Geleitzug RA 64

Frachter des RA 64 …
… in schwerer See
Die Geleitträger HMS Campania und …
… HMS Nairana sicherten mit ihren Flugzeugen das Geleit

Der Geleitzug RA 64 war ein alliierter Nordmeergeleitzug, der im Februar 1945 im sowjetischen Murmansk zusammengestellt wurde und weitestgehend ohne Ladung ins schottische Loch Ewe fuhr. Die Alliierten verloren durch U-Boote und Flugzeuge zwei Frachter mit 14.353 BRT und zwei Geleitfahrzeuge, während auf deutscher Seite sechs Flugzeuge verlorengingen.

Zusammensetzung und Sicherung

Der Geleitzug RA 64 setzte sich aus 33 Frachtschiffen zusammen. Am 17. Februar 1945 verließen sie die Murmansk vorgelagerte Kola-Bucht (Lage) in Richtung Loch Ewe (Lage). Kommodore des Konvois des Konvois war Captain E. Ullring, der sich auf der Samaritan eingeschifft hatte. Die Sicherung übernahmen der britische Kreuzer Bellona, die britischen Geleitträger Campania und Nairana, die britischen Zerstörer Onslow, Onslaught, Opportune, Orwell, Serapis, Zambesi, Zealous, Zest, Whitehall und der kanadische Zerstörer Sioux, die britischen Sloops Cygnet, Lapwing und Lark, die britischen Korvetten Alnwick Castle, Bamborough Castle, Bluebell und Rhododendron. Vom 25. bis 27. Februar unterstützten die britischen Zerstörer Myngs, Cavalier und Scorpion, vom 26. bis 27. Februar die Zebra die Geleitsicherung.[1]

Name[2]TypFlaggeVermessung in BRTVerbleib[1]
Alanson B HoughtonFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7176
Benjamin H HillFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7198
Black RangerFrachterVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich3417
British PromiseFrachterVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich8443
Caesar RodneyFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7191
Charles M Schwab IIFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7191
Charles ScribnerFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7167
Crosby S NoyesFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7176
Edmund FannigFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7176
Empire ArcherFrachterVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich7031
Empire CeliaFrachterVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich7025
Francis C HarringtonFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7176
George H PendltonFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7176
Henry BaconFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7177am 23. Februar durch KG 26 versenkt (Lage)
Henry VillardFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7176
Henry WynkoopFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7176
IdefjordFrachterNorwegen Norwegen4287
J D YaegerFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7247
James KernyFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7210
John A QuitmanFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7176
John IrelandFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7247
John La FargeFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7167
Jose MartiFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7176
Joshua W AlexanderFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7176
Lebaron Russel BriggsFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7176
NacellaFrachterVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich8196
Paul H HaarwoodFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten6610
Philip F ThomasFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7176
R Ney McNeelyFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7198
SamaritanFrachterVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich7219
Silas Weir MitchelFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7176
Thomas ScottFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7176am 17. Februar durch U 986 versenkt (Lage)
Warren DelanoFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7210

Verlauf

Am 17. Februar 1945 – noch während der Geleitzug zusammengestellt wurde – griff U 986 die Sloop Lark (Lage) an. Schwer getroffen wurde sie auf Grund gesetzt und zum Totalverlust erklärt. Bei einem weiteren Angriff traf U 968 den Frachter Thomas Scott (7176 BRT), der am Haken des Zerstörers Schestki und eines Schleppers sank. Ebenfalls noch am 17. Februar torpedierte U 711 die Korvette Bluebell (Lage), die so schnell sank, dass nur ein Mann gerettet werden konnte. Am 18. Februar verloren die U-Boote den Kontakt zum Geleitzug. Daraufhin wurden U 286, U 711, U 716, U 307, U 968 und U 992 in der Bärenenge platziert, nahmen ihn aber nicht mehr auf. Am 20. Februar erfasste die deutsche Luftaufklärung den Konvoi erneut. Daraufhin starteten 40 Junkers Ju 88-Torpedoflugzeuge des Kampfgeschwaders 26 von Trondheim (Lage) aus und griffen an. Trotz des Verlustes von sechs Flugzeugen erreichten sie nichts. Die inzwischen herangeführten U-Boote kamen ebenfalls nicht in Schussposition. Bei einem weiteren Angriff versenkte die 8. Staffel des Kampfgeschwaders 26 am 23. Februar den Nachzügler Henry Bacon (7177 BRT), das letzte von deutschen Flugzeugen im Zweiten Weltkrieg versenkte Schiff. Am 28. Februar erreichte der Geleitzug das schottische Loch Ewe. Er verlor zwei Frachter mit insgesamt 14.353 BRT und zwei Geleitfahrzeuge.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Chronik des Seekrieges 1939–1945, Februar 1945. Abgerufen am 18. Januar 2017.
  2. Arnold Hague: Arnold Hague Convoy Database, RA Convoy Series. Abgerufen am 18. Januar 2017 (englisch).

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Convoys To Russia during the Second World War - Convoy Ra64, 17 - 28 February 1945
A merchant ship in convoy RA64 sails through heavy seas in the Arctic Ocean.
Convoys To Russia during the Second World War - Convoy Ra64, 17 - 28 February 1945 A27518.jpg
Convoys To Russia during the Second World War - Convoy Ra64, 17 - 28 February 1945
Homeward bound, a Liberty Ship in convoy RA64 sails through heavy seas in the Arctic Ocean.
Civil Ensign of the United Kingdom.svg
Red Ensign, Handelsflagge des Vereinigten Königreichs
HMS Nairana.jpg
Royal Navy escort aircraft carrier HMS Nairana under way with Sea Hurricanes on her foredeck. She was transferred to the Royal Netherlands Navy in 1946 and was renamed HNLMS Karel Doorman (QH1).
HMS Campania (D48) at anchor 1944.jpg
The Royal Navy escort carrier HMS Campania (D48) at anchor. Seven Fairey Swordfish and three Grumman Wildcat aircraft are visible on deck.