Gemeindegebietsreform in Sachsen-Anhalt 2004/2005

Um die Verwaltungskraft der bestehenden Verwaltungsgemeinschaften (VG) zu stärken, beschloss die Landesregierung von Sachsen-Anhalt die für diesen Gemeindeverband geforderte Mindesteinwohnerzahl von 5000 auf 10000 zu erhöhen. Aufgrund einer landesweit unterdurchschnittlichen Bevölkerungsdichte konnte die Gesamteinwohnerzahl auch weiterhin unter 10.000 liegen, durfte 5000 aber nicht unterschreiten. Diese Änderung der Gemeindeordnung für das Land Sachsen-Anhalt führte landesweit zu einer ganzen Reihe von Auflösungen und Neugründungen von Verwaltungsgemeinschaften.

Im Rahmen dieser Reform entschlossen sich die Mitgliedsgemeinden einzelner Verwaltungsgemeinschaften freiwillig zur Aufgabe der Selbstständigkeit und Bildung einer (verwaltungsgemeinschaftsfreien) Einheitsgemeinde. Solche bestehenden oder neu gegründeten Einheitsgemeinden mussten mindestens 8000 Einwohner aufweisen. Im Falle des Unterschreitens dieser Einwohnerzahl war eine Zuordnung zu einer Verwaltungsgemeinschaft vorgesehen, bei der die ehemalige Einheitsgemeinde Trägergemeinde wurde.

Altmarkkreis Salzwedel

Landkreis Anhalt-Zerbst

Landkreis Aschersleben-Staßfurt

Landkreis Bernburg

Landkreis Bitterfeld

  • Bildung der VG Bitterfeld (1. Januar 2005) aus:
  • Bildung der VG Muldestausee-Schmerzbach (1. Januar 2005) aus:
    • allen Gemeinden der aufgelösten VG Schmerzbach
    • den Gemeinden Muldenstein und Pouch der aufgelösten VG Muldestausee
  • Erweiterung der VG Raguhn um die Stadt Jeßnitz der aufgelösten VG Jeßnitz-Bobbau (1. Januar 2005)
  • Erweiterung VG Wolfen um die Gemeinde Bobbau der aufgelösten VG Jeßnitz-Bobbau (1. Januar 2005)
  • Bildung der Einheitsgemeinde Stadt Zörbig durch Zusammenschluss der Gemeinden der aufgelösten VG Zörbig (1. Januar 2005)

Bördekreis

  • Bildung der VG „Börde“ Wanzleben aus allen Gemeinden der aufgelösten VGs „Börde“ Seehausen/Klein Wanzleben und Sarretal-Wanzleben (1. Januar 2004)
  • Bildung der VG Obere Aller aus allen Gemeinden der aufgelösten VGs Allerquelle, Hötensleber Winkel und Ost-Lappwald sowie der bisherigen Einheitsgemeinde Wefensleben (1. Januar 2005)
  • Bildung der VG Westliche Börde aus allen Gemeinden der aufgelösten VGs Gröningen und Hamersleben (1. Januar 2005)

Burgenlandkreis

Landkreis Halberstadt

  • Bildung der VG Bode-Holtemme aus allen Gemeinden der aufgelösten VGs Schwanebeck und Untere Bode (1. Januar 2005)
  • Bildung der VG Osterwieck-Fallstein aus allen Gemeinden der aufgelösten VG Osterwieck und der bisherigen Einheitsgemeinde Aue-Fallstein (1. Januar 2005)

Landkreis Jerichower Land

Landkreis Köthen

Landkreis Mansfelder Land

Landkreis Merseburg-Querfurt

  • Bildung der Einheitsgemeinde Stadt Braunsbedra durch Zusammenschluss aller Gemeinden der aufgelösten VG Unteres Geiseltal (1. Januar 2004)
  • Erweiterung der Einheitsgemeinde Stadt Querfurt durch Eingemeindung aller Gemeinden der aufgelösten VG Forst Hermannseck (1. Januar 2004)
  1. a b Nach erfolgreicher Klage der Gemeinde Delitz am Berge vor dem Verwaltungsgericht Halle bestand die VG Laucha-Schwarzeiche seit dem 5. April 2005 mit den beiden Gemeinden Delitz am Berge und Schafstädt noch bis zum 31. Dezember 2007 fort.

Landkreis Quedlinburg

  • Quedlinburg (aus der aufgelösten VG Quedlinburg) wird Einheitsgemeinde (1. Januar 2004)
  • Erweiterung der VG Thale um die Gemeinde Westerhausen der aufgelösten VG Quedlinburg (1. Januar 2004)

Saalkreis

Landkreis Sangerhausen

  • Bildung der Einheitsgemeinde Stadt Sangerhausen (1. Oktober 2005) durch:
    • Zusammenschluss aller Gemeinden der aufgelösten VG Sangerhausen und
    • Eingemeindung der Gemeinden Breitenbach, Großleinungen und Wolfsberg der VG Roßla-Südharz

Landkreis Schönebeck

Landkreis Stendal

Landkreis Weißenfels

Landkreis Wernigerode

  • Erweiterung der VG Nordharz um die bisherige Einheitsgemeinde Derenburg (1. Dezember 2005)

Landkreis Wittenberg

  • Erweiterung der Einheitsgemeinde Stadt Jessen (Elster) durch Eingemeindung der Gemeinde Rade der VG Elster-Seyda-Klöden (1. Juli 2004)
  • Erweiterung der VG Tor zur Dübener Heide um alle Gemeinden der aufgelösten VG Zschornewitz-Möhlau (1. Juli 2004)
  • Bildung der VG Annaburg-Prettin aus allen Gemeinden der aufgelösten VGs Annaburg und Heideck-Prettin (1. Januar 2005)
  • Bildung der VG Elbaue-Fläming aus allen Gemeinden der aufgelösten VGs Elster-Seyda-Klöden, Mühlengrund, Südfläming und Zahna (1. Januar 2005)
  • Neubildung der VG Kemberg aus allen Gemeinden der aufgelösten VGs Bergwitzsee und Kemberg (1. Januar 2005)
  • Bildung der VG Kurregion Elbe-Heideland aus allen Gemeinden der aufgelösten VGs Bad Schmiedeberg und Elbe-Heideland-Gemeinden (1. Januar 2005)