Geleitzug HX 65

Der Geleitzug HX 65 war ein alliierter Geleitzug der HX-Geleitzugserie zur Versorgung Großbritanniens im Zweiten Weltkrieg. Er fuhr am 12. August 1940 im kanadischen Halifax ab und traf am 27. August in Liverpool ein. Die Alliierten verloren durch deutsche U-Boote und Flugzeuge acht Frachtschiffe mit 53.756 BRT.

Zusammensetzung und Sicherung

Zerstörer Saguenay

Der Geleitzug HX 65 setzte sich aus 51 Frachtschiffen zusammen. Am 12. August 1940 verließen sie Halifax (Lage) in Richtung Liverpool (Lage). Ein Teilgeleit fuhr weiter nach Methil (Lage). Kommodore des Konvois war Vice-Admiral B. G. Washington, der sich auf der Harpalyce eingeschifft hatte. Nach dem Auslaufen sicherten die kanadischen Zerstörer Assiniboine und Saguenay und die Hilfskriegsschiffe French und Laurier einige Tage den Konvoi. Währenddessen blieb der britische Hilfskreuzer Voltaire bis zum 23. August als Sicherung da. Ab dem 20. August übernahmen die britische Korvette Godetia und ab dem 24. August zusätzlich der kanadische Zerstörer Skeena und der britische Zerstörer Westcott sowie ab dem 26. August noch die britischen Zerstörer Jaguar und Javelin sowie die britische Sloop Lowestoft den Geleitschutz.[1]

NameFlaggeVermessung in BRTVerbleib[1]
AgapenorVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich7.391
Alfred OlsenNorwegen Norwegen8.817
Anna MazarakiGriechenland Griechenland5.411
Aspasia NomikosGriechenland Griechenland4.855
AthelcrestVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich6.825am 25. August von U 48 versenkt (Lage)
AtlanticVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich5.414
Axel JohnsonSchweden Schweden4.915
BlairathollVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich3.319
British LordVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich6.098
Canford ChineVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich3.364
Cape YorkVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich5.027am 26. August durch Küsten-Flieger-Gruppe 506 versenkt (Lage)
CetusVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich2.614
ChamaVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich8.077
City of HankowVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich7.360
ConusVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich8.123
CymbulaVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich8.082
EclipseVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich9.767
Empire MerlinVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich5.763am 25. August von U 48 versenkt (Lage)
F J WolfeVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich12.190
FernbankVereinigte Staaten Vereinigte Staaten4.333
FircrestVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich5.394am 25. August von U 124 versenkt (Lage)
GardNorwegen Norwegen8.259
GitanoVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich3.956
HarpalyceVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich5.169am 25. August von U 124 versenkt (Lage)
HousatonicVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich5.559
InverleeVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich9.158
JunoVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich1.763
La BreaVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich6.665am 24. August von U 48 versenkt (Lage)
LodestoneVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich4.877
Manchester MerchantVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich7.264
MaplewoodVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich4.566
NellieGriechenland Griechenland4.826
NerissaVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich5.583
NikoklisGriechenland Griechenland3.576
NordlysVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich3.762
PectenVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich7.468am 25. August von U 57 versenkt (Lage)
Prins MauritsNiederlande Niederlande1.287
RangitaneVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich16.712
ReedpoolVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich4.848
Regent PantherVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich9.556
RemueraVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich11.445am 26. August durch Küsten-Flieger-Gruppe 506 versenkt (Lage)
SitalaVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich6.218
SolariumVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich6.239
StakesbyVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich3.900
StatesmanVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich7.939
TariaNiederlande Niederlande10.354
Torr HeadVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich5.021
TorvangerNorwegen Norwegen6.568
UskbridgeVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich2.715
Welsh PrinceVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich5.148
WinkleighVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich5.468

Verlauf

Im Verlaufe des 24. August 1940 war der Geleitzug im Bereich der Western Approaches geteilt worden. Ein Teil (manchmal als Geleitzug HX 65A bezeichnet) lief in Richtung Methil an der schottischen Ostküste weiter, während der andere Teil nach Liverpool fuhr. Zwei Schiffe, die aufgrund von Maschinenproblemen den Geleitzug verließen, wurden als Nachzügler versenkt. So am 24. August der Tanker La Brea, der mit Öl und Treibstoff beladen war und am 24. August durch das deutsche Unterseeboot U 48 zerstört wurde. Ein weiterer Nachzügler war der Tanker Pecten, den U 57 am 25. August versenkte. Dabei starben 48 der 56 Seeleute. Am Morgen des 25. August sichtete U 48 den Geleitzug und schoss mit Torpedos auf den britischen Tanker Athelcrest, wobei 30 der 36 Besatzungsmitglieder getötet wurden. Der Tanker, der irreparabel beschädigt war, wurde von der Godetia versenkt. Anschließend versenkte U 48 den britischen Frachter Empire Merlin, der Schwefel geladen hatte, unter Verlust von 35 Mann der 36-köpfigen Besatzung. Am Abend erreichte U 124 den Geleitzug nördlich der Hebriden und griff über Wasser an. Dabei gingen die zwei Hecktorpedos, die auf ein Geleitfahrzeug zielten, vorbei. Anschließend schoss U 124 die vier Bugtorpedos auf vier verschiedene Schiffe. Dabei sanken die Fircrest unter Verlust der gesamten 39-köpfigen Besatzung und die Harpalyce, die Stahl geladen hatte und 37 ihrer 42 Besatzungsmitglieder mit in die Tiefe nahm. Die ebenfalls getroffene Stakesby wurde nur beschädigt und konnte gerettet werden.[2] Am Folgetag erreichten vier Heinkel He 115 der Küsten-Flieger-Gruppe 506 den Konvoi und versenkten mit Torpedos das Passagierschiff Remuera, von der die gesamte Besatzung gerettet wurde. Bei einem weiteren Luftangriff von acht Junkers Ju 88, ebenfalls von der Kü.Fl.Gr. 506, wurde der Frachter Cape York so schwer beschädigt, dass er am Folgetag aufgegeben werden musste.[3]

Einzelnachweise

  1. a b Arnold Hague Convoy Database, abgerufen am 6. Mai 2020.
  2. Clay Blair: Der U-Boot-Krieg, Die Jäger 1939–1942, Wilhelm Heine Verlag, München 1998, ISBN 3-453-16059-2, S. 227.
  3. Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Chronik des Seekrieges 1939–1945, August 1940, abgerufen am 11. Mai 2020.

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