Generalgouvernement (Russland)
Als Generalgouvernement (oft auch Kraj genannt) wurden die von 1775 bis 1917 in Russland aus der Zusammenfassung mehrerer Gouvernements bestehenden Verwaltungseinheiten bezeichnet, denen ein Generalgouverneur vorstand. In der Regel waren sie mit einem Militärbezirk deckungsgleich, dessen Kommandeur zugleich das Amt des Generalgouverneurs innehatte. Gegen Ende des Russischen Reichs wurde dieses System schrittweise zurückgedrängt.
1895 bestanden folgende Generalgouvernements:
- Generalgouvernement Warschau oder Weichselgouvernement
- Generalgouvernement Wilna
- Generalgouvernement Kiew oder Kleinrussland mit Wolhynien und Podolien
- Auch das Großfürstentum Finnland bildete ein Generalgouvernement.
Im asiatischen Teil gab es:
- Generalgouvernement Kaukasien
- Generalgouvernement der Steppe (nordöstliches Zentralasien)
- Generalgouvernement Turkestan (südliches Zentralasien)
- Generalgouvernement Irkutsk (oder Ostsibirien)
- Generalgouvernement Amur
Daneben gab es einen Generalgouverneur von Moskau, was aber lediglich ein Ehrentitel war.
Literatur
Meyers Konversations-Lexikon, Leipzig und Wien 1897, 5. Aufl., Bd. 14, S. 1069