Geleitzug HX 126

Der Geleitzug HX 126 war ein alliierter Geleitzug der HX-Geleitzugserie zur Versorgung Großbritanniens im Zweiten Weltkrieg. Er fuhr am 10. Mai 1941 in Halifax ab und traf am 28. Mai in Liverpool ein. Die Alliierten verloren durch deutsche U-Boote neun Frachtschiffe mit 54.451 BRT, während es auf deutscher Seite keine Verluste gab. Damit war der HX 126 einer der verlustreichsten HX-Geleitzüge.

Zusammensetzung und Sicherung

Hilfskreuzer Aurania

Der Geleitzug HX 126 setzte sich aus 37 Frachtschiffen zusammen. Am 10. Mai 1941 verließen sie das kanadische Halifax (Lage) in Richtung Liverpool (Lage). Kommodore des Konvois war Rear Admiral F B Watson, der sich auf der Hindustan eingeschifft hatte. Vom Auslaufen bis zum 20. Mai sicherte lediglich der britische Hilfskreuzer Aurania und das U-Boot Tribune den Konvoi. Ab 20. Mai übernahm zusätzlich eine lokale Eskorte, bestehend aus den britischen Zerstörern Burnham und Burwell, dem Flottillenführer Malcom, den Korvetten Arabis, Heliotrope und Mallow, sowie der Sloop Verbena die Sicherung. Weitere Sicherungsschiffe folgten in den nächsten Tagen.[1]

Name[2]FlaggeVermessung in BRTVerbleib[1]
AthelprincessVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich8.882
BarnbyVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich4.813am 22. Mai von U 111 versenkt (Lage)
Baron CarnegieVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich3.178
Bente MaerskVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich5.722
British FreedomVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich6.985
British SecurityVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich8.470am 20. Mai von U 556 versenkt (Lage)
British SplendourVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich7.138
CockaponsetVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich5.995am 20. Mai von U 556 versenkt (Lage)
Darlington CourtVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich4.974am 20. Mai von U 556 versenkt (Lage)
DorelianVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich6.431
EemlandNiederlande Niederlande4.188
ElusaNiederlande Niederlande6.235am 21. Mai von U 93 versenkt (Lage)
Empire KuduVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich6.622
GretavaleVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich4.586
Hada CountyNorwegen Norwegen4.853
HarpagusVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich5.173am 20. Mai von U 109 versenkt (Lage)
HavstenNorwegen Norwegen6.161
HindustanVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich5.245
John PedersenNorwegen Norwegen6.128am 20. Mai von U 94 versenkt (Lage)
KarabaghVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich6.427
MarconiVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich7.402am 21. Mai von U 98 versenkt (Lage)
MorgenenNorwegen Norwegen7.093
NicoyaVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich5.364
Norman MonarchVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich4.718am 20. Mai von U 94 versenkt (Lage)
Regent PantherVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich9.556
RiberaVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich5.559
RosewoodVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich5.989
RothermereVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich5.356am 20. Mai von U 98 versenkt (Lage)
SalandoNiederlande Niederlande5.272
TongariroVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich8.720
TowardVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich1.571
WestportVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich5.665
Winona CountyVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich6.159

Verlauf

Am späten Nachmittag des 19. Mai sichtete das deutsche U-Boot U 94 den Konvoi, der zu diesem Zeitpunkt nur durch den britischen Hilfskreuzer Aurania und das britische U-Boot Tribune gesichert wurde. Nachdem aufgrund der Peilsignale von U 94 weitere deutsche U-Boote den Geleitzug erreicht hatten, griff U 94 am 20. Mai die Norman Monarch (4.718 BRT), die mit Getreide beladen war, an und versenkte sie. Alle 48 Crewmitglieder konnten gerettet werden. Nachdem die Fühlung zum Konvoi kurzzeitig verloren ging fand U 556 ihn gegen Mittag wieder und versenkte die Darlington Court (4.974 BRT) mit einer Weizenladung, den Tanker British Security (8.470 BRT) mit einer Benzinladung und die Cockaponset (5.995 BRT) mit einer Stahlladung. Dabei ließ die gesamte 53-köpfige Besatzung des Tankers ihr Leben, während von der Darlington Court 12 von 37 und bei der Cockapenset die gesamte Crew gerettet werden konnte. Am Abend des 20. Mai waren U 94, U 98, U 109 und U 111 herangekommen und griffen ebenfalls an. U 98 versenkte den Frachter Rothermere (5.356), unter Verlust von 22 Seemännern, der mit einer Ladung Stahl und Papier unterwegs war. U 94 torpedierte den norwegischen Tanker John Pedersen (6128 BRT), der zusätzlich zu seiner Ladung von Treibstoff und Erdöl 22 Besatzungsangehörige mit in die Tiefe nahm. U 109 traf und versenkte den Frachter Harpagus (5.173 BRT) der Weizen geladen hatte. Von den 90 Männern an Bord (davon 48 Gerettete der Norman Monarch) überlebten 58 die Versenkung nicht. In den frühen Morgenstunden des 21. Mai versenkte U 98 noch den britischen Frachter Marconi (7.402 BRT) und U 93 den niederländischen Tanker Elusa (6.235). Inzwischen hatten mehrere britische Sicherungsfahrzeuge den Konvoi erreicht. Bis zum 22. Mai kamen noch die U-Boote U 46, U 66, U 74, U 94 und U 557 an den inzwischen zerstreuten Geleitzug heran. U 111 gelang es noch, die britische Barnby (4.813 BRT) mit einer Ladung Mehl zu versenken. Bis auf einen wurde die gesamte Crew gerettet. Danach riss die Fühlung der U-Boote zum Geleitzug ab. Am 28. Mai traf der Konvoi in Liverpool ein. Insgesamt wurden neun Schiffe mit 54.451 BRT versenkt.[3]

Einzelnachweise

  1. a b Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Chronik des Seekrieges 1939–1945, Mai 1941, abgerufen am 2. Mai 2020.
  2. Arnold Hague Convoy Database, abgerufen am 2. Mai 2020.
  3. Clay Blair: Der U-Boot-Krieg, Die Jäger 1939–1942, Wilhelm Heine Verlag, München 1998, ISBN 3-453-12345-X, S. 346–347.

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Red Ensign, Handelsflagge des Vereinigten Königreichs
AMC Aurania.jpg
The AMC AURANIA (later HMS Artifex (F28)) lying safely at anchor at Rothesay after a German propaganda broadcast had erroneously claimed that it had been sunk. It arrived at Rothesay despite suffering some damage.