Gennevilliers

Gennevilliers
Gennevilliers (Frankreich)
StaatFrankreich
RegionÎle-de-France
Département (Nr.)Hauts-de-Seine (92)
ArrondissementNanterre
KantonHauptort von 2 Kantonen
GemeindeverbandMétropole du Grand Paris und
Boucle Nord de Seine
Koordinaten48° 56′ N, 2° 18′ O
Höhe21–33 m
Fläche11,64 km²
Einwohner49.410 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte4.245 Einw./km²
Postleitzahl92230
INSEE-Code
Websitewww.ville-gennevilliers.fr

Gennevilliers ist eine französische Stadt mit 49.410 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) an der Seine nordwestlich von Paris. Sie gehört zum Département Hauts-de-Seine in der Region Île-de-France. Die Einwohner werden Gennevillois genannt.

Gennevilliers ist die nördlichste Gemeinde des Départements Hauts-de-Seine.

Geschichte

Im Gebiet von Gennevilliers konnten Spuren der ersten Besiedlung bereits aus der Jungsteinzeit festgestellt werden. Ebenso zeigen keltische, römische und merowingische Münzfunde eine durchgehende Besiedlung an dieser Stelle. Die Seine spielte durch die Jahrhunderte eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung von Gennevilliers. Ackerbau, Viehzucht, Fischfang und Jagd bildeten die wirtschaftlichen Grundlagen. Bis zur Gründung einer eigenen Kirchengemeinde im Jahr 1302 gehörte das Gebiet von Gennevilliers zu Asnières.

1740 und 1910 wurde Gennevilliers nach Dammbrüchen durch Hochwasser schwer geschädigt. 1746 ließ der Herzog von Richelieu hier durch Servandoni ein Schloss bauen. Dort empfing er Maria Leszczyńska, Ludwig XV. und Madame de Pompadour zu Jagdgesellschaften in die nahe gelegenen Wälder. Im Landhaus des Grafen von Vaudreuil fand am 27. September 1783 die erste nichtöffentliche Aufführung der Komödie Le mariage de Figaro (Figaros Hochzeit) von Beaumarchais statt.

Die industrielle Entwicklung von Gennevilliers begann erst Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts. Durch den Anschluss an das Eisenbahnnetz 1909 entwickelte sich Gennevilliers zum industriellen Zentrum der Region. Besonders Zulieferfirmen der Automobilindustrie siedelten sich hier an. In den 1920er und 1930er Jahren wandelte sich die eher ländliche Gemeinde zu einer Arbeiterstadt, mit der ein Bevölkerungszuzug aus ganz Frankreich und aus Nordafrika einherging. Heute ist die selbstständige Gemeinde als Vorort mit Paris verschmolzen.

Wirtschaft

Binnenhafen Gennevilliers

Auf Grund der guten Infrastruktur und der Nähe zur französischen Hauptstadt ist Gennevilliers ein wichtiges Industriezentrum der Region. Es ist der Standort des größten Binnenhafens der Île-de-France. Zu den Umschlagsgütern zählen Fahrzeuge, Maschinen, Kohle, Erdölerzeugnisse, Abfall, Erze, Stahl und Agrarprodukte. Gennevilliers ist Sitz von Prisma Media, einem der größten Zeitschriftenverlage in Frankreich.

Verkehr

Gennevilliers ist eine der nördlichen Endstationen der Linie 13 der Pariser Metro wie auch der Linie 1 der Pariser Straßenbahn.

Städtepartnerschaften

Persönlichkeiten

  • Auguste Manet (1797–1862), Jurist und Ritter der Ehrenlegion, wurde in Gennevilliers geboren
  • Gustave Caillebotte (1848–1894), Maler des Impressionismus, starb in Gennevilliers
  • René Grignon (1950–2018), Radrennfahrer
  • Isabelle Adjani (* 1955), Schauspielerin, wuchs in Gennevilliers auf
  • Thierry Vigneron (* 1960), Stabhochspringer, wurde in Gennevilliers geboren
  • Bruno Le Roux (* 1965), französischer Politiker, wurde in Gennevilliers geboren
  • Roschdy Zem (* 1965), Schauspieler und Regisseur, wurde in Gennevilliers geboren
  • Anthony Langella (* 1974), Radrennfahrer, wurde in Gennevilliers geboren
  • Lamya Essemlali (* 1979), Umweltschützerin und Antispeziesistin, wurde in Gennevilliers geboren
  • Édouard Roger-Vasselin (* 1983), Tennisspieler, wurde in Gennevilliers geboren
  • Garra Dembélé (* 1986), Fußballspieler, wurde in Gennevilliers geboren
  • David N’Gog (* 1989), Fußballspieler, wurde in Gennevilliers geboren
  • Heuss l’Enfoiré (* 1992), Rapper, wurde in Gennevilliers geboren

Gennevilliers in der Malerei

Der Künstler Hervé Di Rosa, ein Pionier der Art modeste, gestaltete zuletzt den Eingangsbereich des Centre socio-culturel Aimé Césaire.[1] Der Ruf von Gennevilliers als Ort der Freilichtmalerei wurde hingegen schon am Ende des 19. Jahrhunderts begründet, als sich hier so bedeutende Impressionisten wie Paul Cézanne, Claude Monet, Berthe Morisot, Auguste Renoir und Alfred Sisley einfanden. Die Familie Manet verfügte hier über Grundbesitz und auch Gustave Caillebotte wohnte in Gennevilliers. Hier entstanden, wie im gegenüberliegenden Argenteuil, zahlreiche ihrer Werke.

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes des Hauts-de-Seine. Flohic Éditions, 2. Auflage, Charenton-le-Pont 1993, ISBN 2-908958-95-3, S. 202–211.
Commons: Gennevilliers – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Mauricette Feuillas, Pierre-Henry Frangne, Josette Rasle (Hrsg.): Faites vos voeux! – Ex-voto d’artistes contemporains. (Ausstellungskatalog). Éditions Snoeck/L’Adresse Musée de la Poste, Paris 2014, ISBN 978-94-6161-175-8, S. 33.

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