Gelbkehl-Honigfresser

Gelbkehl-Honigfresser

Gelbkehl-Honigfresser (Nesoptilotis flavicollis)

Systematik
Ordnung:Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung:Singvögel (Passeri)
Überfamilie:Meliphagoidea
Familie:Honigfresser (Meliphagidae)
Gattung:Nesoptilotis
Art:Gelbkehl-Honigfresser
Wissenschaftlicher Name
Nesoptilotis flavicollis
(Vieillot, 1817)
Gelbkehl-Honigfresser zupft Fellhaare bei einem Rotbauchfilander für den Nestbau

Der Gelbkehl-Honigfresser (Nesoptilotis flaviollis, Syn.: Lichenostomus flavicollis) ist ein endemisch auf Tasmanien vorkommender Singvogel aus der Familie der Honigfresser.

Merkmale

Gelbkehl-Honigfresser erreichen eine Länge von 18 bis 23 Zentimetern und ein Gewicht von 18 bis 40 Gramm.[1] Die Geschlechter unterscheiden sich farblich nicht. Die Oberseite einschließlich der Flügel und Schwanzfedern ist olivgrün gefärbt. Der Kopf ist dunkelgrau, die Kehle gelb. Die Unterseite ist hellgrau, Schnabel, Beine und Füße sind dunkelgrau, die Iris ist dunkelrot.

Verbreitung, Unterarten und Lebensraum

Der Gelbkehl-Honigfresser kommt auf Tasmanien und den umliegenden Inseln verbreitet vor. Bevorzugter Lebensraum sind gebüschreiche Wälder mit Eukalyptusbäumen. Er kommt ebenfalls auf Golfplätzen, Obstplantagen sowie Gärten und Parkanlagen vor. Die Höhenverbreitung reicht vom Meeresspiegel bis auf 1550 Meter. Unterarten werden nicht geführt.

Lebensweise

Gelbkehl-Honigfresser leben einzeln oder paarweise und sind standorttreu. Anderen Arten gegenüber verhalten sie sich aggressiv und versuchen Panthervögel, Gelbbauch-Dickkopf und Graubrust-Dickkopf aus ihrem Revier zu vertreiben. Die Vögel ernähren sich hauptsächlich von Gliederfüßern sowie von etwas Blütennektar und gelegentlich von Früchten oder Samen. Die Nahrung wird zwischen Erdboden und Baumkronen gesucht und oftmals aus der Baumrinde herausgelesen.

Die Art brütet schwerpunktmäßig in den Monaten August bis Januar. Das tassenförmige Nest wird aus trockenem Gras und Rindenstreifen, die mit Spinnenfäden verwebt werden, angelegt. Es wird mit weicher Vegetation, Federn, Haaren und Fell ausgekleidet. Die Vögel zupfen zuweilen das dazu benötigte Material direkt aus dem Fell von einheimischen Wildtieren, beispielsweise Kängurus sowie von Haus- und Weidetieren. Selbst Menschenhaar wird gelegentlich verwendet. Das Nest wird an einem Strauch in Höhen zwischen einem und zehn Metern über dem Erdboden angelegt. Ein Gelege besteht typischerweise aus zwei oder drei rosa gefärbten Eiern. Das Weibchen brütet alleine für ca. 16 Tage und füttert auch die Küken nach dem Schlüpfen für weitere 16 Tage. Sobald die Jungvögel selbst Nahrung aufnehmen, werden sie vom Männchen aus dem Revier vertrieben. Die Art wird zuweilen von Fächerschwanzkuckuck oder Blasskuckuck parasitiert.[2]

Gefährdung

Da die Bestände des Gelbkehl-Honigfressers auf Tasmanien stabil sind, wird die Art von der Weltnaturschutzorganisation IUCN als „least concern = nicht gefährdet“ geführt.[3] Er galt früher sogar als Schädling in Obstgärten.[2]

Literatur

  • Peter J. Higgins, Les Christidis und Hugh Ford: Yellow-throated Honeyeater (Nesoptilotis flavicollis), version 1.0. In Birds of the World (J. del Hoyo, A. Elliott, J. Sargatal, D. A. Christie and E. de Juana Editors). Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA, 2020
Commons: Gelbkehl-Honigfresser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Yellow-throated Honeyeater (Nesoptilotis flavicollis), oiseaux.net
  2. a b Yellow-throated Honeyeate, Animalia
  3. Rote Liste Yellow-throated Honeyeater, Nesoptilotis flavicollis, auf iucnredlist.org, eingesehen am 2. Februar 2025

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Lichenostomus flavicollis - Peter Murrel.jpg
Autor/Urheber: JJ Harrison (https://www.jjharrison.com.au/), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Yellow-throated Honeyeater (Lichenostomus flavicollis), Peter Murrel Reserve, Kingston, Tasmania
Lichenostomus flavicollis stealing hair from Thylogale billardierii for nest - Melaleuca.jpg
Autor/Urheber: JJ Harrison (https://www.jjharrison.com.au/), Lizenz: CC BY-SA 3.0
A Yellow-throated Honeyeater (Lichenostomus flavicollis) stealing hair from a Tasmanian Pademelon (Thylogale billardierii) for nesting material, Melaleuca, Southwest Conservation Area, Tasmania, Australia