Geleitzug HX 115

Der Geleitzug HX 115 war ein alliierter Geleitzug der HX-Geleitzugserie zur Versorgung Großbritanniens im Zweiten Weltkrieg. Er fuhr am 17. März 1941 im kanadischen Halifax ab und traf am 3. April in Liverpool ein. Die Alliierten verloren durch deutsche U-Boote drei Frachtschiffe mit 12.945 BRT.

Zusammensetzung und Sicherung

Das Schlachtschiff King Georg V und …
… der Hilfskreuzer California bildeten den Geleitschutz.

Der Geleitzug HX 115 setzte sich aus 33 Frachtschiffen zusammen. Am 17. März 1941 verließen sie Halifax (Lage) in Richtung Liverpool (Lage). Kommodore des Konvois war Rear Admiral E O Cochrane, der sich auf der Norwegian eingeschifft hatte. Beim Auslaufen sicherten die kanadische Korvetten Orillia und St. Croix, sowie der britische Hilfskreuzer California den Konvoi. Einen Tag später zogen sich die beiden kanadischen Korvetten zurück. Am 20. März stießen das britische U-Boot Thunderbolt und das Schlachtschiff King Georg V zum Geleit und führten bis zum 28. März Sicherungsaufgaben durch. Der Schutz des Geleitzuges durch ein Schlachtschiff war notwendig geworden, da sich zur gleichen Zeit die deutschen Schlachtschiffe Gneisenau und Scharnhorst, im Rahmen des Unternehmens Berlin, im Nordatlantik befanden. Ab 29. März trafen die britischen Zerstörer Reading, Sabre und Venomous, die britischen Korvetten Alisma, Dianelle und Kingcup, sowie die Sloop Wellington am Geleit ein und übernahmen die Sicherung in den Western Approaches.[1]

NameFlaggeVermessung in BRTVerbleib[1]
Arabian PrinceVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich1.960
AthelduchessVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich8.940
AthelprinceVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich8.782
Boston CityVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich2870
BrigdepoolVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich4.845
British RelianceVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich7.000kehrte um
British StatesmanVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich6.991
British ValourVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich6.952
British ViscountVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich6.859kehrte um
BuestenNorwegen Norwegen5.187
Cape VerdeVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich6.914am 3. April durch ein Flugzeug beschädigt
City of JohannesburgVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich5.669
CowrieVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich8.197
EulimaVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich6.207
GandBelgien Belgien5.086
GermanicVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich5.352am 29. März von U 48 versenkt (Lage)
HyltonVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich5.197am 29. März von U 48 versenkt (Lage)
IroquoisVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich8.937
IttersumNiederlande Niederlande5.199
LimbourgBelgien Belgien2.396am 29. März von U 48 versenkt (Lage)
Malaya IIVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich8.651
MasundaVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich5.250
MoveriaVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich4.867
Norman PrinceVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich1.913
NorwegianVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich6.366
OakworthVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich4.968
PeleusGriechenland Griechenland4.695
Prins Willem IIINiederlande Niederlande1.524
RingstadNorwegen Norwegen4.765
San CiriloVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich8.012
TrefusisVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich5.299
TreverbynVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich5.281
WillesdenVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich4.563

