Gelbe Wicke

Gelbe Wicke
Gelbe Wicke (Vicia lutea)

Gelbe Wicke (Vicia lutea)

Systematik
Ordnung:Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie:Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie:Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus:Fabeae
Gattung:Wicken (Vicia)
Art:Gelbe Wicke
Wissenschaftlicher Name
Vicia lutea
L.

Die Gelbe Wicke (Vicia lutea) ist eine, in Mitteleuropa selten und unbeständig vorkommende, Pflanzenart der Gattung Vicia in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae).

Beschreibung

Stängel mit Nebenblatt und Nektarium
Blüte
Fruchtstand mit Hülsen
Schief angeschnittene Staubfädenrinne und Griffel
Behaarte Hülsenfrucht

Bei der Gelben Wicke handelt es sich um eine einjährige krautige Pflanze. Der etwa 20 bis 60 cm lange Stängel wächst aufsteigend oder kletternd. Die Behaarung der Gelben Wicke ist sehr variabel; sie kann locker behaart, aber auch gänzlich kahl sein.

Die mit Ranken versehenen Laubblätter sind meist sechs- bis achtpaarig gefiedert. Die linealischen und länglichen Fiederblättchen erreichen Längen von etwa 10 bis 20 mm und Breiten von 3 bis 5 mm.

Die kurz gestielten Blüten wachsen einzeln oder seltener zu zweit in den Blattachseln. Die zygomorphen Blüten erreichen Längen von 20 bis 25 mm. Die zwei oberen Kelchzähne sind deutlich kürzer als die unteren. Die Krone ist hellgelb bis zitronengelb gefärbt, wobei die Platte auch rötliche Töne annehmen kann. Die Gelbe Wicke blüht vorwiegend in den Monaten April bis Juni.

Die Hülsenfrüchte ist abstehend rauhaarig, wobei die Haare auf einem starken Knötchen sitzen.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 12.[1]

Vorkommen

Die Gelbe Wicke ist eine mediterrane Pflanze, die unbeständig nach West- und Mitteleuropa verschleppt wird. Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet reicht vom Mittelmeergebiet und dem südlichen Mitteleuropa bis zum Iran. In Westeuropa, Osteuropa, Nordamerika und Neuseeland ist sie ein Neophyt.[2]

Vicia lutea wächst in Getreideunkrautgesellschaften. Sie bevorzugt kalkhaltige Lehmböden. Sie ist wärmeliebend und salzertragend.[1]

In Deutschland kommt die Gelbe Wicke meist selten und unbeständig vor allem im wärmeren Südwesten des Gebiets vor.

In Österreich ist sie sehr selten, während sie in der Schweiz sehr zerstreut über das ganze Gebiet verteilt ist.

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2 (mäßig trocken), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 5 (sehr warm-kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).[3]

Literatur

  • August Binz, Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz. 1986, Schwabe & Co. AG, Basel, ISBN 3-7965-0832-4
  • Sebald, Seybold, Philippi: Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. 1990, Ulmer Verlag, Stuttgart, ISBN 3-8001-3323-7
  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. 1990, Ulmer Verlag, Stuttgart, ISBN 3-8001-3454-3
  • Christian August Friedrich Garcke: Illustrierte Flora. 1972, Verlag Paul Parey, ISBN 3-489-68034-0
  • Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
  • Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 1975, Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg, ISBN 3-489-70020-1

Einzelnachweise

  1. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 613.
  2. Datenblatt Vicia lutea bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
  3. Info Flora. [1]

Weblinks

Commons: Gelbe Wicke (Vicia lutea) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Vicia lutea sl20.jpg
Autor/Urheber: Stefan.lefnaer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Stängel mit Nebenblatt mit Nektarium

Taxonym: Vicia lutea ss Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9
Fundort: Bahnhof Korneuburg, Bezirk Korneuburg, Niederösterreich - ca. 170 m ü. A.

Standort: ruderaler Rasen (Art hier wohl angesalbt)
Vicia lutea sl22.jpg
Autor/Urheber: Stefan.lefnaer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Blüte

Taxonym: Vicia lutea ss Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9
Fundort: Bahnhof Korneuburg, Bezirk Korneuburg, Niederösterreich - ca. 170 m ü. A.

Standort: ruderaler Rasen (Art hier wohl angesalbt)
Vicia lutea sl16.jpg
Autor/Urheber: Stefan.lefnaer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Fruchtstand

Taxonym: Vicia lutea ss Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9
Fundort: Bahnhof Korneuburg, Bezirk Korneuburg, Niederösterreich - ca. 170 m ü. A.

Standort: ruderaler Rasen (Art hier wohl angesalbt)
Vicia lutea sl23.jpg
Autor/Urheber: Stefan.lefnaer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Staubfädenrinne und Griffel

Taxonym: Vicia lutea ss Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9
Fundort: Bahnhof Korneuburg, Bezirk Korneuburg, Niederösterreich - ca. 170 m ü. A.

Standort: ruderaler Rasen (Art hier wohl angesalbt)
Vicia lutea sl25.jpg
Autor/Urheber: Stefan.lefnaer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Hülse

Taxonym: Vicia lutea ss Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9
Fundort: Bahnhof Korneuburg, Bezirk Korneuburg, Niederösterreich - ca. 170 m ü. A.

Standort: ruderaler Rasen (Art hier wohl angesalbt)
Vicia lutea sl4.jpg
Autor/Urheber: Stefan.lefnaer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Habitus

Taxonym: Vicia lutea ss Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9
Fundort: Bahnhof Korneuburg, Bezirk Korneuburg, Niederösterreich - ca. 170 m ü. A.

Standort: ruderaler Rasen (Art hier wohl angesalbt)