Genueser Schule (Malerei)

Valerio Castello: Heilige Familie mit dem Engel, um 1645–50, Öl auf Leinwand, 74,5 × 62,5 cm, Privatsammlung

Die Genueser Schule ist eine Schule der Malerei in Genua, deren Blütezeit vom späten 16. bis frühen 18. Jahrhundert reichte. Wichtige Inspirationen gingen zu Beginn des 17. Jahrhunderts von den Flamen Peter Paul Rubens und Anthonis van Dyck[1] sowie von der lombardischen Malerei aus, besonders von Giulio Cesare Procaccini.[2] Alle drei Künstler hielten sich zeitweise in Genua auf und hinterließen dort viele Werke. Auch der Flame Cornelis de Wael lebte lange in der ligurischen Hauptstadt und hatte dort eine florierende Werkstatt. Andere auswärtige Künstler, die ebenfalls um 1620 in Genua wirkten und einen gewissen Einfluss auf die lokale Schule hatten, waren Simon Vouet und Orazio Gentileschi. Hinzu kamen einzelne Kunstwerke hochrangiger italienischer Künstler aus anderen Regionen, die ebenfalls bedeutende Impulse ausübten, wie eine stilistisch bahnbrechende Kreuzigung Federico Baroccis, die bereits ab 1596 in der Kapelle des Matteo Senarega in der Kathedrale von Genua zu sehen war,[3][4] sowie eine bedeutende Himmelfahrt Mariä (um 1616) von Guido Reni in der Chiesa del Gesù.[5]

Einige Genueser Maler wanderten aus und spielten eine bedeutende Rolle an anderen Orten, etwa Bernardo Strozzi und Giovan Battista Langetti in Venedig, Alessandro Magnasco in Mailand, oder der als Baciccia bekannte Giovanni Battista Gaulli, der einer der bedeutendsten Künstler Roms war.

Künstler

Literatur

  • Jonathan Bober, Piero Boccardo, Franco Boggero, Peter Lukehart, and Andrea Zanini (Hrsg.): A Superb Baroque: Art in Genoa, 1600–1750 (Katalog zu einer Ausstellung in der National Gallery of Art, Washington DC, vom 3. Mai bis 16. August 2020; und in den Scuderie del Quirinale, Rom, vom 3. Oktober 2020 bis 10. Januar 2021), Princeton University Press, 2020, ISBN 978-0-691-20651-6.

Einzelnachweise

  1. Susanne Albers: Kunst Genuesische Schule. Abgerufen am 25. August 2017.
  2. Anna Manzitti: Genueser Schule. In: Dizionario Biografico degli Italiani (DBI).
  3. Marylin A. Lavini - Alfredo Petrucci: BAROCCI (Baroccio), Federico, detto il Fiori. In: Alberto M. Ghisalberti (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 6: Baratteri–Bartolozzi. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1964.
  4. S. 512, in: Walter Friedlaender: Barocci (auch Baroccio), Federico, gen. Fiori da Urbino. In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 2: Antonio da Monza–Bassan. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1908, S. 511–513 (Textarchiv – Internet Archive).
  5. Giovanna Perini Folesani: Genueser Schule. In: Raffaele Romanelli (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 86: Querenghi–Rensi. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2016.

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