Geleitzug HX 231

Der Geleitzug HX 231 war ein alliierter Geleitzug der HX-Geleitzugserie zur Versorgung Großbritanniens im Zweiten Weltkrieg. Er fuhr am 25. März 1943 in New York ab und traf am 10. April in Liverpool ein. Die Alliierten verloren durch deutsche U-Boote sechs Frachtschiffe mit 41.500 BRT, während auf deutscher Seite zwei U-Boote verloren gingen.

Zusammensetzung und Sicherung

Der Geleitzug HX 231 setzte sich aus 62 Frachtschiffen zusammen. Am 25. März 1943 verließen sie New York (Lage) in Richtung Liverpool (Lage). Kommodore des Konvois war Admiral C G Ramsey, der sich auf der Tyndareus eingeschifft hatte. Vom Auslaufen bis zum 31. April sicherte lediglich einzelne Sicherungsfahrzeuge den Konvoi. Ab 31. April übernahm die britische Escort Group B7 (Cdr. Gretton) mit der Fregatte Tay, dem Zerstörer Vidette und den Korvetten Alisma, Pink, Snowflake und Loosestrife das Geleit bis nach Liverpool.[1]

Name[2]FlaggeVermessung in BRTVerbleib[1]
AmastraVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich8.031
AncylusVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich8.017
ArubaNiederlande Niederlande3.979
AsbjornVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich4.387
AthelregentVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich8.881
AthosNorwegen Norwegen8.267
AtlantidaHonduras Honduras4.191
BeaverhillVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich10.041
BlitarNiederlande Niederlande7.065am 5. April von U 632 versenkt (Lage)
British ArdourVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich7.124am 5. April von U 706 versenkt (Lage)
British ConfidenceVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich8.494
City of LyonsVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich7.063
Clan CameronVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich7.243
Eli WhitneyVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7.181
Empire ChiefVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich8.040
Empire ColeridgeVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich9.798
Empire DickensVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich9.819
Empire MarvellVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich9.812
ErinVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich5.841
Esso DoverVereinigte Staaten Vereinigte Staaten8.880
F J WolfeVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich12.190
Fort FinlayVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich7.134
Fort JemsegVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich7.134
Fort ThompsonVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich7.134
Geo W McKnightVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich12.502
GeorgianVereinigte Staaten Vereinigte Staaten5.825
Jamaica PlanterVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich4.098
Joel R PoinsettVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7.176
KatyNorwegen Norwegen6.825
KentVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich8.697
Lady RodneyVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich8.194
LaurelwoodVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich7.347
LochmonarVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich9.412
Manchester PortVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich7.071
MobilgasVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich9.925
MosdaleNorwegen Norwegen3.022
NassaVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich8.134
Noah WebsterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7.176
NorheimNorwegen Norwegen9.816
NorvinnPanama Panama6.322
Ocean VolunteerVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich7.174
OrnefjellNorwegen Norwegen1.334
PandorianVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich4.159
Pierre SouleVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7.191
PleiadesVereinigte Staaten Vereinigte Staaten3.600
Port SydneyVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich9.129
Raphael SemmesVereinigte Staaten Vereinigte Staaten6.165
ReinholtNorwegen Norwegen4.799
SallandNiederlande Niederlande6.447
SalutaVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich6261
San AdolfoVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich7.365
San AmbrosioVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich7.410
Santa MariaVereinigte Staaten Vereinigte Staaten6.507
ScebeliNorwegen Norwegen3.025
ShillongVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich5.529am 5. April von U 635 versenkt (Lage)
SlemmestadNorwegen Norwegen4.258
SovacVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich6.724
Stephen C FosterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7.106
SunoilVereinigte Staaten Vereinigte Staaten9.005am 5. April von U 563 versenkt (Lage)
Thomas SumterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7.177
TjibadakNiederlande Niederlande7.083
Torr HeadVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich5.021
TulsaVereinigte Staaten Vereinigte Staaten5.083
TyndareusVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich11.361
USS MerakVereinigte Staaten Vereinigte Staaten6.982
VaalarenSchweden Schweden3.406am 5. April von U 229 versenkt (Lage)
WaroongaVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich9.365am 5. April von U 635 versenkt (Lage)
William MulhollandVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7.176
William WhippleVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7.181

Verlauf

Am 4. April 1943 sichtete das deutsche U-Boot U 530, das auf dem Rückmarsch vom Operationsgebiet zu seiner Basis in Frankreich war, den Konvoi. Daraufhin wurden U 229 und U 532 ebenfalls auf ihn angesetzt. Bis zum Einbruch der Dunkelheit erreichen weitere drei Boote und noch zwei Boote in der Nacht den Geleitzug. In der Nacht erfolgte durch U 635 ein Angriff auf die Shillong die unter dem Verlust von 71 ihrer 78 Crewmitglieder sank. Anschließend versenkte U 635 den Frachter Waroonga der 19 von 132 Personen mit in die Tiefe nahm. Darauf folgend zerstörte U 229, den schwedischen Frachter Valaaren, der dem Konvoi hinterher hing. Dabei wurde die gesamte 38-köpfige Besatzung getötet. In der Zwischenzeit orteten die alliierten Sicherungsfahrzeuge U 572 bei einem Angriffsversuch und rammten es. Am Tage des 5. Aprils erschienen mehrere Consolidated B-24 „Liberator“ des RAF-Squadron 86 und versuchten weitere U-Boot-Angriffe zu vereiteln. Trotzdem gelang es U 563 den Tanker Sunoil, der wegen eines Maschinenschadens etwas zurückgefallen war, zu torpedieren und zu beschädigen. Später versenkte ihn U 530 unter Verlust der gesamten 69 Mann starken Besatzung. Am Nachmittag kam U 706 auf den Tanker British Ardour zum Schuss und versenkte ihn, wobei die gesamte Besatzung gerettet werden konnte. Währenddessen versenkte eine „Liberator“ des RAF-Squadron 120, nahe dem Konvoi, U 635 (Lage) mit der gesamten 47-köpfigen Besatzung. In der Nacht zum 6. April traf U 632 den Frachter Blitar der daraufhin sank und 26 Seeleute mit in die Tiefe riss. Als U 632 (Lage) dann am Nachmittag des 6. April einen weiteren Angriff starten wollte erwischte es eine Liberator des RAF-Squadron 86 mit Wasserbomben, worauf es schnell sank und die gesamte Besatzung von 48 Mann getötet wurde. Es folgten weitere Angriffe von alliierten Flugzeugen und Sicherungsfahrzeugen auf U 306 und U 594, die dabei leicht beschädigt wurden. Inzwischen traf die 4th Support Group mit den Zerstörern Inglefield, Fury, Eclipse und Icarus beim Konvoi ein und drängte zusammen mit der Luftsicherung die fühlungshaltenden U-Boote U 270, U 229, U 564, U 134, U 563 und am 7. April morgens U 260 ab. Insgesamt wurden sechs Schiffe mit 41.494 BRT versenkt.[3]

Einzelnachweise

  1. a b Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Chronik des Seekrieges 1939–1945, April 1943, abgerufen am 5. Mai 2020.
  2. Arnold Hague Convoy Database, abgerufen am 6. Mai 2020.
  3. Clay Blair: Der U-Boot-Krieg, Die Gejagten 1942–1945, Wilhelm Heine Verlag, München 1998, ISBN 3-453-16059-2, S. 341–342.

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