Gelbe Schafgarbe

Gelbe Schafgarbe

Gelbe Schafgarbe (Achillea tomentosa)

Systematik
Ordnung:Asternartige (Asterales)
Familie:Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie:Asteroideae
Tribus:Anthemideae
Gattung:Schafgarben (Achillea)
Art:Gelbe Schafgarbe
Wissenschaftlicher Name
Achillea tomentosa
L.

Die Gelbe Schafgarbe[1] (Achillea tomentosa), auch Filzige Schafgarbe genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Schafgarben (Achillea) in der Unterfamilie der Asteroideae innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae).[1] Sie darf nicht mit Achillea filipendulina verwechselt werden, die auch Gelbe Schafgarbe genannt wird.

Beschreibung

Illustration aus English botany, or, Coloured figures of British plants, Volume 5, 3. Auflage, Tafel 726
Gesamtblütenstand mit Blütenkörbchen

Vegetative Merkmale

Die Gelbe Schafgarbe ist eine ausdauernde, krautige Pflanze die Wuchshöhen von 10 bis 30 Zentimetern erreicht. Der „Wurzelstock“ ist kurz kriechend, sodass die Gelbe Schafgarbe durch reiche Verzweigung kleine Rasen bildet. Die Stängel sind aus meist bogig aufsteigendem Grund aufrecht, dicht beblättert und mehr oder weniger wollig-zottig behaart und nur im Blütenstand verzweigt.[1][2]

Die Laubblätter sind wechselständig angeordnet. Die grauweiße und wollig-zottig behaarte Blattspreite ist bei einer Länge von bis zu 4,5 Zentimetern ei- bis lineallanzettlich. Die unteren Laubblätter sind zweifach fiederschnittig mit auffällig schräg zur Spindel gestellten Fiedern 1. Ordnung. Sie haben dicht stehende, regelmäßig kammartig angeordnete Blattabschnitte, die meist in zwei bis drei Lappen, Zipfel geteilt sind. Die linealischen Blattzipfel 2. Ordnung sind nur bis 0,7 Millimeter breit. Die mittleren und oberen Stängelblätter sind sitzend mit halbstängelumfassendem Grund.[1][2]

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht Mai bis Juli.[2] In einem etwas gewölbten scheindoldigen Blütenstand befinden sich dicht angeordnet 15 bis 50 relativ kleine körbchenförmige Teilblütenstände. Die Hülle ist bei einer Höhe von etwa 4 Millimetern becherförmig. Die Hüllblätter sind lang behaart mit stumpfem oberen Ende und breitem hyalinem, am Rand bräunlichem Hautsaum. Die Spreublätter sind länglich-lanzettlich. Die vier bis sechs Zungenblüten = Strahlenblüten sind zygomorph mit goldgelber, schwach dreilappiger Zunge. Die Röhrenblüten = Scheibenblüten sind gelb.[1][2]

Die kleinen Achänen sind bis etwa 1,5 Millimeter lang und ohne Pappus.[1][2]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18.[3]

Vorkommen

Es gibt Fundortangaben für Spanien, Frankreich, die Schweiz, Italien und Kroatien.[4]

Die Gelbe Schafgarbe gedeiht in Mitteleuropa in Steppenrasen des Verbands Stipo-Poion xerophilae auf meist kalkfreien, schwach sauren Böden. In den Alpen kommt sie besonders in Tälern der Zentral- und der Südalpen vor. Sie steigt im Wallis bis zu einer Höhenlage von 1750 Metern auf.

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 1 (sehr trocken), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 2 (sauer), Temperaturzahl T = 4 (kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 5 (kontinental).[1]

Taxonomie

Die Erstveröffentlichung von Achillea tomentosa erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus II, S. 897.[5]

Inhaltsstoffe

Unter zahlreichen Achillea-Arten erwies sich Achillea tomentosa als frei von Polyinen.[2]

Literatur

  • Hans Ernst Heß, Elis Landolt, Rosemarie Hirzel: Flora der Schweiz. Band 3, Birkhäuser, 1972, ISBN 978-3-0348-7656-8 (Reprint), S. 553.

Weblinks

Commons: Gelbe Schafgarbe (Achillea tomentosa) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Achillea tomentosa L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 28. April 2021.
  2. a b c d e f Gerhard Wagenitz: Achillea tomentosa. In: Gerhard Wagenitz (Hrsg.): Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Pteridophyta, Spermatophyta. Begründet von Gustav Hegi. 2., völlig neubearbeitete Auflage. Band VI. Teil 3: Angiospermae, Dicotyledones 4 (Compositae 1, Allgemeiner Teil, Eupatorium – Achillea). Paul Parey, Berlin/Hamburg 1979, ISBN 3-489-84020-8, S. 346–347 (erschienen in Lieferungen 1964–1979).
  3. Achillea tomentosa bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
  4. Werner Greuter (2006+): Compositae (pro parte majore). In: W. Greuter, E. von Raab-Straube (Hrsg.): Compositae. Datenblatt Achillea tomentosa In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  5. Achillea tomentosa bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 29. April 2021

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