenen Auswurfmassen. Mit dem Geopark-Projekt soll das geologische Naturerbe stärker als zuvor der Öffentlichkeit zugänglich und für die regionale Tourismusentwicklung nutzbar gemacht werden. 2022 wurde der Geopark von der UNESCO als UNESCO Global Geopark ausgezeichnet.[1]

Geographie und Entstehung

Koordinaten: 48° 53′ N, 10° 32′ O

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Geopark Ries
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Deutschland

Mit einer Fläche von 1.800 km² ist er knapp sechs Mal so groß wie München. Im Westen begrenzt die Schwäbische Alb den Geopark Ries, im Osten geht er in die Fränkische Alb über. Das Riesereignis, der Einschlag eines Meteoriten (Asteroid) vor 14,5 Mio. Jahren, hinterließ den Einschlagskrater Nördlinger Ries. Er ist der am besten erhaltene Einschlagkrater Europas. Das Kraterbecken hat einen Durchmesser von 25 km. Der Kraterrand ragt etwa 150 m hoch auf. Der Geopark Ries ist ein bundesland- und landkreis-übergreifendes Netzwerk. Der größte Teil der Fläche liegt in Bayern, ein kleiner Teil liegt in Baden-Württemberg. Insgesamt sind fünf Landkreise mit 53 Gemeinden beteiligt. Damit ist die Ausgestaltung des Geoparks ein komplexer Entwicklungsprozess.[2]

Tourismus

(c) Tobi Merk, CC BY 3.0
Geopark-Infozentrum in Nördlingen
Geopark-Infostelle in Harburg

Ausgangspunkt für Touristen stellen die Geopark-Infozentren bzw. Infostellen dar. Infozentren sind in Nördlingen, Oettingen und Treuchtlingen. Die etwas kleineren Infostellen finden sich in Deiningen, Wemding, Monheim, Nördlingen, Kirchheim am Ries und Harburg.

Umfangreiche Informationen zur Entstehung des Rieskraters bietet das Rieskratermuseum in Nördlingen. Hier wird auf verständliche Art gezeigt, welche Auswirkungen Asteroideneinschläge auf die Landschaft haben und wie sich das Leben danach entwickelt.

Der 186 Kilometer lange Radweg Von Krater zu Krater verbindet das Nördlinger Ries mit dem Steinheimer Becken. Des Weiteren sind durch das Ferienland Donau-Ries weitere Radwege ausgeschildert, sodass ein über 1000 km langes Radwegenetz besteht.

Unterstützt wird das Angebot durch Geopark-Führer, die bei zahlreichen Führungen ihr Wissen weitergeben.

Weitere touristische Regionen sind südwestlich die Schwäbische Alb, nördlich das Fränkische Seenland und nordöstlich der Naturpark Altmühltal.

Geologie/Wandern

(c) Tobi Merk, CC BY 3.0
Geotop Lindle

Auf vier Themenwanderwegen und in sechs ausgebauten Geotopen mit Lehrpfaden können Gäste mehr über Geologie und Besiedlungsgeschichte erfahren. Weitere Wanderwege sind durch das Ferienland Donau-Ries ausgeschildert. Außerdem befinden sich fünf von Bayerns hundert schönsten Geotopen im Geopark Ries. Darunter sind unter anderem die Ofnethöhlen (Nördlingen), der Steinbruch Burschel (Hainsfarth) und der Karlsgraben (Treuchtlingen).

Themenwanderwege und Erlebnis-Geotope
Name des WanderwegsLängeStart bzw. ZielSehenswertesAnmerkungen
Schäferweg19 kmNördlingen, Alte BürgRiegerlberg, Ofnethöhlen, Alte Bürg, Adlersberg, HexenfelsenErster Geopark-Themenwanderweg, Top-Wanderweg des Ferienlands Donau-Ries
7-Hügel-Weg18 kmAlerheim, MöttingenWennenberg, Wörnitz, Rollenberg, Hexenküche
Sagenweg14 kmWemdingWaldsee, Doosweiher, Hessenbühl, Maria Brünnlein, WemdingTop-Wanderweg des Ferienlands Donau-Ries
Schwedenweg19 kmBopfingen, EderheimAlte Bürg, Albuchkein Rundweg, Marsch des schwedisch-protestantischen Heers im Dreißigjährigen Krieg
Erlebnis-Geotop Lindle3,3 bzw. 1,8 kmHolheimSteinbrüche Arlt und SieglingErstes Erlebnis-Geotop des Geoparks Ries
Geotope Klosterberg2,6 kmMaihingenHahnberg, Museum KulturLand Ries
Geotop Kalvarienberg1 kmGosheimKalvarienberg mit Kapelle
Geotope Kühstein2,7 kmMönchsdeggingenKunstwald
Geotop Glaubenberg2,7 kmGroßsorheim
Geotop Kalvarienberg Wörnitzstein1,7 kmWörnitzsteinKalvarienberg mit Kapelle, Wörnitzufer

Sehenswürdigkeiten

Literatur

  • Der Stein der Schwaben, 60 Seiten, Wilfried Rosendahl, Michael Schieber (Hrsg.), ISBN 978-3-929981-78-0, Staatsanzeiger-Verlag Stuttgart
  • Wilfried Sponsel (Hrsg.): Landkreis DONAU-RIES – Natur und Kultur einer einzigartigen Landschaft, 2008, ISBN 978-3-935438-60-5
  • Martin Kluger: Nationaler Geopark Ries, 2019, ISBN 978-3-946917-10-6.

Weblinks

Commons: GeoPark Ries – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. UNESCO designates 8 new Global Geoparks. In: unesco.org. UNESCO, 13. April 2022, abgerufen am 13. April 2022 (englisch).
  2. Informationen zum Geopark Ries. Website des Geopark Ries. Abgerufen am 8. November 2010.

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Geopark Ries Informationszentrum
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Rieskrater-Museum Nördlingen
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Geotop Lindle
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GeoPark Ries; Infostelle in Harburg (Schwaben) Donauwörther Straße 25
Nördlingen - Ofnethöhle auf dem Riegelberg 02.jpg
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Nördlingen - Ofnethöhle auf dem Riegelberg02