Geomagnetisches Institut Potsdam
Das Geomagnetische Institut Potsdam war ein 1888 gegründetes Akademieinstitut auf dem Telegrafenberg im Südwesten von Potsdam. Es bestand bis 1991 und bildet heute die Sektion Geomagnetik im GeoForschungsZentrum Potsdam.
Das Institut wurde 1888 bis 1893 errichtet und erhielt ein Observatorium zur Erforschung des Erdmagnetismus, dem auch ein Meteorologisches Observatorium angegliedert war. Es bildete zusammen mit hier schon früher gebauten Observatorien eine Art Wissenschaftspark mit einheitlicher Architektur. Dazu gehörten das 1876 errichtete Astrophysikalische Observatorium und die 1889 für die Erdmessung gegründeten Einrichtungen (Geodätisches Institut Potsdam mit Geodätisch-Astronomischen Observatorien und dem Helmertturm).
Anlässlich der Akademiereform 1969 in der DDR wurden das Geomagnetische und das Geodätische Institut mit drei weiteren Einrichtungen in Jena und Ostberlin zum Zentralinstitut für Physik der Erde (ZIPE) zusammengefasst. Heute sind sie organisatorisch dem 1992 gegründeten GFZ zugeordnet, das weitere geophysikalische Forschungsgruppen umfasst.
Der Bereich Geomagnetik bildet im GFZ die Sektion 2.3, Erdmagnetfeld. Das Hauptgebäude des früheren Geomagnetischen Instituts ist das Süringhaus, in dem auch Teile der Meteorologie untergebracht sind (letztere ist aber dem Deutschen Wetterdienst zugeordnet). Mit anderen am Telegrafenberg ansässigen Instituten des Wissenschaftsparks Albert Einstein bestehen enge Kooperationen, unter anderem mit dem Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung.
Quellen und Weblinks
- ZIPE, GFZ, Denkschrift Physik des Erdkörpers (Wiesbaden 1967)
- Die Observatorien am Telegrafenberg (Memento vom 12. Mai 2014 im Internet Archive)
- Sektion Erdmagnetfeld des GeoForschungsZentrums Potsdam
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Autor/Urheber: Sciureto, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Das Waldhaus auf dem Telegrafenberg (Potsdam), eine eisenfreie Holzkonstruktion mit einem Sockel aus äußerst schwer magnetisierbarem Trias-Sandstein, wurde am 1. Januar 1897 als Absoluthaus zur Messung der absoluten Intensität des Erdmagnetfeldes in Betrieb genommen. Es gehörte zum Geomagnetischen Observatorium Potsdam, das der Geophysiker Adolf Schmidt von 1902 bis 1928 leitete. Heute dient das Waldhaus der Palöomagnetik, deren magnetische Messungen zur Altersbestimmung von Gesteinen genutzt werden.
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Das 1888 errichtete magnetische Variationshaus gehörte zum Geomagnetischen Observatorium Potsdam, das der Geophysiker Adolf Schmit 1902 bis 1928 leitete. Beim Bau wurde auf eisenhaltige Baustoffe wie Nägel, Ziegelsteine und Zement verzichtet. Die Sandsteinblöcke (Wefenslebener Sandstein) greifen ineinander. Bindemittel ist Rüdersdorfer Kalk. Heute wird hier im Wissenschaftspark Albert Einstein der Paläomagnetismus untersucht.