Verlauf

Am 25. März 1941 befanden sich die deutschen U-Boote U 46, U 48, U 69, U 74, U 97 und U 98 im Nordatlantik südlich von Island und versuchten ostwärts laufende Konvois zu erfassen und anzugreifen. Dabei wurden sie von Langstrecken-Seeaufklärungs-Flugzeugen des Typs Focke-Wulf Fw 200 der I. Gruppe des Kampfgeschwaders 40 unterstützt. Die Flugzeuge fanden jedoch nur einzeln fahrende Schiffe. Erst am 29. März fand U 48 den ostwärts laufenden Geleitzug. Da der Geleitschutz aus sieben Kriegsschiffen bestand sollten keine weiteren U-Boote eingreifen.[2] U 48 griff im Laufe des frühen Morgens den Geleitzug an und schoss einen Torpedo auf die Germanic. Der britische Frachter hatte Weizen geladen und sank unter Verlust von 5 Seeleuten der 40-köpfigen Besatzung. Anschließend sank der belgische Frachter Limbourg nach einem Torpedotreffer mit seiner Phosphat-Ladung und nahm 22 von 24 Besatzungsmitglieder mit in die Tiefe. Zuletzt traf es den britischen Frachter Hylton, der Bauholz und Weizen transportierte. Gegen 6 Uhr morgens durch einen Torpedo getroffen, konnte sich die gesamte 36-köpfige Crew mittels einem Rettungsboot retten. Das schwer beschädigte Schiffswrack wurde durch die Venomous mit ihrer Artillerie versenkt. Weitere U-Boot Angriffe erfolgten nicht. Später bei Einfahrt in die Irische See wurde der britische Frachter Cape Verde noch durch ein deutsches Flugzeug beschädigt, erreichte aber sein Ziel.[3] Am 3. April 1941 erreichte der Geleitzug Liverpool. Insgesamt wurden drei Schiffe mit 12.945 BRT versenkt.

Einzelnachweise

  1. ↑ a b Arnold Hague Convoy Database, abgerufen am 18. Februar 2022.
  2. ↑ Clay Blair: Der U-Boot-Krieg, Die Jäger 1939–1942, Wilhelm Heine Verlag, München 1998, ISBN 3-453-12345-X, S. 317.
  3. ↑ Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Chronik des Seekrieges 1939–1945, März 1941, abgerufen am 18. Februar 2022.
HX-Geleitzüge


1939

HX 1 • HXF 1 • HX 2 • HXF 2 • HX 3 • HX 3S • HX 4 • HX 5 • HX 6 • HXF 6 • HX 7 • HXF 7 • HX 8 • HXF 8 • HX 9 • HXF 9 • HX 10 • HXF 10 • HX 11 • HXF 11 • HX 12 • HXF 12 • HX 13 • HXF 13 • HX 14 • HXF 14

1940

HX 15 • HXF 15 • HX 16 • HXF 16 • HX 17 • HXF 17 • HX 18 • HXF 18 • HX 19 • HXF 19 • HX 20 • HXF 20 • HX 21 • HX 22 • HX 23 • HX 24 • HX 25 • HX 26 • HX 27 • HX 28 • HX 29 • HX 30 • HX 31 • HX 32 • HX 33 • HX 34 • HX 35 • HX 36 • HX 37 • HX 38 • HX 39 • HX 40 • HX 41 • HX 42 • HX 43 • HX 44 • HX 45 • HX 46 • HX 47 • HX 48 • HX 49 • HX 50 • HX 51 • HX 52 • HX 53 • HX 54 • HX 55 • HX 56 • HX 57 • HX 58 • HX 59 • HX 60 • HX 61 • HX 62 • HX 63 • HX 64 • HX 65 • HX 66 • HX 67 • HX 68 • HX 69 • HX 70 • HX 71 • HX 72 • HX 73 • HX 74 • HX 75 • HX 76 • HX 77 • HX 78 • HX 79 • HX 80 • HX 81 • HX 82 • HX 83 • HX 84 • HX 85 • HX 85/1 • HX 86 • HX 87 • HX 88 • HX 89 • HX 90 • HX 91 • HX 92 • HX 93 • HX 94 • HX 95 • HX 96 • HX 97 • HX 98 • HX 98/1 • HX 99

