Geislareuth

Geislareuth
Gemeinde Mistelgau
Koordinaten: 49° 55′ 4″ N, 11° 25′ 27″ O
Höhe: 426–445 m ü. NHN
Einwohner:40 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl:95490
Vorwahl:09206

Geislareuth ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Mistelgau im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).

Geografie

Der Weiler liegt am Fuße des Brunnberges (498 m ü. NHN, 0,5 km südlich). 0,5 km westlich liegt das Waldgebiet Ottenreut, 0,5 km östlich das Waldgebiet Alte Reut. Nördlich des Ortes fließt der Feilbrunnenbach (auch Seitenbach genannt), ein rechter Zufluss der Truppach. Ein Anliegerweg führt 0,6 km weiter nördlich zur Staatsstraße 2186 zwischen Obernsees und Engelmeß.[2]

Geschichte

1386 wurde der Ort als „Gisilinruite“ namentlich erwähnt. Im Landbuch des burggräflichen Amtes Bayreuth von 1398 wurde der Ort „Geyselnreut“ genannt. Das Grundwort des Ortsnamens -reuth verweist auf Landgewinnung durch Rodung, das Bestimmungswort gibt den Gründer des Ortes an, einen „Gisiler“ bzw. „Gisilo“, beides sind männliche Personennamen germanischen Ursprungs an. Der Ort bestand 1398 bereits aus zehn Lehen, das heißt aus zehn Höfen. Hinzu kamen eine Mühle und das Anwesen Göritzen.[3]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Geislareuth aus acht Anwesen (2 Halbhöfe, 2 Viertelhöfe, 4 Sölden). Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft hatte Hofkastenamt Bayreuth.[4] Zur Realgemeinde Geislareuth gehörten Eschenmühle und Göritzen.

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth. Mit dem Gemeindeedikt wurde Geislareuth dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Mistelgau zugewiesen. Zugleich entstand Ruralgemeinde Geislareuth, zu der Eschenmühle und Göritzen gehörten. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 erfolgte die Umgemeindung nach Seitenbach.[5] Am 1. Januar 1972 wurde Geislareuth im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Gemeinde Mistelgau eingegliedert.

Einwohnerentwicklung

Jahr001819001822001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner7060605560554650403240
Häuser[6]9987689
Quelle[7][5][8][9][10][11][12][13][14][15][1]

Religion

Geislareuth ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Peter und Paul (Busbach) gepfarrt.[4][14]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 296 (Digitalisat).
  2. Geislareuth im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. C. Schimpf: Busbach, S. 266.
  4. a b R. Winkler: Bayreuth, S. 358.
  5. a b R. Winkler: Bayreuth, S. 483.
  6. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  7. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, S. 33 (Digitalisat).
  8. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 847, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  9. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1019, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  10. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 965 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1010 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1033 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 895 (Digitalisat).
  14. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 659 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 150 (Digitalisat).

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