1941

HX 100 • HX 101 • HX 102 • HX 103 • HX 104 • HX 105 • HX 106 • HX 107 • HX 108 • HX 109 • HX 110 • HX 111 • HX 112 • HX 113 • HX 114 • HX 115 • HX 116 • HX 117 • HX 118 • HX 119A • HX 119B • HX 120 • HX 121 • HX 122 • HX 123 • HX 124 • HX 125A • HX 125B • HX 126 • HX 127 • HX 128 • HX 129 • HX 130 • HX 131 • HX 132 • HX 133 • HX 134 • HX 135 • HX 136 • HX 137 • HX 138 • HX 139 • HX 140 • HX 141 • HX 142 • HX 143 • HX 144 • HX 145 • HX 146 • HX 147 • HX 148 • HX 149 • HX 150 • HX 151 • HX 152 • HX 153 • HX 154 • HX 155 • HX 156 • HX 157 • HX 158 • HX 159 • HX 160 • HX 161 • HX 162 • HX 163 • HX 164 • HX 165 • HX 166 • HX 167

1942

HX 168 • HX 169 • HX 170 • HX 171 • HX 172 • HX 173 • HX 174 • HX 175 • HX 176 • HX 177 • HX 178 • HX 179 • HX 180 • HX 181 • HX 182 • HX 183 • HX 184 • HX 185 • HX 186 • HX 187 • HX 188 • HX 189 • HX 190 • HX 191 • HX 192 • HX 193 • HX 194 • HX 195 • HX 196 • HX 197 • HX 198 • HX 199 • HX 200 • HX 201 • HX 202 • HX 203 • HX 204 • HX 205 • HX 206 • HX 207 • HX 208 • HX 209 • HX 210 • HX 211 • HX 212 • HX 213 • HX 214 • HX 215 • HX 216 • HX 217 • HX 218 • HX 219 • HX 220 • HX 221

1943

HX 222 • HX 223 • HX 224 • HX 225 • HX 226 • HX 227 • HX 228 • HX 229 • HX 229A;• HX 230 • HX 231 • HX 232 • HX 233 • HX 234 • HX 235 • HX 236 • HX 237 • HX 238 • HX 239 • HX 240 • HX 241 • HX 242 • HX 243 • HX 244 • HX 245 • HX 246 • HX 247 • HX 248 • HX 249 • HX 250 • HX 251 • HX 252 • HX 253 • HX 254 • HX 255 • HX 256 • HX 257 • HX 258 • HX 259 • HX 260 • HX 261 • HX 262 • HX 263 • HX 264 • HX 265 • HX 266 • HX 267 • HX 268 • HX 269 • HX 270 • HX 271 • HX 272 • HX 273

1944

HX 274 • HX 275 • HX 276 • HX 277 • HX 278 • HX 279 • HX 280 • HX 281 • HX 282 • HX 283 • HX 284 • HX 285 • HX 286 • HX 287 • HX 288 • HX 289 • HX 290 • HX 291 • HX 292 • HX 293 • HX 294 • HX 295 • HX 296 • HX 297 • HX 298 • HX 299 • HX 300 • HX 301 • HX 302 • HX 303 • HX 304 • HX 305 • HX 306 • HX 307 • HX 308 • HX 309 • HX 310 • HX 311 • HX 312 • HX 313 • HX 314 • HX 315 • HX 316 • HX 317 • HX 318 • HX 319 • HX 320 • HX 321 • HX 322 • HX 323 • HX 324 • HX 325 • HX 326 • HX 327 • HX 328 • HX 329

1945

HX 330 • HX 331 • HX 332 • HX 333 • HX 334 • HX 335 • HX 336 • HX 337 • HX 338 • HX 339 • HX 340 • HX 341 • HX 342 • HX 343 • HX 344 • HX 345 • HX 346 • HX 347 • HX 348 • HX 349 • HX 350 • HX 351 • HX 352 • HX 353 • HX 354 • HX 355 • HX 356 • HX 357 • HX 358 • HX 359

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Red Ensign, Handelsflagge des Vereinigten Königreichs
HMS California WWII IWM FL 7404.jpg
Photograph of British armed merchant cruiser HMS California.
King George V class battleship 1945.jpg
The British battleship HMS King George V enters Apra Harbor, Guam, with sailors in formation on deck. 1945